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Tauberbischofsheim: Feuerwehr mit Reel erfolgreich

Ein Instagram-Reel der Feuerwehr Tauberbischofsheim dreht sich um die Fußball-EM, die an diesem Freitag startet. Sein Titel lautet „Sommermärchen 2024“. Wieso gerade dieses so erfolgreich wurde.

Von 
Sabine Holroyd
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Die Darsteller des erfolgreichen Videos (ohne Tizian Hartmann). © Ralph Kinzie

Tauberbischofsheim.

„Wir sind im EM-Fieber und hoffen auf ein Sommermärchen 2.0 – und ihr?“ fragt die Tauberbischofsheimer Feuerwehr auf ihrem Instagram-Kanal. Dazu postete sie ein Video, in dem ein Trupp in Deutschland-Trikots zur Feuerwache eilt und in einem mit der Deutschlandfahne geschmückten Feuerwehrauto davonfährt. Im Reel steht zu lesen: „82 Millionen Bundestrainer – eine Million Feuerwehrleute. Wir für euch, Ihr für uns.“

Wir sprachen darüber mit dem stellvertretenden Pressesprecher der Feuerwehr, Ralph Kinzie. Er erläuterte: „Seit letztem Jahr machen wir immer wieder solche Reels. So ,richtig’ ging es los, als wir unsere neue Schutzkleidung auf Instagram vorstellten. Das kam gut an. Unser Jahresrückblick lief dann sogar noch besser. Auf die Idee, etwas zur EM zu machen, kamen wir durch den Grönemeyer-Remix ,Zeit, dass sich was dreht‘. Nach den guten Länderspielen unserer Nationalmannschaft im März hatte man ja auch das Gefühl, das ganze Land hat wieder Bock auf ein neues ,Sommermärchen’.“

Also wurden Leute zum Mitmachen gesucht. Hannah, Sophia, Felix, Jörg, Marlin, Simon und Tizian waren bereit, zwei Stunden ihres freien Samstags als „Schauspieler“ zur Verfügung zu stehen. Ralph Kinzie stand einmal mehr hinter der Kamera und schnitt den Film hinterher in einer halben Stunde.

In zweieinhalb Stunden fertig

„In zweieinhalb Stunden war somit schon alles über die Bühne gegangen“, sagt er. Die eigentliche Leistung sieht der junge Mann jedoch darin, „dass sich Kameraden zusätzlich zu Ausbildung und Einsätzen die Zeit für so etwas nehmen, denn ohne solche Leute nützt die beste Idee nichts.“

Er berichtet: „Nach der ersten Stunde schon wurde uns im Hinblick auf die Aufrufzahlen und Interaktionen klar, dass das ganz gut werden könnte.“ Das Reel aus Tauberbischofsheim war wohl auch mit der erste Content, der außerhalb des „Fußball-Kosmos“ konkret zur EM produziert und veröffentlicht wurde. Ralph Kinzie sagt: „Selbst die Feuerwehr München hat ihr Herzchen bei uns dagelassen. Wir sind wirklich super zufrieden, denn wir haben sämtliche Rekorde an Aufrufzahlen, Likes und Interaktionen, die die Feuerwehr Tauberbischofsheim bisher verzeichnet hatte, gebrochen.“

Die Tauberbischofsheimer Feuerwehr hofft auf ein neues „Sommermärchen“. © Ralph Kinzie

17 500 Aufrufe und 781 Likes war der Stand am Donnerstag um 14 Uhr – Tendenz weiter steigend. Zu dieser Zeit waren die Tauberbischofsheimer immer noch die einzigen in der Region, die solch ein Video produziert haben. „Natürlich ist das immer auch ein Aufwand“, gibt er zu und erklärt: „Schließlich wollten wir Grönemeyers Songtitel ,Zeit, dass sich was dreht’ auch im Video umsetzen. Dazu haben wir uns für eine rollende Felge, das vorbeirauschende Feuerwehrauto und unseren Lüfter entschieden. Tizian Hartmann als Pressesprecher und ich als sein Stellvertreter ergänzen uns einfach sehr gut. Mit vergleichsweise wenig Arbeit haben wir nun wirklich eine Menge Leute erreicht.“ Ralph Kinzie und seine Teamkollegen freuen sich auch, dass viele der neuen Follower, die sie durch diesen Post bekommen haben, aus der Region stammen. „Unsere Aktion war in jeder Beziehung ein absoluter Gewinn. Deshalb wollen wir anlassbezogen weitere öffentlichkeitswirksame Reels drehen – vorausgesetzt, unsere Kameraden ziehen mit und wir nerven niemand aus den eigenen Reihen damit.“ A propos Gewinn – wie schätzt Ralph Kinzie die Chancen des deutschen Teams ein? Er antwortet: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Julians Jungs die Sache reißen werden. Wir haben einen guten Kader – das ist eine interessante Truppe, wie ich finde. Allerdings denke ich, dass man die anderen ,üblichen Verdächtigen’ wie Frankreich, England und Spanien auf keinen Fall unterschätzen darf.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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