Prunk- und Fremdensitzung der FG „Zimmermer Fugschelöcher“

Zimmern: Dorffastnacht in der „guten Stube Seckachs“

Gelungene Premiere im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus gefeiert

Von 
L.M.
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Tobias Wachter (von links) hatte seine Freude am Sketch von Wolfgang und Inge Marie Bonin sowie Gerhard Gräf. © Liane Merkle

Zimmern. Der geschlossene Kindergartensaal und die Pandemiepause waren zwar ein herber Einschnitt für die Entwicklung der jungen FG „Zimmermer Fugschelöcher“, doch gleichzeitig auch eine große Chance, ihre Dorffastnacht im Provisorium als echte Prunk- und Fremdensitzung in die „gute Stube Seckachs“, wie das örtliche Dorfgemeinschaftshaus auch genannt wird, zu verlegen. Der neue „Fuchsbau“ war aufwändig närrisch geschmückt und voll besetzt.

Sitzungsmoderator Tobi Wachter hatte nichts von seinem Charme verloren, ebenso wenig wie seine Sprechgeschwindigkeit und die eine oder andere süffisante Bemerkung. Entsprechend zackig verlief die freudige Begrüßung der Gastabordnungen sowie Bürgermeister Thomas Ludwig, Ortsvorsteher Siegfried Barth und Bürgervertretern durch Tobi Wachter und Rudi Alter als Vorsitzenden der „Zimmermer Fugschelöcher“, die aus Seckach, Großeicholzheim, Adelsheim, Bödigheim, Osterburken, Götzingen, Trienz und Schweinberg angereist waren. Im Namen der Gäste dankte Sandro Frank für den Empfang, für die Gemeindeverwaltung hatte der Bürgermeister einen lobenden Reim verfasst, bevor die Kleinsten, auch Mini-Füchse genannt, die Bühne mit dem Schautanz „Pippi Langstrumpf“ stürmten. Die quirlige Darbietung hatten Madeleine Nohe und Laura Barth mit den Mädels einstudiert.

Es folgte ein Sketch, gespielt von Gerhard Gräf, Inge Marie und Wolfgang Bonin, über nette Geburtstagsgeschenke, die dann peinlich werden können, wenn „Kindermund tut Wahrheit kund!“

Ein Gardetanz der „Schlotfeger“ brachte tänzerische Disziplin auf die Bühne, die ebenso gut ankam wie der steppende Schautanz der „Stettemer Besen“ unter dem Titel „Tauche ein in die fantastische Welt des Steampunks.

Die „Mini-Füchse“ stürmten die Bühne mit dem Schautanz „Pippi Langstrumpf“. © Liane Merkle

Als Auswanderer brachte Andreas Poser von der FG „Lustige Vögel“ Schweinberg die „Zimmermer Narrenschar“ zum Lachen, denn wenn man „an den A… der Welt“ auswandert, um als absolut benachteiligtes Exemplar der Gruppe „Mann“ nutzlosen Selbsthilfegruppen aus dem Weg gehen zu können, bleibt nun mal kein Auge trocken.

Als die „Jungfüchse“ als Piraten nach Anweisung von Annika Wahl mit den Säbeln rasselten, war es um so manchen Zuschauer geschehen. So niedlich die Kleinen waren, so perfekt waren in gewohnter Weise die jungen Damen der „Schlotfegergarde“ mit ihrem Schautanz „1001 Nacht“. Das intensive Training unter Olga Schiffmann hatte sich ausgezahlt.

Schlagartig hörte man Musik im Bauch, alles fing an zu vibrieren mit dem Einmarsch der Guggemusik aus Trienz, die zweifelsfrei unglaublich gut war und absolut zur Fastnacht gehört. Doch mitten in einem Prunksitzungsprogramm hat sie den Nachteil, dass mit dieser Musik Party angesagt ist und keiner mehr aufmerksam das Programm verfolgen will. Zwar holte Tanzmariechen Chiara Schneider das Publikum mit ihrem hervorragenden Auftritt zurück ins Programm, doch das war echt harte Arbeit. Von dieser Glanzleistung profitierte dann auch die Zimmermer Rollator-Tanzgruppe „Die Rollis“, die unter Elke Alter bewiesen, wie beweglich man dank der AOK-Rolls Royces werden kann.

Sandro Frank, alias Wolfgang Petry. © Liane Merkle

Noch mehr Beweglichkeit und Kunstturneinlagen brachten mit ihrem Schautanz die Sindolsheimer „Cheerleader“ Jana und Lina auf die Bühne, bevor das „Bauernballet Osterburken“ einen tänzerischen „Blick in die Glaskugel“ riskierte. Noch einmal unterbrach ausgeflippte Partystimmung das Programm, als Sandro Frank, alias Wolfgang Petry, mit seiner Playback-Show das Publikum von den Stühlen riss, auf die es nicht zurück wollte, aber doch musste, denn auch das Tanzpaar Hanna und Sophia vom FV Elferrat der Stadt Osterburken wartete auf seine Chance, die Bühne zu rocken. Dann zauberten die „Aichelzer Schnäischittler“ ihren Schautanz „Unterwasserwelt“ und die für ausgefallene Akrobatik bekannte Männergarde Heescht „Auf geht’s zum Trachtenfest“ auf die Bühne. Als“ sexy Kuh vom Hinterland“ wollte Gabi Timler eine scharfe Nummer präsentieren, die vielleicht durch einen Schuss Sahne noch bühnentauglicher geworden wäre, bevor die Schautanzgruppe der „Fugsche“ tänzerisch „in den Ring“ gingen, und eine perfekte Show zeigten, die sie unter den Trainerinnen Lara Geppert und Diana Schulz eingeübt hatten.

Inzwischen bebte der „Fuchsbau“ und die Prunk- und Fremdensitzung erhielt die Einstufung „gelungene und vor allem lehrreiche Premiere“, denn schließlich haben die Füchse die wenigen Schwachstellen erkannt. Nicht umsonst sagt man Füchsen Schlauheit nach. L.M.

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