Pfingsttage vom 18 bis 20. Mai

Der Wolfgangsritt in Distelhausen hat eine lange Tradition

Prozession mit Pferdesegnung lockt alljährlich 1000 Gläubige und über 100 Reiter sowie zahlreiche Gespanne an

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ubü
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Der traditionelle Wolfgangsritt mit Pferdesegnung findet am Montag, 20. Mai, im Rahmen der Distelhäuser Pfingsttage vom 18. bis 20. Mai statt. © Uwe Büttner

Distelhausen. Jedes Jahr pilgern weit über 1000 Gläubige aus der näheren Umgebung und oft bis zu 100 Reiter und zahlreiche prächtige Gespanne zu den alljährlichen Pfingstprozessionen nach Distelhausen. Vom 18. Mai bis 20. Mai gibt es wieder ein buntes Rahmenprogramm rund um das Festzelt am Sportplatz.

Am Pfingstmontag, 20. Mai, findet um 9.30 Uhr der traditionelle Pferderitt von der St. Markus Kirche zur Wolfgangskapelle mit Festgottesdienst und Segnung der Gespanne, Pferde und Reiter statt.

Der Wolfgangsritt in Distelhausen hat eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1469, vor 555 Jahren, erteilte der Mainzer Erzbischof Adolf II. die Erlaubnis zum Bau der Wolfgangskapelle. 1472 wurde das kleine Kirchlein an der Tauber als Stiftung durch Hans Klinger von Hall erbaut. Durch päpstliche und erzbischöflich mainzische Ablässe wurde die kleine Kapelle an der Tauber zur Wallfahrtskapelle ernannt. Die Beurkundung im Mainzer Ingrossaturbuch ist auf den 16. Mai 1485 datiert. Im gleichen Jahr pilgerten erstmals zahlreiche Wallfahrer zur Bittprozession nach Distelhausen, um ihren Schutzpatron, den Heiligen Wolfgang, um Schutz vor Krankheiten für Mensch und Vieh anzurufen.

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Ein Fürbittentext aus dem Jahr 1655 hat folgenden Wortlaut: „Darum bitten wir dich, o heiliger St. Wolfgang, weil du unser Patron und Fürbitter bist, wolltest dir den Flecken als dein eigenthumb anlegen und befohlen lassen sein, uns erretten vor Feuersnoth, Ungewittern, Bestilenz und gehen Tod, dass wolltest uns erlangen bei dem barmherzigen Gott“.

Um 1805 wurden die Pferderitte durch die Auswirkungen der Säkularisation von der Obrigkeit verboten.

Ab 1931 beschäftigte sich der in Distelhausen geborene und in Mannheim wirkende Theologieprofessor Hugo Stolz mit der Geschichte der St. Wolfgangskapelle. Ihm war es zu verdanken, dass die alte Tradition nach 130 Jahre Zwangspause ab 1935 wieder in Distelhausen stattfinden konnte.

Das Programm der Distelhäuser Pfingsttage:

Samstag, 18. Mai: 20 Uhr Die Balbachtaler. Die rockende Blasmusik aus dem Taubertal sorgt im Festzelt für gute Unterhaltung (freier Eintritt).

Sonntag, 19. Mai: Distelhäuser Familientag; 10 Uhr Frühschoppen; ab 12 Uhr Winzerkapelle Beckstein; verschiedene Mittagsessen; ab 13.30 Uhr Kinderschminken, Reiten, Hüpfburg usw.; ab 19 Uhr Distelhäuser Trachtenparty mit den „Partyräubern“ (freier Eintritt).

Montag, 20. Mai: 9.30 Uhr traditioneller Pferderitt mit Prozession zur St. Wolfgangskapelle mit Festgottesdienst und Pferdesegung; ab 10.30 Uhr Festbetrieb mit Musikkapelle Distelhausen;ab 13 Uhr Musikkapelle Grünsfeld; ab 13.30 Uhr Bauernhofmuseum Hollerbach geöffnet; ab 17 Uhr Böhmisch-Mährischer Nachmittag mit den Eiersheimer Musikanten. ubü

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