Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig tritt 2026 nicht mehr an

Seckach. In der letzten öffentlichen Sitzung des Seckacher Gemeinderats vor der Sommerpause gab Bürgermeister Thomas Ludwig seine Entscheidung bekannt, in der 2026 anstehenden Bürgermeisterwahl nicht mehr kandidieren zu wollen, sondern nach über 30 Jahren im Dienste der Gemeinde Seckach in den Ruhestand zu treten.

Hier seine persönliche Erklärung:

„Am 31. Mai 2026 endet meine dritte Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Seckach. Die nächste Bürgermeisterwahl muss gemäß § 47 Gemeindeordnung frühestens drei Monate und spätestens einen Monat vor Freiwerden der Stelle stattfinden.

Entscheidung gemeinsam mit Familie getroffen

In einer Demokratie werden politische Ämter auf Zeit verliehen – und das ist gut so. Läuft die Amtszeit ab, kann sich unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Rahmenbedingungen jede Person für dieses Amt bewerben. Im Sinne des Gemeindewohls ist es geboten, dass der Amtsinhaber rechtzeitig öffentlich erklärt, ob er eine erneute Kandidatur und Amtszeit anstrebt.

Nach intensiver Überlegung habe ich diesbezüglich gemeinsam mit meiner Familie die Entscheidung getroffen, im kommenden Jahr nicht erneut zur Bürgermeisterwahl anzutreten.

Somit werde ich nach 24-jähriger Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Seckach und nach insgesamt über 40-jähriger Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung mit Ablauf des 31. Mai 2026 in den Ruhestand treten.

Thomas Ludwig: „Eine sehr persönliche Entscheidung“

Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die über einen längeren Zeitraum gereift ist, die mich zutiefst bewegt und die mir nicht leichtfällt. Denn meine Leidenschaft, als Bürgermeister meine Heimatgemeinde Seckach voranzubringen, und der direkte Austausch mit jedem und jeder von Ihnen, dem Gemeinderat, den Ortschaftsräten, den Gemeindebediensteten, den Vereinen, Gewerbetreibenden und Institutionen, erfüllen mich und liegen mir nach wie vor sehr am Herzen.

Nach drei Amtszeiten bin ich weder amts-, noch arbeitsmüde – ganz im Gegenteil: zahlreiche Ideen und Projekte stehen weiterhin auf der To-do-Liste. Dennoch habe ich entschieden, dass 24 Jahre als Bürgermeister genug sind.

Für diese Entscheidung gibt es keinen konkreten Anlass. Allerdings hat die Arbeitsdichte spätestens seit der Corona-Pandemie nochmals stark zugenommen, der Bürokratiewahn, die zunehmende Tendenz zur Individualisierung und zum Egoismus in unserer Gesellschaft und die sich stetig verschlechternde finanzielle Ausstattung der Kommunen erleichtern das Arbeiten auch nicht gerade und schließlich bin ich keine 36 mehr, sondern überschreite demnächst die Schwelle zum siebten Lebensjahrzehnt.

„Gute Auswahl auf dem Wahlzettel stärkt die Demokratie“

Den frühen Zeitpunkt der Bekanntgabe meiner Entscheidung in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause halte ich für richtig, damit Sie alle hier in Seckach, Großeicholzheim und Zimmern einbezogen werden. Zudem bekommen potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten dadurch bis zum Wahltag genügend Zeit, sich vorzubereiten und für sich zu werben. Eine gute Auswahl auf dem Wahlzettel stärkt die Demokratie und den Gestaltungsspielraum der Wählerinnen und Wähler.

Ab dem 1. Juni 2026 werde ich also wieder ein Bürger „wie Du und ich“ sein. Abgesehen von meinem Mandat im Kreistag, das noch bis 2029 läuft, werde ich kein politisches Amt mehr bekleiden, sondern mich wieder mehr meinen Hobbys, meinen Ehrenämtern in diversen Vereinen und meiner Familie widmen.

Mit großem Herzen war und bin ich gerne Ihr Bürgermeister. Es ist mir eine Ehre, Seckach schon seit dem Jahre 1994 als Kämmerer und Bürgermeister dienen zu dürfen. Tatsächlich habe ich mich schon immer als erster Diener der Gemeinde gesehen und bin sehr dankbar, dass ich mit Ihnen zusammen so viele Vorhaben auf den Weg bringen konnte.

Ihre Unterstützung, Ihr Zuspruch, Ihre konstruktive Kritik und Ihr aller Engagement, liebe Bürgerinnen und Bürger, waren und sind wertvolle Wegbegleiter meiner Arbeit und das gilt auch für sämtliche Gemeindebediensteten. Allen Herausforderungen zum Trotz blicke ich mit Zuversicht in die Zukunft und wünsche unserer Heimatgemeinde Seckach weiterhin nur das Beste.“