Werbach. Das Ehepaar Salm feiert am heutigen Samstag in Werbach das Fest der goldenen Hochzeit. Die Jubilare können auf ein arbeitsreiches und bewegtes Leben zurückblicken.
"Bewegt" ist hier recht wörtlich zu verstehen. Denn das Jubelpaar reiste viel in Europa und Amerika umher. Schon während ihrer beruflichen Tätigkeit als Dolmetscherin und Einkäuferin in einem US-amerikanischen Einkaufsbüro flog Carola Salm regelmäßig auf Messen in die Vereinigten Staaten.
Carola Salm kam am 10. Januar 1943 als geborene Seidenspinner auf die Welt. Mit ihrer Mutter lebte sie bei den Großeltern und verbrachte dort ohne ihren seit Anfang 1943 in Stalingrad vermissten Vater trotzdessen eine schöne Kindheit. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte sie die Handelsschule und begann eine Ausbildung als Industriekauffrau bei der Firma Brand in Wertheim. Weil sie nach ihrer Ausbildung dort in der Exportabteilung arbeitete, benötigte sie gute Kenntnisse in der englischen Sprache. Das bewog sie, die Dolmetscherschule in Würzburg zu besuchen. 1965 ging sie nach Mannheim zu den Drais-Werken als Auslandskorrespondentin.
In einem Café am Wasserturm begegnete sie ihrem Zukünftigen. "Ich war neu in der Stadt und mit einer Kollegin dort", erinnert sich Carola Salm. Erst forderte er sie zum Tanz auf, später "habe ich ihr die Stadt gezeigt", erzählt der Mannheimer weiter. Am 2. September 1940 in Mannheim-Neckerau geboren, wuchs Hans-Dieter Salm dort mit seinen zwei Schwestern auf. In der Quadratestadt machte er eine Lehre als Maschinenschlosser bei der Firma Heinrich Lanz.
Während er danach weiter arbeitete, besuchte Salm die Abendtechnikerschule, die er 1963 als Maschinentechniker abschloss.
Das Ehepaar Salm zog 1966 vor der Hochzeit in der Sankt-Martin-Kirche in Werbach nach Frankfurt. Er machte im Abendstudium den Diplomingenieur und arbeitete tagsüber bei Daimler-Benz; sie fand ihren "Traumjob" in dem Einkaufsbüro.
Umzug in die Heimat
In der Folgezeit wuchs bei Carola Salm der Wunsch, in ihre Heimat zurückzukehren. So zog die Familie 1976 noch von Frankfurt nach Darmstadt und wohnt seit 1981 in Werbach.
Hier konnte Carola Salm ihren Dolmetscherberuf eine Zeit lang nur noch bedingt ausüben. Daraufhin erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum und absolvierte eine Ausbildung als Heilpraktikerin.
Hans-Dieter Salm arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 bei der Firma Schuller. Nach vielen Jahren als Pfarrgemeinde- und Stiftungsrat berät er heute die Seelsorgeeinheit in technischen Angelegenheiten. Zudem ist er seit 26 Jahren Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins.
Über ihr Engagement in der Frauengemeinschaft und im Pfarrgemeinderat hinaus war Carola Salm die Renovierung der Werbacher Liebfrauenbrunn-Kapelle ein besonderes Anliegen. Für die Finanzierung der Bauarbeiten organisierte sie auch die Aufführung eines Theaterstücks über die Entstehung der Liebfrauenkapelle. Das Reisen war und bleibt die große Leidenschaft der beiden. Wien, Paris, Schweden sind mögliche Ziele für die Zukunft. "Vielleicht Rom im nächsten Jahr, da waren wir noch nicht", so Hans-Dieter Salm.
Neben ihren beiden Kindern, Daniela und Andreas, gehören zwei Enkelinnen zum Kreis der Familie. Gemeinsam mit ihnen und Freunden feiert das Jubelpaar heute einen Dankgottesdienst um 14 Uhr in der Liebfrauenbrunn-Kapelle in Werbach.
Den sicherlich zahlreichen Glückwünschen schließen sich auch die FN gerne an. gig
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