Main-Tauber-Kreis. Im Main-Tauber-Kreis wurde von Sonntag, 4. Juli, bis einschließlich Montag, 12. Juli, kein neuer Fall einer Coronavirus-Infektion registriert. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt Infizierten im Landkreis beträgt weiterhin 5133.
In der Folge betrug der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis am Samstag und Sonntag nach Angaben des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg 0,0. Nachdem es auch am Montag keinen neuen Infektionsfall im Landkreis gibt, bleibt die Inzidenz auch am dritten Tag in Folge bei null.
„Es freut mich sehr, dass wir als erster und einziger Landkreis in Baden-Württemberg im Jahr 2021 den Wert von 0,0 erreicht haben. Ich hoffe, wir können diesen nun möglichst lange auf null oder zumindest nahe null halten“, erklärt Landrat Christoph Schauder. Zu der erfreulichen Entwicklung beigetragen hätten nicht nur die Sommerzeit sowie der Fortschritt bei den Impfungen. Auch das Gesundheitsamt mit seiner konsequenten Arbeit in der Kontaktpersonenermittlung und Quarantäneanordnung, alle Akteure im Gesundheitswesen sowie die Städte und Gemeinden hätten einen wichtigen Anteil geleistet.
Immer informiert sein
Nicht leichtsinnig werden
Das weiter umsichtige Verhalten des größten Teils der Bevölkerung im Kreis sowie die bisher hohe Impfbereitschaft würdigt Schauder ebenso ausdrücklich. „Gleichwohl dürfen wir alle jetzt nicht leichtsinnig werden. Die sich ausbreitende, hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in Verbindung mit der bevorstehenden Urlaubs- und Reisezeit kann schnell wieder zu einem deutlichen Anstieg des Infektionsgeschehens führen“, warnt der Landrat. Deshalb gelte es, weiter auf Abstand, Hygiene und Masken im Alltag sowie regelmäßiges Lüften von Innenräumen zu achten. Noch besser sei es, Treffen und Aktivitäten vorwiegend ins Freie zu verlagern. Dort sei das Ansteckungsrisiko deutlich reduziert. „Das Fehlverhalten Einzelner kann schnell wieder zu Einschränkungen für alle führen. Dies gilt es unbedingt zu verhindern“, bekräftigt Schauder.
Nach Aussage von Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug hängt es nun entscheidend von der Durchimpfungsrate in der Bevölkerung ab, ob eine vierte Infektionswelle verhindert werden kann. Grundsätzlich könnte diese spätestens mit Beginn der kühleren Jahreszeit drohen. „Nur durch einen sehr hohen Anteil vollständig geimpfter erwachsener Menschen in der Bevölkerung kann eine neue Welle ausgeschlossen oder bestmöglich abgemildert werden“, sagt Krug. Wenn man nicht mit dem Vakzin von Johnson & Johnson geimpft wurde, bei dem eine Dosis genügt, müsse daher unbedingt auch der zweite Impftermin wahrgenommen werden.
Krug erläutert weiter, dass es bislang für Kinder bis zwölf Jahre keinen zugelassenen Impfstoff und für Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren keine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission gibt: „Dies bedeutet, dass wir Erwachsene eine Art Schutzgürtel um die Kinder und Jugendlichen legen müssen, indem wir uns alle impfen lassen, sofern keine medizinischen Gründe dagegensprechen.“ Es zeichne sich immer deutlicher ab, wie belastend die Pandemiesituation für Kinder und Jugendliche ist. Deshalb sollten für die junge Generation neue Einschränkungen vermieden werden. Dies sei nur möglich, wenn sich möglichst alle impfen lassen, die geimpft werden können, sagt Krug, die als Dezernentin auch für die Jugendhilfe verantwortlich zeichnet.
Die Zahl der Genesenen ist im Kreis um fünf auf 5036 gestiegen. Somit sind noch sieben Personen im Landkreis aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen. Sieverteilen sich auf die Kommunen Ahorn: 0, Assamstadt: 0, Bad Mergentheim: 4, Boxberg: 0, Creglingen: 0, Freudenberg: 0, Großrinderfeld: 0, Grünsfeld: 0, Igersheim: 0, Königheim: 1, Külsheim: 0, Lauda-Königshofen: 0, Niederstetten: 0, Tauberbischofsheim: 1, Weikersheim: 0, Werbach: 0, Wertheim: 1 und Wittighausen: 0. Die Quarantäne für eine Klasse der Comenius-Realschule Wertheim wurde aufgehoben.
Deutlich zurückgegangen ist die Nachfrage nach Erst-Impfungen im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Bad Mergentheim. Insgesamt haben dort von Montag, 5. Juli, bis Sonntag, 11. Juli, 390 Erst- und 1567 Zweit-Impfungen stattgefunden. Somit wurden in der vergangenen Woche im KIZ 1957 Impfdosen beziehungsweise von Montag bis Sonntag im Schnitt 280 Impfdosen täglich verabreicht. In diesen Zahlen enthalten sind die verabreichten Dosen bei den „Offenen Impftagen“ am Wochenende, bei denen erstmals eine Impfung ohne Voranmeldung möglich war. Seit dem Impfstart im Main-Tauber-Kreis erhielten 37 351 Personen ihre erste und 26 012 Personen ihre zweite Impfung durch das KIZ. Hinzu kommen 843 Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson. Er war in der vergangenen Woche nicht im Einsatz. Insgesamt wurden bisher also 64 206 Impfdosen durch das KIZ verabreicht. Die vollständige Immunisierung besteht frühestens 14 Tage nach der zweiten Impfung.
Seit dem 6. April impfen im Land auch die Arztpraxen flächendeckend mit. Im Kreis sind es laut Kassenärztlicher Vereinigung nun 94 Praxen, eine mehr als bisher. Sie haben vom 6. April bis einschließlich 4. Juli 42 088 Impfdosen verabreicht, davon 24 723 Erst- und 17 365 Zweitimpfungen. Zudem lassen sich impfberechtigte Einwohner etwa im Zentralen Impfzentrum in Rot am See oder durch Betriebsärzte in Unternehmen impfen.
Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen erfolgen Lageberichte derzeit nur noch, wenn das Gesundheitsamt einen neuen Infektionsfall verzeichnet, jedoch spätestens zum Wochenbeginn als Rückblick auf die vorangegangene Woche. / lra
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