Stilvoller Festakt in der Stadthalle

Tauberbischofsheim: Tauber Solar feiert seinen 25. Geburtstag

25 Jahre jung ist das Tauberbischofsheimer Unternehmen Tauber Solar: Ein guter Grund für eine stilvolle und doch auch persönlich gehaltene Feier in der Stadthalle.

Von 
Sabine Holroyd
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Ehrengäste, Redner, Firmenchefs und Moderatorin der Feier zum 25. Geburtstag von Tauber Solar. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Dieser Festakt machte einfach Spaß: Bei der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen von Tauber Solar schaute am Samstagabend in der Tauberbischofsheimer Stadthalle wohl niemand heimlich auf die Uhr. Wohltuend kurze Videobotschaften zu Beginn sowie spannende und witzige Talkrunden sorgten für einen rundum gelungenen Abend. Wer hätte schon gedacht, dass der Journalist und Buchautor Dr. Franz Alt unbewusst für die Gründung von Tauber Solar sorgte und das Dach des früheren Mitgeschäftsführers Dr. Leonhard Haaf als „Versuchslabor“ diente?

Traditionelle Werte und innovatives Denken

Die starke Gemeinschaftsleistung und den Pioniergeist von Tauber Solar hoben alle offiziellen Gratulanten des Abends hervor - allen voran Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, die nicht persönlich anwesend sein konnte. „Über 500 geplante, gebaute und betriebene Solaranlagen in Deutschland, Spanien und Afrika sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, wie Sie traditionelle Werte und innovatives Denken vereinen“, sagte sie in ihrer Videobotschaft und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Vielleicht sieht man sich auch bald mal wieder auf dem Tennisplatz!“

Bürgermeisterin Anette Schmidt würdigte besonders die Heimatverbundenheit des Unternehmens. An die Firmengründer Klaus-Bruno und Fleck sowie Dr. Leonhard Haaf gewandt meinte die Rathaus-Chefin: „Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Ihr Standort in Tauberbischofsheim heute als Leuchtturm für nachhaltige Energieversorgung bekannt ist.“

Auch Landrat Christoph Schauder war voll des Lobes für das Unternehmen, dessen Produktpalette „hervorragend“ zum Landkreis der Energiewende passe.

„Wenn der Main-Tauber-Kreis führend in den regenerativen Energien ist“, knüpfte Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart an Schauders Worte an, „dann ist Tauber Solar für Deutschland eine führende PV-Firma, die frühzeitig erkannt hat, worauf es in Zukunft ankommen wird.“

Die „Erleuchtung“ geschah in Lauda

Mit „Fun Facts“ gespickt war die von Moderatorin Marion Linneberg glänzend geleitete Gesprächsrunde mit den „drei Megawatt-Bürgern“ Klaus-Bruno Fleck, Zeno Fleck sowie Dr. Leonhard Haaf, den drei Gründervätern von Tauber Solar. Humorvoll berichtete Zeno Fleck von seiner persönlichen „Erleuchtung“ bei einem Vortrag von Dr. Franz Alt in Lauda.: „Seine Botschaft, dass die Sonne uns keine Rechnung schickt, ist auch heute noch unser Leitspruch“, sagte der Finanzexperte. Mit diesem Gedanken und Dr. Leonhard Haaf im „Schlepptau“, der wegen der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zum 1. April 2000 dringend nach Dachflächen suchte, sprach er danach bei seinem Bruder Klaus-Bruno vor. „Ich entwarf den Wirtschaftsplan, wir nahmen ein Darlehen von rund 300.000 Euro auf und haben drei Dachflächen von Klaus-Bruno angemietet. Das war die Geburt der Tauber-Solar-Gruppe“, berichtete er. Klaus-Bruno Fleck erinnerte sich: „Wir haben sofort losgelegt und erste gemeinschaftliche Solarstromanlagen in Eigeninitiative ans Netz gebracht. Nach gut einem Jahr Vorbereitungs- und Planungszeit haben wir zu dritt die Tauber Solar GbR gegründet.“ Dr. Leonhard Haaf sieht in der flachen Hierarchie und den dadurch bedingten schnellen Entscheidungswegen wichtige Erfolgsfaktoren für ein typisches Startup. „Das ist bei Tauber Solar auch heute noch so.“

