Tauberbischofsheim. „Dieser Platz ist ein ganz besonderes Geschenk – für unsere Stadt und für jeden, der hier verweilen wird. Neue Wege laden zum Spazieren ein, die Sitzbänke zum Verweilen, Kinder finden auf dem Kletterfelsen und den Bodentrampolinen Abenteuer. Blumen, Stauden und Weidenbäume schaffen Farbe und Lebendigkeit. Der neue Schlosspark ist ein Ort der Begegnung und Bewegung, der Freude und der Erinnerung“, fasste Bürgermeisterin Anette Schmidt ihre Emotionen in Worte.
Ein ganz besonderes Flair bekommt das Areal durch die wunderschönen Bronzeskulpturen des Künstlers Leo Wirth. Sie stellen Turner dar, die „sich in die Landschaft einfügen und Geschichten erzählen - Geschichten von Körperbeherrschung, Eleganz, Disziplin und Leidenschaft für eine Sache. Sie erinnern uns an die Turntradition unserer Stadt“, sagte Anette Schmidt.
„Ohne Eberhard Bärthels Großzügigkeit gäbe es diesen Ort nicht“
Zu verdanken hat die Stadt diese einzigartigen Skulpturen Leo Wirths Können – und der Großzügigkeit des Förderers Eberhard Bärthel - selbst einmal ein herausragender Turner. Am Dienstag beging er sein 90. Wiegenfest. Die Rathaus-Chefin sagte: „Sie feierten Geburtstag – und heute bekommt Tauberbischofsheim die Geschenke! Dank Ihnen entstanden nicht nur Bänke, Spielgeräte und Kunstwerke – Sie schenken allen Bürgern einen Ort, der Freude, Begegnung und Gemeinschaft ermöglicht. Ohne Ihre Großzügigkeit und Ihr Engagement gäbe es diesen Park in Ihrer Heimatstadt nicht.“
Die Bürgermeisterin betonte auch den hohen ökologischen Stellenwert des Parks: „Die Auswahl der Pflanzen und die Entsiegelung großer Flächen der vorherigen Einfahrt der Tiefgarage stellen im Sinne einer nachhaltigen Stadtgestaltung und eines besseren Stadtklimas einen großen Mehrwert dar.“ Der Duft- und Kräuterrasen sei bestens geeignet für trockene und sonnige Standorte wie diesem.
Ein Ort für alle Bürger
Ebenso sprach die Rathaus-Chefin die Bürgerbeteiligung an, die diesen Park ebenfalls besonders mache: „Jeder konnte die Pläne im Foyer des Rathauses einsehen und seine Ideen einbringen. So ist ein Ort entstanden, der von der Stadtgesellschaft mitgestaltet wurde und allen Bürgern offensteht.“ Außerdem war auch die Bürgerstiftung der Stadt Tauberbischofsheim eingebunden. Im Namen des Stiftungsvorstands bedankte sie sich für dieses großzügige Engagement und lud alle ein, diesen Weg mitzugehen , denn schon mit wenig ließe sich viel bewegen „für ein noch schöneres, lebendigeres Tauberbischofsheim“.
Ihr Dank ging auch an das Landschaftsarchitekturbüro Koeber, die Firmen Boller-Bau, Rudorfer, Fleck und Uihlein sowie an ihre Mitarbeiter Zoltan Szlaninka und Sabine Oberst mit deren Teams, dem Bauhof und allen weiteren Personen, die hier sichtbar gewirkt haben: „Ein solcher Park ist kein Zufall. Er ist das Ergebnis von Kreativität, Fachwissen und Liebe zum Detail.“
„Echte“ Turner dienten als Vorbild
Der Laudenbacher Künstler Leo Wirth, der sein großes Können schon beim Riemenschneider- und dem Krötenbrunnen in Tauberbischofsheim eindrucksvoll unter Beweis stellte, gab einen Einblick in die Entstehung seiner neuen Skulpturen. „Ich bin froh und dankbar, dass ich mit meinen Arbeiten einen Teil zur Neugestaltung des Schlossparks beitragen durfte“, sagte er. Um den statischen Bronzeplastiken, die in ihrem Inneren mit Edelstahlrohren verstärkt sind, Bewegung, Dynamik, Kraft, Disziplin, Körperbeherrschung und Ästhetik zu verleihen, fotografierte er unter anderem Turner der TSG Öhringen am Pauschenpferd. „Dabei wechselten sich drei Turner ab, weil sich diese Position am Pferd jeweils nur rund 15 Sekunden halten lässt. Dieses Zeitfenster konnte ich bei meinem Turner optimieren: Er kann die Stellung für Jahrzehnte halten“. Sein Dank galt besonders Eberhard Bärthel für dessen Vertrauen in sein Werk und die angenehme, freundschaftliche Zusammenarbeit. „Ich hoffe, der Park wird ein weiteres Highlight für die Stadt Tauberbischofsheim“, so Leo Wirth.
Eberhard Bärthels Rede war die Verbundenheit zu seinem, wie er sagte, „ schönen und geliebten“ Tauberbischofsheim und seinen Bürgern spürbar anzumerken. „Dass Ihr alle hier seid und mit mir feiert, ist für mich eine große Freude“, sagte der frühere erfolgreiche Kunstturner und dankte allen an der Schlossparkgestaltung beteiligten Firmen und Engagierten. „Nur durch Sie konnten wir dieses anspruchsvolle Projekt zur Vollendung bringen. So klein wie er auch sein mag, hat unser Schlosspark mit seinen knapp 200 Quadratmetern angesichts negativer Auswirkungen des Stadtlebens wie Lärm und Luftverschmutzung dennoch eine besondere Bedeutung.“ Mit den vier Skulpturen wurde nun seine Leidenschaft für das Kunstturnen verewigt.
Für die musikalische Umrahmung sorgte Gustav Endres mit einem Ensemble seiner Stadt- und Feuerwehrkapelle - ein Geburtstagsständchen für Eberhard Bärthel durfte da natürlich nicht fehlen.
Für die Bürgermeisterin gehörte die Einweihung des neugestalteten Schlossplatzes zu den absoluten Höhepunkten ihrer bisherigen sechsjährigen Amtszeit, sagte sie freudestrahlend gegenüber den FN.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim_artikel,-tauberbischofsheim-ein-ganzer-platz-als-geschenk-an-tauberbischofsheim-_arid,2332141.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim.html