Technischer Ausschuss

Radweg von Impfingen nach Hochhausen

Ein neuer Radweg zwischen Hochhausen und Impfingen soll gebaut werden.  Nicht alle Mitglieder fanden das bei der Sitzung des Technischen Ausschusses notwendig.

Von 
Heike von Brandenstein
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Schüler und Vereinsmitglieder sollen durch den Neubau eines Radwegs zwischen Hochhausen und Impfingen weniger gefährdet seien, weil sie damit den Autoverkehr meiden. © Walter Ingenieure

Tauberbischofsheim. Den Radweg wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger beider Ortschaften schon lange, so Bürgermeisterin Anette Schmidt bei der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittwoch. Mehrfach sei bereits über die grundsätzlich förderfähige Maßnahme diskutiert worden, jetzt wolle man sich auf den Weg machen, um den Förderantrag beim Land zu komplettieren. Schließlich sei eine Förderung von 90 Prozent möglich.

Bauamtsleiter Zoltan Szlaninka erläuterte die Planung, mit der das Ingenieurbüro Walter nach einer kontroversen Diskussion und bei drei Nein-Stimmen letztlich betraut wurde. Szlaninka sprach von einem lukrativen Projekt, wenn die Förderung tatsächlich komme. Abgeschlossen und abgerechnet werden müsse sie allerdings binnen der Jahresfrist 2023, was einen knackigen Zeitplan bedeute. Schließlich müssten noch Verträge geschlossen und rund 50 Grundstücksverhandlungen, die sich vor allem auf die Nutzung während des Baus beziehen, geführt werden.

Keine Garantie auf Förderung

Bernd Mayer (Bürgerliste) fragte an, ob die Stadt bei der Planung tatsächlich auf der sicheren Seite sei und die Fördermittel tatsächlich fließen werden. Bürgermeisterin Anette Schmidt meinte, dass die Maßnahme in das Radwegeförderprogramm aufgenommen sei, eine Garantie – wie bei anderen geförderten Planungen auch – aber nicht gegeben werden könne. Sollte der Radwegbau nicht gefördert werden, bestehe zudem die Möglichkeit den Antrag bei der Auflage einen weiteren Förderprogramms erneut einzureichen.

Einen ganz anderen Aspekt verfolgte Mayers Fraktionskollege Johannes Benz. Der Weg sei derzeit sehr gut mit dem Fahrrad zu befahren, weil er erst im vergangenen Jahr geschottert worden sei. Ihn jetzt aus touristischem Interesse heraus für 900 000 Euro asphaltieren zu lassen, halte er für nicht tragbar. Benz: „Für mich ist das ein Abgreifen von Fördermitteln.“

Dem widersprach Gerhard Baumann (CDU). Der jetzige Radweg, der auch Wiesen- oder Heuweg genannt werde, und über den auch der Autoverkehr rolle, sei kein Zustand. Außerdem müsse gesehen werden, dass sich die Bürgerinnen und Bürger von Impfingen schon lange einen Radweg als direkte Verbindung wünschten. „Bevor andere die Förderung erhalten, ist es mir wichtiger, sie bleibt bei uns“, so ein weiteres Argument von Gerhard Baumann.

Dem schloss sich sein Fraktionskollege Josef Morschheuser an. „Wenn es Zuschüsse gibt, soll man sie nutzen“, meinte er. Außerdem sei der der Radweg ein Gewinn für Stadt und Bürger.

Auch ihm würden die Bürger am Herzen liegen, konterte Johannes Benz. Mit Blick auf die Klimaveränderung müsse aber gesehen werden, dass die Zuschüsse für Radwege den Zweck hätten, Verkehre von der Straße auf das Rad zu verlagern.

Das Argument des touristischen Interesses an diesem Radweg wies Dr. Dominik Carle zurück. Vielmehr gehe es um eine alltäglich genutzte Verbindung von Schulkindern, Vereinsmitgliedern und Feuerwehrleuten. Derzeit würden die Kinder von ihren Eltern per Auto gebracht, weil ihnen der auch von Autos genutzte Weg zu gefährlich sei.

Solides Bankett

Elmar Hilbert (CDU) wies auf die Notwendigkeit hin, das Bankett bei einem Radwegneubau stabil zu halten. Schließlich würden solche Wege immer auch von landwirtschaftlichen gefährten genutzt werden, die teilweise 40 Tonnen wögen.

Für die Vergabe der Planungsleistungen an das Büro Walter Ingenieure in Tauberbischofsheim stimmten letztlich acht Ausschussmitglieder. Johannes Benz, Dr. Bruno Stumpf und Bernd Mayer votierten dagegen. Letzterer argumentierte mit einem zu hohen Risiko bei der Förderung.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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