Entwicklung der Kriminalität

Main-Tauber-Kreis deutlich unter Landesniveau

MdL Dr. Wolfgang Reinhart informiert sich bei Innenminister Thomas Strobl

Von 
pm
Lesedauer: 
Bei der Kriminalitätsrate liegt der Main-Tauber-Kreis deutlich unter dem Landesdurchschnitt. © DPA

Main-Tauber-Kreis. Im Austausch von MdL Dr. Wolfgang Reinhart mit dem Innenministerium teilte der zuständige Minister Thomas Strobl mit, dass 2023 im Main-Tauber-Kreis 5949 Straftaten in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst worden seien. Demnach machten Diebstahlsdelikte mit 24,8 Prozent rund ein Viertel der aufgezeichneten Straftaten aus und wurden damit am häufigsten registriert. Es folgten Vermögens- und Fälschungsdelikte mit einem Anteil von 22 Prozent sowie sonstige Straftatbestände des Strafgesetzbuches mit 21,7 Prozent. Am seltensten wurden Straftaten gegen das Leben (0,1 Prozent) und Strafdelikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung (2,2 Prozent) verzeichnet.

„Bundesweit lag die Kriminalitätsbelastung für die Wohnbevölkerung 2023 bei 7042 Straftaten pro 100 000 Einwohner. In Baden-Württemberg liegt sie mit 5272 Strafdelikten deutlich unter dem Bundesdurchschnitt“, berichtet Reinhart. Für das Land stelle dies – mit Ausnahme der pandemiegeprägten Jahre 2020 und 2021 – den viertniedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte dar. Ohne Verstöße gegen das Ausländerrecht weise die Kriminalitätsbelastung mit einer Häufigkeitszahl von 4952 Straftaten pro 100 000 Einwohner – gleichfalls unter Außerachtlassung der beiden Pandemiejahre – im langfristigen Vergleich den zweitniedrigsten Wert in den vergangenen zwei Jahrzehnten aus.

„Im Main-Tauber-Kreis lag die Kriminalitätsrate 2023 mit 4415 Straftaten und ohne ausländerrechtliche Verstöße mit 4370 Strafdelikten deutlich unterhalb des landesweiten Niveaus“, zeigt sich der Abgeordnete erfreut. Allerdings werde aus fachlicher Sicht von einem Vergleich der Stadt- und Landkreise untereinander aufgrund der heterogenen Zusammensetzungen unter anderem aus Einwohnerzahlen, Flächengröße, Bevölkerungsdichte, Lage, Anbindung und damit insgesamt unterschiedlicher Tatgelegenheitsstrukturen abgeraten.

Mehr zum Thema

Blaulichtfamilie

Bessere länderübergreifende Vernetzung gefordert

Veröffentlicht
Von
cdu
Mehr erfahren

„Die Schutzmaßnahmen gegen die Coronapandemie 2020 und 2021 haben grundsätzlich zu einer positiven Entwicklung der Sicherheitslage beigetragen“, konstatiert Reinhart. Mit dem Wegfall der pandemiebedingten Beschränkungen seien 2022 nicht nur das bis dato normale gesellschaftliche Leben, sondern ein Stück weit auch Teile der Kriminalität zurückgekehrt. Dies erkläre ebenso den für 2022 teilweise deutlichen Anstieg der Straftaten im Vergleich zu den beiden Pandemiejahren. Insofern ließen sich diese beiden Ausnahmejahre kaum mit anderen Jahren belastbar vergleichen.

Aufgrund dieser besonderen Situation sei ein isolierter Vorjahresvergleich der Kriminalitätslage 2022 nur bedingt aussagekräftig. Vielmehr sollte zu einer weiteren Bewertung die Entwicklung der Straftaten in einer Mehrjahresbetrachtung berücksichtigt werden. Die Kriminalitätsbelastung für die Bevölkerung bewegte sich im Kreis zwischen 2015 mit 3930 Gesamtstraftaten (Baden-Württemberg: 5761) und 2022 mit 3931 Strafdelikten (4944) – abgesehen der beiden Pandemiejahre sowie sonstigen leichten Abweichungen nach unten oder oben – in etwa auf dem gleichen Level.

2023 war hingegen mit den 4415 registrierten Straftaten pro 100 000 Einwohner wie auch landesweit ein erheblicher Anstieg festzustellen. Korrelierend zu dieser Straftatentwicklung im Main-Tauber-Kreis um plus 13,8 Prozent erhöhte sich die Anzahl an Tatverdächtigen von 2434 um 16,9 Prozent auf 2846 Personen. Davon besitzen 63,2 Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg um 20,6 Prozent auf 1046. Die Anzahl deutscher Tatverdächtiger nahm mit 14,9 Prozent auf 1800 ebenfalls zu. Etwa vier von fünf der ermittelten Tatverdächtigen waren Erwachsene, Jugendliche stellten einen Anteil von etwa neun Prozent und Heranwachsende etwa sieben Prozent dar. 2195 Tatverdächtige waren männlich und 651 weiblich.

„Wir haben die Kriminalitätslage im Main-Tauber-Kreis auch weiterhin fest im Blick. Die Polizei Baden-Württemberg trifft zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürger lageorientiert alle erforderlichen Maßnahmen und schreitet bei polizeilich bekannten Vorkommnissen konsequent ein“, versicherte Innenminister Thomas Strobl abschließend MdL Dr. Wolfgang Reinhart gegenüber. pm

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten