Tauberbischofsheim. Das 2023 vom Tauberbischofsheimer Gemeinderat abgesegnete Projekt „Ärztehaus“ auf dem städtischen Filetstück neben dem Rewe-Markt ist Vergangenheit, obgleich die Planungen bereits weit fortgeschritten waren. Es gibt aber durchaus Vorstellungen, wie das Areal in der Pestalozziallee, das derzeit als Parkplatz genutzt wird, weiterentwickelt werden kann. Welche Ideen vorliegen, teilten die Stadt als Besitzerin und die Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber als Investorin in einer Pressemitteilung mit.
Ein Grund für das Scheitern sind für den Invstor die erforderlichen Mieten, die bei den Preissteigerungen der letzten Jahre hätten erhoben werden müssen, um ein tragfähiges Modell für die beteiligten Partner zu ermöglichen. Die Volksbank habe daher beschlossen, die Planungen vorerst zurückzustellen. Im weiteren Verlauf sei das Konzept vom Investor umgewidmet worden: Aus dem reinen Gesundheitsprojekt habe sich die Idee eines karitativen Dienstleistungszentrums mit sozialem Fokus entwickelt. Interesse des Caritasverbands habe bestanden, wie Bastian Weippert, Vorstand des Caritasverbands im Tauberkreis, auf FN-Nachfrage bestätigte. Letztlich sei das Projekt aber abschlägig beschieden worden.
Vor dem Hintergrund des möglichen Interesses des Müller-Drogeriemarkts an dem Standort habe die Stadtverwaltung im Rahmen eines gemeinsamen Termins die aktuelle Situation ausführlich erläutert. Ziel sei es gewesen, die veränderten Rahmenbedingungen gemeinsam zu bewerten und neue Perspektiven für die künftige Nutzung des Areals auszuloten. „Wie in diesem Termin ferner mitgeteilt wurde, hätten auch die in die Planungen involvierten Ärzte und Unternehmen aus dem Gesundheitssektor der Stadt gegenüber signalisiert, dass ihrerseits kein Interesse mehr an der Fortführung des Projekts zu den dann zu erwartenden Konditionen bestünde“, heißt es in der Pressemitteilung.
Gleichzeitig habe die Volksbank der Stadtverwaltung signalisiert, dass sie im Falle sich erneut ändernder Rahmenbedingungen, durchaus bereit sei, das aus ihrer Sicht für die Stadt Tauberbischofsheim und ihre Bürger sehr positive Projekt der nutzbringenden Quartiersentwicklung weiterzuverfolgen. „Mit der zum Jahresende angekündigten Schließung der Müller-Markt-Filiale in der Unteren Fußgängerzone rückt die Frage nach einer stadtnahen Nahversorgung verstärkt in den Fokus. Die Stadtverwaltung sieht in diesem Zusammenhang neues Potenzial für eine mögliche Wiederaufnahme der Planungen – insbesondere dann, wenn es gelänge, gemeinsam mit dem Unternehmen Müller eine Projektentwicklung mit gemischter Nutzung zu realisieren“, so die Aussage in der Pressemitteilung.
Ein solches Vorhaben könnte die Wirtschaftlichkeit insgesamt verbessern und gleichzeitig medizinische Angebote integrieren. Die Idee eines zukunftsgerichteten Stadtquartiers, das Nahversorgung mit Arztpraxen verbindet, fände in der Stadtverwaltung große Unterstützung. „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, das Areal an der Pestalozziallee sinnvoll und gemeinwohlorientiert zu entwickeln – gerne gemeinsam mit regionalen Partnern“, so Bürgermeisterin Anette Schmidt.
Auch die Volksbank bekräftigt ihre prinzipielle Dialogbereitschaft: „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass ein innovativer Nutzungsmix an diesem Standort Zukunft haben kann“, erklärt Pressesprecher Tilmann Fabig. „Sollte es gelingen, ein gemeinsames Projekt mit Müller und weiteren Partnern auf den Weg zu bringen, prüfen wir eine Reaktivierung des Engagements sehr gerne.“ hvb/pm
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