Tauberbischofsheim. Die Stadt, so führte es Bauordnungsamtsleiterin Sabine Oberst bei der Sitzung des Technischen Ausschusses aus, hätte nichts gegen die drei Maßnahmen, die der Eigentümer in und um den nordöstlichen Ökonomieflügel des Kurmainzischen Schlosses plant und beantragt hat: Die Einrichtung zweier Wohnungen in den Räumen der ehemaligen Gaststätte „Altes Türmle“ und des Geschosses darüber, den Umbau des Obergeschosses der Garage unterhalb des Ökonomieflügels zu einer Wohnung mit Balkonanbau und den Ausbau der früheren Kegelbahn mit Sanitäranlagen, einem Aufenthaltsraum und einem kleinen Ferienappartement. Im Garten sollen fünf Campingfässer errichtet werden. Bis auf die geplanten Dachgauben beim Ökonomiegebäude und noch ungeklärte Fragen beim Abstand sowie bei der Zuwegung zum Garagengebäude bestünden keine Bedenken, so Oberst.
Touristisches Angebot
Sie merkte an, dass im Zuge der Nachbaranhörung Einwendungen geltend gemacht wurden. Die Anwohner befürchteten Beeinträchtigungen während der Bauphase und durch die geplante Nutzung der Campingfässer. Die Stadt hatte letztere als „neues touristisches Beherbergungsangebot in der Altstadt“ bewertet.
Die Befürchtungen der Nachbarn ließen auch etliche Mitglieder des Technischen Ausschusses zögern. Kurt Baumann (CDU) begrüßte alle Maßnahmen zwar grundsätzlich, möchte aber auch die Nachbareinwendungen berücksichtigen. Sascha Diehmer (CDU) regte an, Sträucher entlang des Grundstücks als Lärmschutzmaßnahme zu pflanzen. Dr. Bruno Stumpf (Freie Wähler) vertrat die Meinung, dass ein Campingplatzflair generell unpassend sei in der Altstadt, und Gernot Seitz (Bürgerliste) sah „Probleme bei den Fässern“, weshalb er beantragte, dieses eine Bauvorhaben nicht zur Kenntnis zu nehmen und nochmals Gespräche mit dem Eigentümer aufzunehmen. Auf die Frage von Gerhard Baumann (Freie Wähler), ob die Bäume auf dem Areal gefällt werden sollen, meine Sabine Oberst, dass dies vorgesehen sei.
„Es geht nicht darum, was wir uns wünschen, sondern was baurechtlich zulässig ist und was nicht“, so Bürgermeisterin Anette Schmidt mit Blick auf den ästhetischen Aspekt. Sabine Oberst verwies beim Thema Lärmschutz durch Sitzen vor den Fässern darauf, dass Ruhezeiten grundsätzlich in einer Benutzungsordnung festgelegt werden.
Attraktive Anlage gestalten
Franz Zöller und seine Frau waren als Eigentümer bei der Sitzung zugegen. Zöller erklärte, dass es sich bei den Fässern um ein Angebot für Radfahrer handeln solle. In der kalten Jahreszeit seien sie ohnehin nicht unterwegs. Er wolle eine attraktive Anlage gestalten, die mit einem Aufenthaltsraum ausgestattet sei. Er könne sich durchaus positive Effekte für die Gastronomie in der Altstadt vorstellen. Zu Konzessionen beim Schallschutz oder bei der Art der Bedachung der Fässer sei er bereit, so Zöller.
Doch wenn das Projekt nicht zustande komme, würde er die alte Kegelbahn abreißen und Parkplätze anlegen. „Das ist für mich die einfachste und günstigste Lösung“, meinte der Eigentümer.
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