Main-Tauber-Kreis. Armin Waldbüßer, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Neckarsulm, ist der Betreuungsabgeordnete der Grünen-Landtagsfraktion für den Main-Tauber-Kreis. Landrat Christoph Schauder hat sich mit ihm im Landratsamt getroffen. Begleitet wurde Waldbüßer vom Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Kreistagsfraktion, Rainer Moritz.
„Der Main-Tauber-Kreis leistet bereits einen erheblichen Beitrag im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien“, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle, und weiter: „Der Landkreis steht mit 145 errichteten und sechs genehmigten, aber noch nicht errichteten Windkraftanlagen an der Spitze Baden-Württembergs beim Ausbau der Windkraft. Hinzu kommt noch die derzeit schnell wachsende Zahl an Freiflächenphotovoltaikanlagen im Kreis.“
Landrat Schauder erklärte bei dem Treffen: „Im Main-Tauber-Kreis leben wir schon seit langem aktiv die Energiewende. Es muss aber auch klar sein, dass an anderer Stelle ein Entgegenkommen des Landes erwartet wird, wenn wir hier engagiert unseren Beitrag leisten, beispielsweise wenn es um die Ausweisung von neuen Flächen für Wohn- oder Gewerbegebiete geht.“ Den Landkreis würden außerdem viele Mobilitätsthemen umtreiben, insbesondere die Zukunft der Frankenbahn. Das Land Baden-Württemberg und die Landkreise Neckar-Odenwald und Main-Tauber hatten 2019 die Einrichtung eines Regionalbahn-Probebetriebs für die Bedienung des Streckenabschnitts Osterburken – Lauda im Stundentakt mit Halt an den Bahnhöfen Königshofen, Boxberg-Wölchingen, Eubigheim und Rosenberg vereinbart. Die Bahnhofsinfrastruktur im Landkreis wurde im Rahmen des Austauschs ebenfalls thematisiert. „In einen Zug kann nur eingestiegen werden, wenn er tatsächlich hält. Deswegen muss zwingend die Infrastruktur um die Bahnhöfe verbessert werden.
Eine Situation wie in Königshofen, in der es nur in eine Richtung einen Bahnsteig gibt, ist nicht akzeptabel. Aber auch die weiteren Bahnhöfe entlang der Strecke müssen dringend saniert werden“, so der Landrat. Durch die Situation an den Bahnhöfen im Landkreis wird laut Schauder erhebliches Fahrgastpotenzial verschenkt, was sich negativ auf den Probebetrieb auswirke. Konkret wurde für den Probebetrieb auf der Frankenbahn vereinbart, dass sich das Land verpflichtet, den Probebetrieb in den Regelbetrieb zu überführen, wenn der Streckenabschnitt innerhalb des Probezeitraums täglich von mindestens 500 Personen je Streckenkilometer genutzt wird. Der dreijährige Probebetrieb war zunächst bis Dezember 2022 vorgesehen. Für diese Zeit wurde weiter vereinbart, dass Land und Landkreise sich die Kosten in einem Verhältnis von 60 zu 40 teilen. Da infolge der Pandemie das Erreichen der geforderten Mindestfahrgastzahlen „ambitioniert“ ist, haben sich die Vertragspartner darauf verständigt, den Probebetrieb um zunächst ein Jahr bis Dezember 2023 zu verlängern, ohne dass für die beiden Landkreise dadurch weitere Kosten anfallen.
Waldbüßer sagte dem Landkreis seine Unterstützung zu. „Die erneuerbaren Energien und die Mobilität sind wichtige Themen, die auch in den ländlichen Räumen eine große Rolle spielen. Hierbei unterstütze ich den Main-Tauber-Kreis gerne und werde mich dafür einsetzen; besonders beim Ausbau der Bahnhofsinfrastruktur an der Frankenbahn müssen wir vorankommen“, so Waldbüßer. lra
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