Dittigheim. Dem Motto „Gaudete – Freut euch!“ verschrieb sich passend zum dritten Adventssonntag das 30. Adventskonzert in der Dittigheimer Pfarrkirche St. Vitus.
Dekan Holler näherte sich in seinen Begrüßungsworten der Bedeutung des dritten Adventssonntags. Die Zuschreibung „Gaudete“ für diesen Sonntag geht auf Apostel Paulus zurück, der den Menschen zurief: „Freut euch, denn der Herr ist nahe.“ Auch wenn viele Menschen in Zeiten multipler Krisen und individueller Sorgen und Nöte weniger Anlass zur Freude verspüren, so will Gott das Leben mit den Menschen teilen und immer für sie da sein. Wer diese Zuversicht auf die baldige Ankunft des Herrn in sich trage, so Dekan Holler, habe Grund zur Freude und nehme ein Licht der Hoffnung wahr.
Diesen Gedanken nahmen sich auch die vielen unterschiedlichen Akteure des Adventskonzerts zu Herzen, die ein abwechslungsreiches Programm in Musik und Text zusammengestellt hatten: Ulrike Lauer an der Orgel eröffnete mit dem „Adventpreludium“ von Cesar Bresgen, welches die unterschiedlichen Stimmungen des Advents widerspiegelte. Danach ging man begleitet von Orgel und Flöten über in das gemeinsame Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent“, in das die Zuhörer kräftig einstimmten, um der „Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt“ zu tragen.
Im Anschluss traten die Vitussingers mit zwei traditionellen Adventsliedern auf. Katharina Bähne (Gesang), Barbara Eckert (Gitarre und Gesang), Ulrike Lauer (E-Piano und Gesang) und Regina Zembsch (Klarinette und Gesang) trugen „Das Licht einer Kerze“ und „O Herr, wenn du kommst“ vor. Die beiden Lieder vertonen die entscheidende Grundhaltung des Advents – das zuversichtliche Abwarten auf die Ankunft Jesus Christus als Retter, der das Licht bringt – in eingängigen Melodien.
Martin Breiter, Stephanie Mittnacht, Andreas Stößer und Hannah Wild brachten als Ensemble Tauberflöten unter Begleitung von Ulrike Lauer an der Orgel die Triosonate in e-Moll von Johann Christian Schickhardt zur Aufführung. Dieses schöne barocke Werk mit Suitencharakter reiht fünf unterschiedliche Tänze aneinander, deren Tonfolgen von Bass-, Alt- und Sopranblockflöte ansprechend interpretiert wurden.
Nach diesen Instrumentalklängen trug der Singkreis Dittigheim mit dem Chor Taktvoll unter Leitung von Claudia Partzsch drei Lieder vor. Das andächtig gesungene Stück „Dona Pacem, Domine“ von Luigi Cherubini, das vom ostinat wiederholten Ruf „Herr, gib uns Frieden“ getragen wird, kann hierbei als Kommentar zu den aktuellen Ereignissen verstanden werden. „A la nanita nana“, ein traditionelles Weihnachtslied, das als Wiegenlied zu Ehren des Jesuskindes gesungen wird, entführte die Zuhörer nach Hispanoamerika. Mit dem Lied „Weihnachtsgruß“, welches das Gedicht „Leise rieselt der Schnee“ von Eduard Ebel vertont, überzeugten die Sänger durch gefühlvollen und zarten Vortrag. Einen entsprechenden adventlichen Impuls setzte die Geschichte „Vom kleinen Stern, der etwas Besonderes sein wollte“, die von den Dittigheimer Ministranten Amira Blankenburg, Clemens Schmitt und Jana Seitz gemeinsam mit Dorothea Braun in verschiedenen Rollen vorgetragen wurde.
Im zweiten Teil des Konzertes brachten die Tauberflöten zwei unterschiedliche Stücke aus den Konzerten von Arcangelo Corelli zu Gehör, welche den festlichen Glanz und das Geheimnis von Weihnachten melodisch umsetzen und die Zuhörer durch langsame, aber auch beschwingte, freundliche Klänge auf Weihnachten einstimmten.
Katharina Bähne, begleitet von Ulrike Lauer an der Orgel, trug solistisch das bekannte Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ vor. Mit „Jesu bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach folgte eine allseits bekannte Melodie aus der Adventskantate „Herz und Mund und Tat und Leben“. Dass sich wiederholende, freudige Choralmotiv drückt dabei das Vertrauen auf den Beistand und die Hilfe des nahenden Retters aus.
Im Anschluss spielte Ulrike Lauer an der Orgel das Präludium in C-Dur von Johann Sebastian Bach, welches durch eine beschwingte, aufsteigende Melodiefolge die Freude des Gaudete-Sonntags fassbar machte.
Beistand und Hilfe möchten die Akteure des Adventskonzerts auch für andere sein. So geht der Spendenerlös des 30. Dittigheimer Adventskonzerts an das „Wunschmobil unterwegs“ des Vereins der Freunde und Förderer des Caritas Krankenhauses Bad Mergentheim, das Schwerstkranken letzte Herzenswünsche erfüllt. Die erste Vorsitzende, Schwester Maria-Regina Zohner, und Geschäftsführer Helmut Wolf waren zum Konzert gekommen, um ihr Projekt vorzustellen.
Zum Ende des Konzerts durfte es dann bereits ein bisschen Weihnachten werden: Kristina Greß trug solistisch moderne Fassungen der Lieder „Silent Night“ und „White Christmas“ von Bing Crosby vor und überzeugte dabei durch sichere Intonation, Rhythmus und sachte eingesetzter Koloratur. Mit dem Adventslied „Tochter Zion, freue dich“ endete das Konzert.
Die Zuhörer in der voll besetzten Pfarrkirche St. Vitus in Dittigheim belohnten die Akteure mit reichlich Applaus und waren sich einig: Das Licht der Hoffnung, welches sinnbildlich am dritten Adventssonntag entzündet wird, wurde durch das vielfältige, gut abgestimmte Programm musikalisch zum Leuchten gebracht. mawa
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