Mobiles Impfteam - Beim ersten Termin des Mobilen Impfteams des Diakoneo Diak Klinikums in Schwäbisch Hall im Tauberbischofsheimer Rathaus war der Andrang groß

Großer Andrang beim „freien Impfen” in Tauberbischofsheim

Damit hatten Bürgermeisterin Anette Schmidt und ihr Team der Stadtverwaltung nicht gerechnet: Schon vor 11 Uhr bildeten sich lange Schlangen zum „freien Impfen“ vor dem Gästeraum des Rathauses.

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Heike von Brandenstein
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Einen riesigen Ansturm auf das „freie Impfen“ im Tauberbischofsheimer Rathaus gab es am Donnerstag. Mindestens zwei Termine werden noch folgen. © Heike von Brandenstein

Tauberbischofsheim. Geduldiges Warten war am Donnerstag das Gebot der Stunde. Beim ersten Impfen gegen das Coronavirus ohne Termin für jeden Berechtigten, war der Ansturm enorm. Da die Impfkapazitäten der Arztpraxen begrenzt sind, hatte die Stadt die Offerte des Landes angenommen, in eigenen Räumen in Zusammenarbeit mit einem Mobilen Impfteam des Diakoneo Diak Klinikums in Schwäbisch Hall drei Impfaktionen zu organisieren. Das Angebot kam an, die Nachfrage war riesig. „Wir machen die Impfaktion, weil es wichtig ist, die Impfquote zu steigern“, so Bürgermeisterin Anette Schmidt. „Dass die Nachfrage so groß sein würde, war allerdings nicht absehbar.“ Wäre das im Vorfeld abzuschätzen gewesen, hätte sie die Stadthalle oder das Gründerzentrum zur Verfügung gestellt, führte sie aus. Deshalb werde man sich für die beiden noch folgenden Termine entsprechend rüsten.

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Bereits vor 11 Uhr hatte sich unter den Arkaden des Rathauses eine Schlange von Impfwilligen gebildet. Schnell war absehbar, dass die Nachfrage groß ist. Das organisierende Ordnungsamt reagierte flott, fertigte Nummern und verteilte sie, holte Stühle und schuf so ein Freiluftwartezimmer.

Pro Viertelstunde könnten zehn Impflinge versorgt werden, hieß es. Jeder konnte sich anhand seiner Nummer auf die Wartezeit einstellen, entweder noch einmal nach Hause gehen oder sich in ein warmes Café setzen.

Aber nicht alle kamen aus Tauberbischofsheim und der näheren Umgebung. Es hatte sich weit über die Kreisgrenzen herumgesprochen, dass in Tauberbischofsheim die Chance auf Impfung ohne wochenlanges Warten besteht. Deshalb fanden sich Menschen aus dem Heilbronner Raum, aus Künzelsau oder aus der bayerischen Nachbarschaft ein.

„Überall brauche ich jetzt einen PCR-Test“, sagt eine junge Frau, die sich bislang nicht das Vakzin hat spritzen lassen. Als sie aus ihrem Fitness-Studio verwiesen wurde, weil sie den teuren Nachweis nicht erbringen konnte, beschloss sie, sich impfen zu lassen. „Den PCR-Test kann ich mir nicht leisten. Und irgendwann muss man das ja machen“, begründet sie ihre Entscheidung zur Erstimpfung. Andere haben bereits zwei Impfungen hinter sich und holen sich die Booster-Impfung ab. „Beim Arzt bekomme ich derzeit keinen Termin“, erklärt ein Mann. „Die Hausärzte schaffen das einfach nicht.“ Ein Nebenstehender pflichtet ihm bei. Er findet, dass die Impfzentren mit Blick auf die bereits geplanten Drittimpfungen zu früh geschlossen wurden.

Im Innern des Gästeraums im Rathaus arbeiten derweil zwei Impfteams im Akkord. Ob sie die bis weit über die Zahl von 200 reichenden Nummern bis 17 Uhr abarbeiten können, bezweifeln etliche. Um 13.30 ist die Nummer 90 dran. Rein rechnerisch könnte der Zeitplan aufgehen.

Dankbar für das Angebot

Bürgermeisterin Anette Schmidt kommt ab und an aus dem Rathaus, schaut bei den Impfwilligen vorbei, spricht mit ihnen, lobt ihre umsichtigen Mitarbeiterinnen. „Die meisten Leute sind dankbar für das Impfangebot“, sagt sie. „Wir rücken der Pandemie ein Stück näher auf die Pelle. Ich bin heilfroh, dass wir uns für diese Aktion entschieden haben, denn jede Impfung zählt“, so die Bürgermeisterin.

Voraussetzungen

Verimpft wurden die Vakzine von BioNTech, Moderna und Johnson&Johnson. Diese und die weiteren beiden Impfaktionen richten sich an Personen ab zwölf Jahren. Angeboten werden Erst- Zweit- und Drittimpfungen. Die sogenannten Booster-Impfungen werden von der Ständigen Impfkommission für Menschen ab 60 Jahren, Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen, für Pflegepersonal und Personal mit Patientenkontakt sowie für Personen, die vor mindestens vier Wochen eine Impfstoffdosis der Covid-19 Vakzine Janssen erhalten haben, empfohlen.

Laut Anette Schmidt will die Stadt klären, ob sie zusätzliche Termine zu den bereits feststehenden erhalten kann. Die nächsten Daten für das „freie Impfen“ sind an den Donnerstagen 25. November und 16. Dezember jeweils von 11 bis 17 Uhr.

Redaktion Zuständig für die Kreisberichterstattung Main-Tauber

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