Verkehrsministerium

„Für Fahrgäste und Land ärgerlich“

Mit Unternehmen im Dialog, „um Lösungen für stärkere Personalgewinnung zu erarbeiten“

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Klaus T. Mende
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Im Bereich der WFB stehen derzeit nicht alle Signale auf Grün. © Klaus T. Mende

Odenwald-Tauber/Stuttgart. „Die Situation ist dem Land bekannt“, beantwortet Ann-Kathrin Erbele, Pressesprecherin des Stuttgarter Verkehrsministeriums, eine FN-Anfrage zur augenblicklichen Situation im Bereich der Westfrankenbahn (WFB). „Aufgrund der unbefriedigenden Lage hat das Verkehrsministerium einen Maßnahmenplan der Geschäftsleitung zur Verbesserung gefordert. Im Frühjahr gab es deshalb auch bereits ein Konzept, welches vor Ort vorgestellt wurde.“

Während die Ausfälle auf der Tauberbahn weitestgehend längerfristig fehlendem Stellwerkspersonal zuzuschreiben seien, „entstehen die jetzt auftretenden Ausfälle auf der Madonnenlandbahn aufgrund eines akuten, aber vorübergehenden Mangels beim Fahrpersonal“. Neben den vertraglichen Sanktionsmaßnahmen stehe das Land in enger Abstimmung mit der WFB, um Ersatzmaßnahmen zu koordinieren und auf die Sicherstellung eines Regelbetriebs hinzuarbeiten. „Die Ersatzmaßnahmen auf der Madonnenlandbahn sind nach Angaben des Betreibers nur noch für diese Woche geplant. Anschließend soll dort zum Regelfahrplan zurückgekehrt werden“, so die Sprecherin weiter.

Die Ersatzmaßnahmen auf der Tauberbahn dauern in der aktuellen Form (Schienenersatzverkehr zwischen Crailsheim und Lauda vor 6 und ab 16 Uhr, Montag bis Freitag, bzw. vor 8 und ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag) bis zum Ende der Sommerferien. Anschließend beschränkten sich die Ausfälle wieder auf das Wochenende (SEV an Samstagen/Sonntagen zwischen Crailsheim und Lauda vor 8 und ab 18 Uhr). „Dieser Zustand wird voraussichtlich bis zum Fahrplanwechsel im Dezember bestehen, bis die Stellwerke Blaufelden und Rot am See außer Betrieb gehen und hierdurch Personal für den Betrieb frei wird.“ Geplant war diese Maßnahme für Mai, sie sei auch Teil der zugesagten Maßnahmen des Qualitätsgipfels vom Frühjahr gewesen, allerdings habe sie aufgrund von Personalmangel bei der Abnahme auf November verschoben werden müssen. „Für Fahrgäste wie Land ist diese Situation äußerst ärgerlich, die alleinige Verantwortung liegt bei der WFB als Infrastukturbetreiber.“

Unabhängig von der örtlichen Situation bei der WFB, befinde sich das Land zu den Personalproblemen, von denen die gesamte Branche betroffen sei, mit den Unternehmen im Dialog, „um Lösungen für stärkere Personalgewinnung zu erarbeiten“, teilt Ann-Kathrin Erbele weiter mit. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen im Land seien dazu verpflichtet, selbst Personal auszubilden und damit dem Fachkräftemangel in der gesamten Branche entgegenzuwirken. Die vertraglichen Vorgaben zu Ausbildungsquoten und vorzuhaltenden Bereitschaftsdiensten würden in neueren Verträgen umfassender gestaltet, so dass das Land einen weiteren konkreten Beitrag dazu leiste, die Personaldecke zu verstärken und so kurzfristige personalbedingte Zugausfälle zu vermeiden. „Weitere Maßnahmen werden derzeit gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Branchenverbänden erarbeitet.“

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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