Etliche Investitionen

Königheim: Haushalt einstimmig verabschiedet

Schuldenabbau und keine Neuverschuldung sind für Königheim vorgesehen. Größtes Vorhaben ist der Neubau des Feuerwehrhauses Königheim-Gissigheim

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Heike von Brandenstein
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Der Hochwasserschutz für Königheim wird mit dem Bau des Gießtaldurchlaasses dieses Jahr beendet. © Gemeinde Königheim

Königheim. Als „Fundament des Handelns“ bezeichnete Königheims Bürgermeister Ralf Dörr den Haushalt, den der Gemeinderat am Montag einstimmig verabschiedete. Die Verwaltung und allen voran Kämmerin Sabine Dörr habe ihn verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert vor dem Hintergrund aufgestellt, dass Königheim eine finanzschwache Gemeinde sei.

Derzeit werde sich darum bemüht, Nachnutzungen für das Kärcher- und das Dirschel-Gebäude zu finden. Auch im Gewerbegebiet Breitenflur sei noch Platz für Unternehmen, so Dörr. Er freue sich, dass sich dort das Lackierzentrum ansiedele und vielleicht schon im Sommer die Eröffnung anstehe.

Gerade vor dem Hintergrund nicht gerade prall gefüllter Kassen sei Königheim auf Landes- und Bundesförderungen bei Investitionen angewiesen, meinte der Bürgermeister. Die Gemeinde habe drei Kläranlagen, von denen zwei in bedenklichem Zustand seien. Zudem müsse in den kommenden Jahren in Schule und Kindergärten investiert werden, um junge Familien zum Bleiben oder zum Kommen zu bewegen.

Kämmerin Sabine Dörr präsentierte das Zahlenwerk, das keine neue Verschuldung vorsieht und mit einem positiven Ergebnis von 116.000 Euro abschließt. Anhand von Diagrammen stellte sie die Veränderungen durch den zweijährigen Versatz bei der Steuerkraftsumme vor: So hätte die hohe Steuerkraft durch hohe Gewerbesteuereinnahmen 2022 zu einem Rückgang der Schlüsselzuweisungen 2024 geführt. Die geringen Einnahmen 2024 werden dafür 2026 zu erhöhten Schlüsselzuweisungen führen. Durch diesen Versatz und trotz Anhebung der Kreisumlage um drei Punkte zahlt Königheim 86.000 Euro weniger als im vergangenen Jahr an den Landkreis. Die vom Kreis angestrebte Erhöhung auf 38,5 Punkte bis 2028 sehe sie allerdings sehr kritisch.

Positiv stellte sie fest, dass die Zinsen durch stetige Tilgung und durch eine Vermeidung neuer Schulden auf 65.000 Euro sinken. Die Liquidität bezifferte sie auf 1,624 Millionen Euro, den Finanzierungsbedarf aus laufender Verwaltungstätigkeit und Investitionen auf knapp 945.000 Euro.

An Investitionen geplant ist als größte und teuerste Maßnahme der Neubau des zentralen Feuerwehrgerätehauses Königheim-Gissigheim, der in diesem und im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Außerdem stehen Fahrzeugbeschaffungen für die Feuerwehr und den Bauhof, die Ausstattung für den EDV-Raum und Klassenzimmermöbel für die Kirchbergschule auf dem Investitionsplan. Bereits vergeben wurden die Brandschutzarbeiten für die Kindertagesstätte in Königheim, die auch eine Fluchttreppe beinhaltet.

Außerdem wird die Hochwassermaßnahme abgeschlossen, die Leichenhalle in Pülfringen saniert und ein bereits beschlossener Investitionszuschuss für das Tierheim Bad Mergentheim gezahlt. Weitere Gelder fließen in die Erdverkabelung der Straßenbeleuchtung im Baugebiet Mühläcker in Gissigheim, in die Erneuerung der Rührwerke in den Kläranlagen Brehmen und Pülfringen und in die Sanierung von Feldwegen. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme „Königheim Ortskern“ stehen Gelder für die Förderung privater Modernisierungsmaßnahmen sowie als kommunale Maßnahme die Sanierung des Spitzsteigs und die Neugestaltung des Wasserspielplatzes auf der Agenda. Bei den privaten Modernisierungen bestehe bereits rege Anfrage, erläuterte die Kämmerin.

Abschließend beklagte Sabine Dörr, dass immer mehr Aufgaben auf die Kommunen abgewälzt würden, ohne dass die Kosten von Bund oder Land ausreichend kompensiert würden. Auch die stetig steigende Kreisumlage bereite Sorgen. All dies schränke den künftigen Handlungsspielraum immer weiter ein und sei nur durch Ausgabenkürzungen bei der Gemeinde oder durch Steuererhöhungen auszugleichen.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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