Tobias Motz setzt auf Wachstum

Tauberbischofsheim: Hotel „Bischof“ wächst: Neubau mit 32 Zimmern

Neben dem Haupthaus entsteht ein moderner Anbau samt eigenem Parkhaus. Bauantrag eingereicht.

Von 
Klaus T. Mende
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Alle Unterlagen für den Erweiterungsbau (hier ein Modell) beim Hotel "Das Bischof" sind eingereicht, die Genehmigung sollte in absehbarer Zeit vorliegen. © Modell Motz

Tauberbischofsheim. Rund drei Jahre nach seiner Eröffnung schreibt das Hotel „Das Bischof“ in der Kreisstadt seine Erfolgsstory fort. Wo früher das Studienheim St. Michael (ehemaliges „Konvikt“) betrieben wurde, hat sich längst ein lebendiges Areal entwickelt – und mittendrin ein Haus, das überregionale Gäste lockt. Doch wer bei Tobias Motz nachfragt, hört schnell: Stillstand ist keine Option. „Wir haben zu wenig Betten - schlicht und einfach. Das Haus läuft hervorragend, die Tagungsräume sind voll, aber die Zimmer reichen nicht aus. Deshalb bauen wir jetzt“, sagt der Hotelier im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.

Gebäude mit 32 Zimmern auf drei Etagen

Geplant sei ein eigenständiger Erweiterungsbau, direkt neben dem heutigen Hotel, eingerahmt vom neuen Verwaltungsgebäude der Sparkasse Tauberfranken und der künftigen Wohnbebauung mit rund 60 Einheiten. 32 Zimmer auf drei Etagen plus Staffelgeschoss sollen dort entstehen - für Motz „eine moderne Ergänzung zum historischen Backstein-Ensemble des Haupthauses“.

„Die Kunst ist es, nicht zu kopieren, sondern Altes mit Neuem zu verbinden. Das ,Bischof‘ bleibt das ,Bischof‘, aber mit einem kleinen Bruder an der Seite“, erklärt der 50-Jährige, der unter anderem auch das „Landhotel Edelfinger Hof“ betreibt.

Parallel dazu werde ein Parkhaus mit 40 Stellplätzen errichtet. Für Tobias Motz ist das wichtig: „Autos haben oberirdisch nichts verloren. Ich wollte von Anfang an, dass das Gelände frei bleibt, deshalb kommt das Parkhaus.“

Das Investitionsvolumen für Neubau und Parkhaus: rund fünf Millionen Euro. Bereits zuvor war eine stattliche Summe in die neue Straße „Am Bischof“ geflossen. „Wir investieren privat. Das ist unser Beitrag für die Region“, betont der Hotelier.

Der Zeitplan hängt an der Bürokratie. „Ich hätte am liebsten schon 2024 angefangen. Aber die Genehmigungen dauern. Wenn man fast täglich Event- und Tagungskonzepte schreibt, bei denen es ums Weiterkommen geht, sind manche Entscheidungen in der Verwaltung nur schwer nachvollziehbar. Das ist enttäuschend, und das sage ich auch bewusst so klar.“ Die Unterlagen seien nun aber vollständig - und Tobias Motz ist optimistisch: „Ich bin guter Dinge, dass ich noch dieses Jahr die Genehmigung bekomme. Dann können wir sofort loslegen.“

Die Bauzeit sei auf rund eineinhalb Jahre angesetzt. Realistisch rechnet Motz mit einer Fertigstellung bis etwa Mitte 2027. „Jeder Erfolg kommt vom Tun und nicht vom Unterlassen. Deshalb hoffe ich, dass wir bald anfangen können.“

Dass das „Bischof“ nicht nur Geschäftsreisende und Tagungsgäste anzieht, zeigt ein Blick ins Gästebuch: Trainingslager sind längst ein Markenzeichen. „Wir hatten schon mehrfach die Frauen-Bundesliga-Mannschaft der TSG Hoffenheim hier, auch Drittligist 1. FC Saarbrücken hat sich bei uns 2023 auf die neue Saison vorbereitet und es danach bis ins DFB-Pokal-Halbfinale geschafft.“

„Wir könnten noch viel mehr Mannschaften aufnehmen. Aber wir stoßen an Grenzen – nicht im Hotel, sondern auf dem Platz. Trainer verlangen Top-Bedingungen, und da gibt es in der Region nur wenige Rasenflächen, die dauerhaft diesen Ansprüchen genügen.“ Hierzu zählten unter anderem Grünsfeld, Unterbalbach oder Tauberbischofsheim, doch die Nachfrage übersteige das Angebot. „Wenn wir einen eigenen Hauptplatz hätten, könnten wir gewissermaßen rund um die Uhr Trainingslager organisieren. Auch internationale Mannschaften würden kommen – nur fehlt die Infrastruktur.“

Neben zusätzlichen Zimmern und Sport denkt Motz auch kulinarisch weiter. „Wir überlegen, das gastronomische Angebot zu erweitern.“ Die Diskussion um die Mehrwertsteuer auf Essen verfolge er indes ganz aufmerksam. „Die Senkung auf sieben Prozent wäre wichtig. Aber gleichzeitig steigen Energiepreise und Personalkosten, und die Bürokratie lähmt uns zusätzlich. Das macht es nicht einfacher.“

Drei Jahre Erfolgsgeschichte „nur der Anfang“

Das Hotel „Das Bischof“ ist seit seiner Eröffnung im April 2022 eine feste Adresse. 56 Zimmer, sieben Tagungsräume, über 100 Betten – und eine Auslastung, die zeigt, dass das Konzept stimmt. Doch Motz schaut nach vorn. „Drei Jahre Erfolgsgeschichte sind schön, aber sie sind nur der Anfang. Wir brauchen die Erweiterung, wir brauchen das Parkhaus, wir brauchen mehr Kapazität. Und wir gehen diesen Weg Schritt für Schritt.“ Pläne für die Zukunft gebe es darüber hinaus genug: Weitere 7000 Quadratmeter Entwicklungsfläche im Rücken des Hotels könnten eines Tages bebaut werden. „Aber jetzt geht es erstmal um das neue Haus.“

Für Tobias Motz ist das Projekt mehr als ein Hotel. „Wir schaffen hier ein kleines, urbanes Quartier: Sparkasse, Wohnungen, Hotel. Und darauf bin ich stolz.“

Tauberbischofsheims Bürgermeisterin Anette Schmidt freut sich indes über die Aktivitäten von Tobias Motz: „Ein tolles Projekt“ - für die Stadt Tauberbischofsheim sei es touristisch sehr erfreulich, dass die Bettenkapazität erweitert werde. Sie sei sehr zuversichtlich, dass der eingereichte Bauanträge in Bälde vom Gemeinderat und vom Technischen Ausschuss zur Kenntnis genommen werden können und zeitnah dann die Genehmigung vorliege.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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