Unternehmen antwortet auf FN-Anfrage

Tauberbischofsheim: So reagiert Müller auf die Online-Petition

Tauberbischofsheimer Bürger haben eine Online-Petition zum Erhalt der Müller-Filiale in der Fußgängerzone gestartet. So reagiert das Unternehmen darauf.

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Sabine Holroyd
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In sieben Monaten soll die Müller-Filiale in der Fußgängerzone geschlossen werden. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. „Verhindern Sie die Schließung unserer lokalen Drogerie“ heißt die Petition, die im Juni an den Start ging. Nach einem FN-Bericht über diese Petition stieg die Zahl der Unterschriften sprunghaft an. 1420 Bürger hatten die Petition am Donnerstag um 9 Uhr unterzeichnet – Tendenz steigend. Hier geht es zu Petition

Die Initiatorin hatte unter anderem geschrieben: „Wenn diese Drogerie schließt, wirkt sich das drastisch auf unser Leben und das der tollen Mitarbeiter aus. Wir müssen längere Wege auf uns nehmen, um unsere grundlegenden täglichen Bedürfnisse zu erfüllen, zusätzlich zu der Tatsache, dass einige von uns sich das nicht leisten können. Dies wird eine unannehmbare Belastung für viele von uns darstellen, insbesondere für die älteren Menschen.“ Eine Frau befürchtete in ihrem Kommentar dazu: „Wenn diese Filiale jetzt auch noch schließt, dann kann man in Tauberbischofsheim die Gehsteige hochklappen.“

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Petition soll Tauberbischofsheimer Müller-Filiale retten

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Sabine Holroyd
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„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“

Doch trotz des großen Engagements der Bürger wird diese Petition nichts an der Entscheidung des Ulmer Unternehmens ändern. Tatjana Meier von der Agentur für Marken-PR antwortete den FN auf eine Anfrage Folgendes:

„Wir verstehen, dass die geplante Schließung unserer Filiale in Tauberbischofsheim zum 31. Januar 2026 bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf großes Bedauern stößt. Auch wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht.

Die Filiale befindet sich auf mehreren Etagen mit vergleichsweise geringer Verkaufsfläche und ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen langfristig operativ nicht erfolgreich zu führen. Aus diesem Grund haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, den Standort zu schließen.“

Die Immobilie, so Tatjana Meier weiter, befinde sich im Eigentum von Müller – man werde dort eine „alternative Nutzungsmöglichkeit“ prüfen. Sie betont: „Es wird keinen Mitarbeitenden gekündigt. Alle Kolleginnen und Kollegen haben bereits Übernahmeangebote für benachbarte Müller-Filialen - beispielsweise in Wertheim - angenommen und bleiben unserem Unternehmen erhalten.“

„Wir fühlen uns in unserer Rolle als Nahversorger bestärkt“

Die emotionale Reaktion vor Ort – inklusive der Online-Petition – nehme man „mit großem Respekt und Dankbarkeit“ zur Kenntnis: „Sie zeigt uns, wie stark unsere Filiale in der Stadt verankert war. Auch wenn die Entscheidung aus wirtschaftlichen Gründen getroffen wurde, fühlen wir uns durch diese Rückmeldungen in unserer Rolle als Nahversorger und Arbeitgeber bestärkt.“

Tatjana Meier abschließend: „Wir bitten um Verständnis dafür, dass es bei dieser Entscheidung bleibt, und hoffen, dass wir die Menschen aus Tauberbischofsheim weiterhin in den umliegenden Müller-Filialen begrüßen dürfen.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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