Erzbistum Freiburg

Tauberbischofsheim: Kurt Baumann in Kirchensteuervertretung des Erzbistums Freiburg

Als kürzlich in Freiburg die neu gewählte Kirchensteuervertretung des Erzbistums Freiburg zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentraf, war auch Kurt Baumann aus Tauberbischofsheim dabei. Er ist eines der 36 Mitglieder dieses Gremiums.

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Schon als zehnjähriger Ministrant nutzte Kurt Baumann diesen Eingang zur Sakristei von St. Martin. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Die Kirchensteuervertretung berät und beschließt den Haushalt der Erzdiözese und entscheidet damit maßgeblich darüber, wie die Kirchensteuern des Erzbistums verwendet werden. Eine große Verantwortung also, der sich Kurt Baumann als Mitglied des Gremiums gerne stellt.

Kurt Baumanns Heimatpfarrei ist St. Martin in Tauberbischofsheim. Er ist Bankkaufmann und seit Anfang dieses Jahres im Ruhestand. „Aber durch eine Reihe ehrenamtlicher Tätigkeiten“, so sagt er und lacht, „ist die ‚freie‘ Zeit inzwischen bereits wieder ziemlich gefüllt“.

Klassische kirchliche „Karriere“

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Der 66-Jährige kann auf eine klassische kirchliche „Karriere“ verweisen, in der er zuerst Ministrant, dann Oberministrant und schließlich Pfarrjugendleiter der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) war, dann Pfarrgemeinderat wurde und 20 Jahre lang Pfarrgemeinderatsvorsitzender in St. Martin war. Dazu kam seine Arbeit in Dekanat und Dekanatsrat, so dass er bereits mehrere Amtsperioden in der Kirchensteuervertretung mitgearbeitet hat.

Wichtig ist es ihm, die Anliegen der Kirchensteuerzahler auch direkt in der Vertretung einzubringen: „Wir sind am weitesten entfernt von Freiburg. Auch wenn es für mich immer eine weite Anfahrt bedeutet, ist es mir wichtig, dass die Anliegen der Kirchengemeinden im Dekanat Tauberbischofsheim und damit dem ländlichen Raum genauso Berücksichtigung finden wie die der Großstädte.“

Die derzeitige Entwicklung der Kirche hin zu den neuen großen Seelsorgeeinheiten und die derzeitigen Rahmenbedingungen machten die Arbeit sicher nicht leichter, so Baumann: „Wir sind in einer starken Umbruchsituation. Wichtig ist mir dabei, dass wir die Menschen, die in der Kirche haupt- oder ehrenamtlich tätig sind, auch von der finanziellen Seite her unterstützen können und Menschen, die Freude haben, sich einzubringen, die entsprechenden Möglichkeiten gegeben sind.“

Die Kirchensteuervertretung besteht aus derzeit 36 Mitgliedern, von denen sieben Geistliche und 26 Laien gewählt sind – Laien haben damit die Mehrheit im Gremium, wobei der Begriff „Laien“ hier nur kirchenrechtlich – im Gegensatz zu geweihten Klerikern – zu verstehen ist, denn die weitaus meisten Mitglieder bringen großes professionelles Fachwissen aus ihrem Beruf in die Arbeit der Kirchensteuervertretung ein: zum Beispiel als Steuerberater, Betriebswirte oder Rechnungsprüfer.

Außerdem gehören der Kirchensteuervertretung der Generalvikar und zwei aus der Mitte des Diözesanpastoralrates gewählte Mitglieder an. Von der Möglichkeit, drei weitere Mitglieder zu berufen, machte Erzbischof Stephan Burger in der aktuellen Wahlperiode derzeit keinen Gebrauch. Die Amtszeit der Kirchensteuervertretung beträgt sechs Jahre. Durch die coronabedingte Verschiebung der Wahl war die Amtszeit der letzten Kirchensteuervertretung einmalig auf sieben Jahre bis 2022 verlängert worden.

„Der Glaube gibt mir Halt“

Gegenüber den FN sprach Kurt Baumann über seine besondere Verbindung zur Kirche: „Ich habe schon als Kind durch die Gruppenstunden Gemeinschaft mit Gleichaltrigen erleben dürfen – sei es bei der KJG oder den Ministranten. Das hat sich dann im Zeltlagerteam und vielen weiteren Gremien im christlichen Umfeld bis heute fortgesetzt. Der Glaube gibt mir auch in schwierigen Lebenssituation Halt und Zuversicht.

Wie denkt er über die steigende Zahl der Kirchenaustritte? „Natürlich macht es mich traurig, wenn sich so viele Menschen von der Kirche entfernen. Viele haben wahrscheinlich nie das erleben dürfen, wie ich Kirche mit der frohmachenden Botschaft erlebe, auch mit Seelsorgern und vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, in Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen, bei Wallfahrten, Katholikentagen und vielem anderen mehr.“

Kurt Baumann weiter: „Jeder hat immer zwei Möglichkeiten: Ich habe mich für das Ja zur Kirche entschieden. Das bedeutet natürlich auch, sich einzubringen, mitzugestalten und damit vielleicht auch andere zu begeistern und zu zeigen, wie gewinnbringend christlicher Glaube sein kann. Dankbar bin ich auch meinen Kollegen im Dekanatsrat unseres großen Flächendekanats, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt und mich mit dem klaren Votum gewählt haben. Damit ist mir dann kein Weg zu weit.“

Spannend sei es ja auch, „trotz aller Widrigkeiten Kirche positiv mitzugestalten, bei Weichenstellungen dabei zu sein und gerade heute immer mal wieder neue Wege zu gehen.“ sk/pef

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