Ein Superlativ nach dem anderen

Die ersten Bürgerbeteiligungen wurden 2001 und 2002 ins Leben gerufen. „Wir hatten teilweise schneller Kapital als Dachflächen“, erzählte Klaus-Bruno Fleck. „Es war phänomenal“, schwärmt Zeno Fleck noch heute. In der PV-Wertung belegte das Unternehmen 2002 in der „Solarbundesliga“ bei der Kategorie aller Städte ab 10.000 Einwohner den ersten Platz. Auf den Dachflächen der VS in Tauberbischofsheim realisierte die Firma dann Baden-Württembergs größte Photovoltaikanlage. 2003 folgte der nächste Superlativ: Tauber Solar baute die mit 40.000 Quadratmetern weltweit größte Indach-PV-Anlage in Bürstadt. 2007 holte sich das erfolgreiche Trion den „Solarpreis“ von Eurolar.

„Der Brand der Bürstadter BP-Module 2009 und die fast gleichzeitige Explosion einer BP-Bohrinsel im Golf von Mexiko haben uns sehr geprägt, gibt Klaus-Bruno Fleck zu. „Das Ganze hat uns aber auch enorm gestärkt“, ergänzt Zeno Fleck. Die Gründer schrieben weiter an der Erfolgsgeschichte Tauber Solar. Als in Spanien das EEG eingeführt wurde, schuf man sich in Avila und Abuzaderas zwei weitere Standbeine mit rund 700 Mit-Unternehmern und einer Investitionssumme von knapp 38 Millionen Euro. „Das war echt die Champions League“, sagte Zeno Fleck., der unterstrich, dass man dort „nur“ nebenberuflich mitspielte. Die „Tauber-Solar-Energietechnik“ wurde gegründet, mit der Projekte von Bau bis hin zum Service begleitet werden - „auch heute noch ein Alleinstellungsmerkmal“, wie Klaus-Bruno Fleck einwarf, und als weitere Meilensteine kamen die ersten Großanlagen in Bachhausen, Iffezheim und Weeze dazu. „Wenn ich diese Anlagen sehe, geht mir jedesmal das Herz auf“, gestand er.

Gäste von Mauritius feierten mit

Selbst von Mauritius waren Gäste beim Festakt dabei - die Mitarbeiter Ratschif und Fabrice sind längst auch zu Freunden geworden. Tauber Solar war dort am Bau des ersten großen Freiflächen-Photovolatik-Kraftwerks beteiligt. Zustande kam das Projekt einst nach einem Gespräch von Zeno Fleck mit dem dortigen Energieminister - ein weiterer Fun Fact des Abends. Mittlerweile wurde auf der Insel auch ein Tochterunternehmen für Service- und Wartungsarbeiten gegründet.

An der zweiten, ebenfalls sehr aufschlussreichen Talkrunde mit Marion Linneberg nahmen die aktuellen geschäftsführenden Gesellschafter Klaus-Bruno Fleck, Zeno Fleck sowie David Fleck und Arne Weinig teil, der Tauber-Solar „auf das nächste Level bringen“ möchte. Ihre Strategie besteht aus vier Säulen: Gewerbe- und Industriekunden, Großprojekten, den Bereichen Service und Wartung sowie Investments. 2024 gründete das Team das Tochterunternehmen „Tauber Energy“, mit der die Speicherprojekte Bess Königsee und Waltershausen umgesetzt werden. Ein Jahr später übernahm man die Encome Deutschland und ihre Mitarbeiter.

Neuen Imagefilm erstmals gezeigt

Der Tauber-Solar-Strategie wollen die Vier treu bleiben, wie sie versicherten. David Fleck sagte: „Viele Marktteilnehmer gibt es nicht mehr. Uns gibt es noch.“ Und auch eine „Weltpremiere“ gab es am Samstag in der Stadthalle: Erstmals wurde der neue Imagefilm des Unternehmens gezeigt.

Klaus-Bruno Fleck dankte in seinem Schlusswort Kunden, Partnern, Familien, Freunden und Mitarbeitern für ihre Unterstützung. „Miss Sophy & the Groove“ sorgten für den musikalischen Rahmen der Feier.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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