Nach der Wahl ist vor der Wahl. Ein zweiter Durchgang muss am 14. Juli die Entscheidung bringen, wer ab September Bürgermeister der Kreisstadt wird. Klarer Favorit ist Anette Schmidt.
Tauberbischofsheim. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs am Sonntag wurde mit großer Spannung erwartet. Hunderte Menschen hatten sich vor dem Rathaus versammelten und verfolgten gebannt die Schnellmeldungen auf den bereitgestellten Bildschirmen.
Nach und nach trafen die Ergebnisse aus den insgesamt 17 Wahlbezirken ein. Dabei zeichnete sich schon früh eine eindeutige Tendenz ab, denn der 63-jährige Amtsinhaber Wolfgang Vockel lag von der ersten Schnellmeldung an deutlich hinter Anette Schmidt.
Vockel holte letztlich nur in einem Wahlbezirk mehr Stimmen als die amtierende Bürgermeisterin von Großrinderfeld. Das war in Dienstadt, dem kleinsten Stadtteil, wo er mit 44,1 Prozent der Stimmen seine Konkurrentin (30,1 Prozent) klar hinter sich ließ.
Ansonsten dominierte jedoch Anette Schmidt. In der Kernstadt holte die 53-Jährige aus dem Stand 35,4 Prozent und damit knapp fünf Prozentpunkte mehr als der Amtsinhaber. In Distelhausen erzielte Schmidt mit 51,9 Prozent sogar die absolute Mehrheit und ließ Vockel (16,4) weit hinter sich.
Ähnlich deutlich fiel das Ergebnis in Dittigheim (Schmidt: 49,4, Vockel: 20,4) und Impfingen (44,3:26,1) aus.
In den beiden übrigen Stadtteilen Dittwar (38,5:30,1) und Hochhausen (34,3:24,0) setzte sich Schmidt ebenfalls klar durch. Und auch bei den Briefwählern, die mit insgesamt 1479 abgegebenen Stimmen einen nicht unerheblichen Teil der Wähler ausmachten, spiegelte sich die allgemeine Tendenz sehr deutlich wider. Anette Schmidt verbuchte 41,3 Prozent dieser Stimmen auf ihrem Konto, während Vockel mit nur 29,4 Prozent erneut mehr als zehn Prozentpunkte Rückstand auf seine Konkurrentin um das Amt des Bürgermeisters hatte.
Unter dem Strich war es ein klarer Etappensieg für Anette Schmidt. Doch die Regeln der Wahl sind klar. Nur die absolute Mehrheit hätte am Sonntag bereits eine Entscheidung herbeiführen können, weshalb die 39,3 Prozent von Anette Schmidt gegenüber den 28,4 Prozent von Wolfgang Vockel zwar eine deutliche Sprache sprechen, jedoch einen zweiten Wahlgang unumgänglich machen. Grund dafür ist sicher auch die hohe Anzahl von insgesamt sieben Bewerbern, die sich am Sonntag um das Amt des Stadtoberhaupts beworben hatten. Die fünf Mitbewerber Patrick Kowatsch, Michael Schmid, Dr. Matthias Blümm, Stefan Konietzny und Harald Gehrig vereinten immerhin fast ein Drittel der Stimmen auf sich (32,3 Prozent). Die vermeintlichen Außenseiter beeinflussten damit das Wahlergebnis immens.
Vor allem der Unternehmensberater Dr. Matthias Blümm und der Bauingenieur Stefan Konietzny erzielten am Sonntag durchaus Achtungserfolge. Der 46-Jährige knackte die Zehn-Prozent-Marke (11,8) im Gesamtergebnis und hatte seinen Höchstwerte in Hochhausen (14,2), in Distelhausen und bei den Briefwählern (je 11,8). Konietzny blieb nur ganz knapp unter den zehn Prozent (9,8). Seinen absoluten Spitzenwert erzielte der 35-Jährige in Hochhausen, wo er 18,1 Prozent der Wählerstimmen holte.
Immerhin über die Fünf-Prozent-Hürde schaffte es der Realschullehrer Michael Schmid (5,2), dessen beste Wahlbezirke Impfingen (7,3) und die Kernstadt (6,5) waren.
Selbst die 4,0 Prozent Stimmenanteil des jungen Auszubildenden Patrick Kowatsch darf man angesichts des Konkurrentenfelds als Achtungserfolg verbuchen. Sein Spitzenergebnis erzielte der 25-Jährige in Distelhausen (9,5).
Eher nicht ins Gewicht fallen dagegen die 1,5 Prozent des 65-jährigen Diplomaten Harald Gehrig.
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