Barrierefreiheit

Tauberbischofsheim: Mehr Sicherheit am Sonnenplatz

Die Stadt hat am Bordstein der barrierefreien Bushaltestelle am Sonnenplatz schwarze Markierungsstreifen angebracht. Die Bordsteinkante soll dadurch vor allem für Menschen mit Sehbeeinträchtigung besser sichtbar sein.

Von 
Sabine Holroyd
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Ein Mitarbeiter des Bauhofs brachte den schwarzen Markierungsstreifen an. © Helga Hepp/Stadtverwaltung Tauberbischofsheim

Tauberbischofsheim. Der neugestaltete Sonnenplatz wurde im Frühjahr für den Verkehr freigegeben. Doch nicht alle Bereiche waren zu diesem Zeitpunkt fertig – so zum Beispiel die Zebrastreifen. Fehlende Markierungsstreifen an der barrierefreien Bushaltestelle mit der erhöhten Bordsteinkante hatten für Kritik gesorgt.

Karl Höfling wies beim Vor-Ort-Termin im August auf die Gefahren hin. © Holroyd

Auch der einstige Behindertenbeauftragte des Main-Tauber-Kreises, Karl Höfling, hatte diese Markierungen nicht nur am Sonnenplatz vermisst und berichtete im FN-Gespräch von Beinahe-Stürzen.

Lieferengpässe

Warum hat die Stadt so spät reagiert? Pressesprecherin Helga Hepp erwiderte den FN auf eine Anfrage: „Die Kontraststreifen waren frühzeitig bestellt. Durch Lieferengpässe konnten sie allerdings erst jetzt angebracht werden.“

Sie betont: „Öffentliche Bereiche barrierefrei zu gestalten, ist ein erklärtes Ziel unserer städtebaulichen Planung. Die barrierefreien Herausforderungen bestehen darin, diese Freiräume so zu gestalten, dass sie attraktiv und zugänglich sind sowie den Anforderungen verschiedener Nutzergruppen mit und ohne Behinderungen möglichst gerecht werden.“

Helga Hepp verweist auf den Fußverkehrs-Check von 2017. Tauberbischofsheim war eine von neun Kommunen in Baden-Württemberg, die für den vom Ministerium für Verkehr finanzierten Check ausgewählt wurde.

Der besondere Schwerpunkt lag auf der Zielgruppe der älteren und beeinträchtigten Bürger.

Umsetzung „Stück für Stück“

„Das Ergebnis dieses Checks ist ein Maßnahmenkatalog, der nun Stück für Stück umgesetzt wird, so zum Beispiel die Bordsteinabsenkung am Adam-Rauscher-Haus, der barrierefreie Zugang zur öffentlichen Toilette am Schlossplatz und die barrierefreie Anbindung des Laurentiusbergs, die sich momentan im Bau befindet. Ein Thema war auch die Kontrastmarkierung an Stufen und Kanten“, so Helga Hepp.

Nun wurde also die Kante der barrierefreien Bushaltestelle am Sonnenplatz mit einem schwarzen Streifen sichtbarer gemacht – aufgrund der Erkenntnisse aus dem Fußgängercheck und auch als Reaktion auf Hinweise von Betroffenen.

Positive Erfahrungen

Helga Hepp: „Die Stadtverwaltung testet mit dieser Ausführungsvariante aktuell die Möglichkeit der Kontrastierung mit diesen schwarzen Markierungsstreifen. Sie können problemlos von den Mitarbeitern des Bauhofs angebracht werden. Bis jetzt sind die Erfahrungen positiv. Wir werden die Wintermonate abwarten und die Haltbarkeit testen. Danach wird entschieden, wo weitere Bereiche mit dieser Methode visuell gekennzeichnet werden.“

Reaktionen auf die Maßnahme bekam die Stadt laut Helga Hepp „fast keine“.

Die Pressesprecherin sagt: „Die Postings auf Facebook und Instagram hatten im Verhältnis eine geringe Reichweite. Ein User schlug eine gelbe Markierung vor. Die Farbe Gelb ist allerdings Umleitungsstrecken vorbehalten und wenig kontrastreich.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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