Gedenken

Tauberbischofsheim: Mahnwache für Erdbebenopfer in der Türkei

Eine Mahnwache für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien fand gestern Vormittag auf dem Marktplatz von Tauberbischofsheim statt. Veranstalter war der Türkisch Islamische Verein Lauda-Königshofen.

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Heike von Brandenstein
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Viele Mitglieder des Türkisch Islamischen Vereins Lauda-Königshofen kamen am Donnerstagnachmittag auf den Marktplatz in Tauberbischofsheim, wo eine Mahnwache für die Erdbebenopfer stattfand. © Heike von Brandenstein

Zerstörte Region

Tauberbischofsheim. Viele waren in das Herz der Kreisstadt gekommen, um den weit mehr als 42 000 Toten zu gedenken, die infolge der Naturkatastrophe starben. Sie nahmen aber nicht nur die Todesopfer in den Blick, sondern alle 14 Millionen Menschen in der Region, die Hab und Gut und das Dach über dem Kopf verloren oder sonstwie betroffen sind. Murat Yildirim, Vorstandsvorsitzender des Türkisch Islamischen Vereins, erläuterte, dass Adem Yildirim, ehrenamtlicher Glaubensbeauftragter, den religiösen Part mit rituellen islamischen Handlungen übernehmen werde.

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Tauberbischofsheim, 23.02.2023: Mahnwache für Erdbebenopfer

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Er wies darauf hin, dass die Menschen in der Region zeigen wollten, dass sie eine Gemeinschaft sind und gemeinsam an einem Strang ziehen, um an die vielen Menschen zu denken, die in 14 Städten ums Leben gekommen seien.

Bürgermeisterin Anette Schmidt erinnerte in ihrer Ansprache an die grausamen Bilder, die die Welt seit zwei Wochen erreichten. Aus der Ferne nur zu erahnen sei das unvorstellbare Leid der Menschen und deren Trauer um Eltern, Kinder und geliebte Mitmenschen. Die Seelen derjenigen, die das Erdbeben überlebt hätten, seien verletzt, die Häuser zerstört. Sie empfinde tiefes Mitgefühl, so die Bürgermeisterin. Trauer und Verzweiflung herrsche nicht nur in der Türkei, sondern auch in Deutschland bei Verwandten und Bekannten. Schmidt dankte den vielen Helfern vor Ort, die durch ihren Einsatz Leben gerettet und Not gelindert hätten.

Suren rezitiert

Adem Yildirim rezitierte die Suren Bakara 153 bis 157, die er im Abschluss auf Deutsch verlas. Dort geht es um Geduld, um die Hoffnung auch im Tod auf dem Weg zu Allah und um Bekehrung. Zum Abschluss wurde ein Gebet gesprochen und Allah um Schutz vor Krankheiten und Katastrophen sowie um Hilfe für die Menschen in den Erdbebengebieten gebeten. Kerim Cosgun dankte allen Helfern aus Deutschland, dem Deutschen Roten Kreuz, I.S.A.R („International Search-and-Rescue) und dem Technischen Hilfswerk, die in der Türkei im Einsatz waren, um Menschen zu retten und aus den Trümmern zu bergen. Er wies auf eine Spendenaktion des Türkisch Islamischen Vereins Lauda-Königshofen hin und bat alle, die geben können, um eine Gabe.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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