Modern und lebendig

Tauberbischofsheim: Freude über „neues“ Haus des Handwerks

Das 1967 erbaute Haus des Handwerks präsentiert sich nach seinem Umbau barrierefrei, frisch und lebendig wie noch nie. Die gelungene Modernisierung wurde am Freitag mit einer ungezwungenen After Work Party gefeiert.

Von 
Sabine Holroyd
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Timo Szabo, Alexander Höfert, Gabriele Weidner, Anette Schmidt, Wolfgang Reinhart und Angelika Gold (von links) freuten sich mit allen anderen Gästen über den gelungenen Umbau des Hauses des Handwerks. © Sabine Holroyd

Tauberbischofsheim. Das 1967 erbaute Haus des Handwerks präsentiert sich nach seinem Umbau barrierefrei, frisch und lebendig wie noch nie. Die gelungene Modernisierung wurde am Freitag mit einer ungezwungenen After Work Party gefeiert.

Eine gut gelaunte Gratulantenschar eilte am Freitag in das renovierte Haus des Handwerks in der Tauberbischofsheimer Pestalozziallee. Zu feiern gab es nicht nur den barrierefreien Umbau, sondern auch die neuen Mieter, die im ersten und zweiten Obergeschoss eingezogen sind. Das regionale Handwerk hat die Investition selbst finanziert: Mit einem gemeinschaftlichen Darlehen über rund 250.000 Euro und einer Sonderumlage über fünf Jahre tragen alle Innungsmitglieder ihren Teil zur Modernisierung des Hauses bei (wir berichteten bereits).

„Aufgeben war keine Option“

Kreishandwerksmeister Timo Szabo bezeichnete das Haus des Handwerks mit seiner Grundfläche von 450 Quadratmetern auf drei Ebenen als zentrale Anlaufstelle für die Handwerker und Handwerksunternehmen im Kreis und als einen Ort des Austauschs. Der Rückzug der Volksbank als langjähriger Mieter Ende letzten Jahres habe die Kreishandwerkerschaft jedoch plötzlich vor eine große Herausforderung gestellt, gab er zu. Man begab sich auf intensive Mietersuche, „denn Aufgeben war keine Option“.

„Wir haben das Haus bewerten lassen, tolle Mieter gefunden, Angebote eingeholt, gerechnet, es barrierefrei gemacht und renoviert, die Finanzierung in den Innungen diskutiert und innerhalb unserer Gemeinschaft aus eigener Kraft umgesetzt. Insgesamt haben wir die Lasten sogar noch solidarisch und gerechter verteilt und konnten manche Innungen sogar entlasten. Das ist keine Nostalgie, das ist Realität. Das sind wir, das Handwerk“, sagte er und dankte allen beteiligten Handwerksbetrieben und Architekt Mathias Gey. Sein besonderer Dank galt Geschäftsführerin Angelika Gold: „Sie hat sich sehr engagiert und viel dazu beigetragen, dass alles funktioniert. Es hätte keiner besser machen können.“

Neue frequentierte Begegnungsstätte

Mit den neuen Mietern, der Signal Iduna, der IKK classic, der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, der Academy Alex Fahrschule sowie der Sanitas Tauberfranken verwandele sich das eher ruhige Haus aus der Vergangenheit in eine frequentierte Begegnungsstätte, freute er sich.

Landtagsvizepräsident Dr. Wolfgang Reinhart bezeichnete die Einweihungsfeier als ein klares und gutes Zeichen, dass das „Handwerk als zukunftsorientierter Player fest in unserer Heimat verankert bleibt“. Er sagte weiter: „Das Handwerk ist systemrelevant und hat goldenen Boden. Sie“, richtete er das Wort an die Handwerker vor Ort, „sind diejenigen, die unser Land buchstäblich am Laufen halten.“

„Das Handwerk ist für uns alle sehr wertvoll“

Bürgermeisterin Anette Schmidt dankte der Handwerkerschaft für ihre Entscheidung, in Tauberbischofsheim zu investieren und modernisieren. Die neuen Räumlichkeiten seien sehr gut gelungen. „Das Handwerk ist für uns alle sehr wertvoll. Es ist aus vielfältiger Sicht wichtig, dass wir eine starke Kreishandwerkerschaft am Standort Tauberbischofsheim haben.“ Besonders freute sie sich auch über die neue Physiotherapie-Praxis in der Kreisstadt: „Das ist sehr wertvoll für die Bevölkerung.“

Die Geschäftsführer der Sanitas Tauberfranken, Gabriele Weidner und Thomas Wiegand, berichteten von ihrer langen, seit 2018 andauernden Suche nach geeigneten Räumen für eine Physiotherapie-Praxis in Tauberbischofsheim und ihrer Erleichterung, im Haus des Handwerks fündig geworden zu sein. Die Sanitas habe 250.000 Euro in Umbau und Einrichtung investiert, und das habe sich gelohnt. „Wir freuen uns, dass wir hier im Haus des Handwerks sein können, weil es einfach fantastisch zu uns passt - schließlich sind wir auch Handwerker.“

Physiotherapeut Raymond Valk dankte besonders Angelika Gold für ihr Wohlwollen und ihr lösungsorientiertes Handeln, seiner Chefin Gabriele Weidner für ihren Mut, diesen Weg zu gehen, und dem Architekten Mathias Gey: „Durch ihn sind wir jetzt schon eingezogen, ohne ihn wahrscheinlich 2027.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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