Niklashausen. Steine und sein Unternehmen bestimmten sein Leben. Im Alter von 94 Jahren starb am Sonntag der Werbacher Ehrenbürger und Unternehmer Anton Hofmann.
1945 hatte er die Hofmann Naturstein GmbH & Co.KG in Niklashausen gegründet. Zusammen mit seiner Ehefrau Dorothea Hofmann baute er das Familienunternehmen zu einem international tätigen Anbieter und Marktführer für Natursteinfassaden aus. Im Jahre 1970 folgte der Bau des zweiten Produktionswerks und 1991 der Bau der neuen Unternehmenszentrale in Gamburg. 1996 wurde ein weiteres Produktionswerk in Polen in Betrieb genommen. Referenzen für renommierte Architekten und Bauherren wie die Fassaden der Börse in Zürich, des Moshe Aviv Hochhauses in Tel Aviv oder des Opernturms in Frankfurt werden von dem Unternehmen realisiert. Als Visionär setzte Anton Hofmann schon früh auf erneuerbare Energien für die Produktionswerke des Unternehmens und ließ im Jahre 1998 ein eigenes Wasserkraftwerk an der Tauber errichten.
Als Unternehmer der ersten Stunde war Anton Hofmann noch bis ins hohe Alter im Unternehmen präsent und hat die dynamische Entwicklungder Firma in entscheidendem Maße geprägt. Seit 1985 wird das Unternehmen von Sohn Heinrich Georg Hofmann geleitet, 2011 ist zudem mit Johannes Georg Hofmann die dritte Generation in die Geschäftsführung eingestiegen.
Anton Hofmann war nicht nur im eigenen Unternehmen mit Weitblick engagiert. Er war zudem Ehrenvorsitzender des Deutschen Natursteinverbandes (DNV) Würzburg und hat sich über lange Jahre als Vorsitzender der technischen Kommission des DNV für die bautechnische Weiterentwicklung der Natursteinfassade eingesetzt und die deutsche Normung in diesem Feld zu einem weltweiten Maßstab gemacht.
Der Verstorbene war stets stark sozial engagiert und setzte sich vorbildlich für die Belange seiner Gemeinde ein. So war er von 1960 bis 1964 als Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Niklashausen tätig. Der Der Bau der Pfeiferhalle und des Pfeifermuseums sowie der Kindergarten in Niklashausen wurden von ihm und seiner Frau Dorothea maßgeblich gefördert. Dem Verein Lebenshilfe, der Menschen mit Behinderungen unterstützt, war er als Gründungsmitglied mit großzügigen finanziellen Spenden eng verbunden. Daneben war Hofmann lange Jahre ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender der AOK Main-Tauber-Kreis und als Handelsrichter am Landgericht Mosbach tätig. Er unterstütze als Gründungspräsident die erfolgreichen Fechter aus Tauberbischofsheim und wurde von Dr. Thomas Bach, dem heutigen IOC-Präsidenten, zu deren Ehrenmitglied ernannt. Zudem war der begeisterte Golfer Gründungs- und Ehrenpräsident des Golfclubs Bad Mergentheim und im Lions-Club Bad Mergentheim als Gründer und Präsident aktiv.
Für seine gemeinnützigen Tätigkeiten und für sein vorbildliches unternehmerisches Wirken wurde Anton Hofmann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Stauffermedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet und im Jahre 2000 zusammen mit seiner Frau zum Ehrenbürger der Gemeinde Werbach ernannt.
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