Sportanglerverein Seckach zog Bilanz

Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte

Bei der Jahreshauptversammlung wurden Mitglieder geehrt

Von 
L.M.
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Bei der Jahreshauptversammlung des Sportanglervereins wurden Mitglieder geehrt. © Liane Merkle

Seckach. Wie besonders es vor 50 Jahren war, in einer Gemeinde im Bauland auf einen Sportanglerverein mit eigenem Angelgewässer stolz sein zu können, wurde deutlich beim kleinen Rückblick von Gründungsvorstand und heutigem Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Mertl, der die Jubiläums-Jahreshauptversammlung des Sportanglervereins Seckach im Großeicholzheimer Gasthaus „Löwen“ mit einem kurzweiligen Dia-Vortrag und unzähligen Anekdoten bereicherte.

Als sich 1974 acht Angelbegeisterte bei Familie Bundschuh im Wohnzimmer trafen, um anhand zweier Beispielsatzungen den Sportangelverein Seckach zu gründen, gab es hier nur kleine Fließgewässer und den ein Jahr zuvor gegründeten Sportangelverein Adelsheim. Dank der Kooperation mit den damaligen privaten Bach-Mietern konnte man Seckach und Hüffelbach übernehmen und auch gleich zur Gewässerreinigung und genehmigten Zwischenstauungen schreiten.

Und über diese erste Säuberungsaktion konnte Mertl schon die ersten Lacher anregen, denn so manch einer leistete beim Bäume ausschneiden unfreiwillig den Fischen Gesellschaft. Man setzte gekennzeichnete Forellen und Saiblinge ein und konnte so deren Wanderung sogar bis zum Neckar verfolgen. Bei den Ausflügen des Vereins ging es in den ersten Jahren oft ins Elsass, wo Angelseen bereits die Norm waren. Schon damals war die Anglerfamilie von großem kameradschaftlichen Zusammenhalt geprägt. Nachdem der Hüffelbachsee nur als Rückzugsort für Amphibien genehmigt war, begann man mit Überlegungen und Planungen für ein eigenes Angelgewässer, doch diese Planungen war kompliziert und langwierig und bereits im Vorfeld teuer.

Mit viel geduldigem Verhandlungsgeschick und Dank des tauschwilligen Mitglieds Klaus Knörzer konnten 20 Grundstücke an der Seckach gekauft werden, wobei die dankenswerte Planungshilfe von Gemeinde Seckach und Wasserwirtschaftsamt dazu beitrug, dass man 1982 mit unglaublicher Eigenleistung den Seckachweiher anlegen konnte. Eingeweiht wurde dieser heute unschlagbar idyllische Ort von 21. bis 23. Juli 1984 mit großem Hofstaat, Musik- und Gesangverein und 300 geladenen Anglern.

Lebendiger Verein

Karl-Heinz Mertl freute sich, dass der Verein bis heute so lebendig geblieben ist, was sich bei der anschließenden Jahreshauptversammlung, verbunden mit der Feier zum 50-jährigen Bestehen deutlich zeigte.

Mit Blick auf die Erinnerungen des Ehrenvorsitzenden folgte Vorsitzender Alexander Göttlicher mit verdienten Ehrungen, zunächst mit einem Präsentkorb und Blumen an die engagierten Gründungsmitglieder Karl-Heinz und Elfriede Mertl, dann an Hans Hoffmann mit der Vereinsnadel in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft und an Tobias Hoffmann für 25 Jahre treue und aktive Verbundenheit zum Verein mit der Vereinsnadel in Silber.

Anschließend berichtete Göttlicher kurz über das Geleistete 2022 und 2023, jeweils beginnend mit Reinigung von Anglerhütte und Gewässer, dem überaus erfolgreichen Fischverkauf an Karfreitag, dem Anfischen an den Bächen und zahlreichen kameradschaftlichen Zusammenkünften. In guter Erinnerung waren auch die beiden Mertl-Stiftungsangeln an den Tiroler Seen bei Forchtenberg und beim Freudenberger Angelverein, die Teilnahme am Seckacher Ferienprogramm, das Abfischen im Oktober und das Bemühen um ein gutes Miteinander mit dem Biber als neuen Bewohner am Seckach-Weiher, denn der müsste seine Pflichten am Damm noch etwas besser nachkommen.

Gewässerwart Rüdiger Ackermann ergänzte den Bericht der beiden Jahre um das Ergebnis der Fanglisten. Demnach sind an Hüffelbach, Seckach und an den Seen insgesamt rund 95 Kilogramm Fisch gefangen worden, man habe drei Gewässersäuberungsaktionen mit leider einer beträchtlichen Menge Unrat im Ergebnis vorgenommen.

Die größten Fische haben 2022 folgende Mitglieder gefangen: Alpay Cilic einen 65 Zentimeter großen Zander mit 1400 Gramm am Hüffelbachsee, Sebastian Mehl einen 74 Zentimeter großen Karpfen mit 12,5 Kilogramm am Seckachweiher und Sandro Alter eine 52 Zentimeter große Bachforelle mit 1700 Gramm im Schongebiet Ort. Letzterer hat 2023 sowohl die größte Regenbogenforelle mit 62 Zentimeter und 2500 Gramm als auch den größten Karpfen mit 82 Zentimeter und 11,5 Kilogramm an der Angel gehabt.

Zu dem positiven Kassenbericht von Marco Fischer hatten die Kassenprüfer Walter Holzschuh und Birgit Ackermann keinerlei Einwände vorzubringen, worauf die Entlastung von Kasse und Vorstand auf Antrag von Bürgermeister Thomas Ludwig einstimmig erfolgte.

Mit gleichem einstimmigem Votum fielen auch die Neuwahlen zum Vorstand aus: Vorsitzender Alexander Göttlicher, 2. Vorsitzender Tobias Hoffmann, Schriftführerin Christine Hoffmann, Kassenwart Chris Görner, Gewässerwart Rüdiger Ackermann, Jugendwart Stefan Alter, Beisitzer Markus Götzinger und Pius Ackermann, Kassenprüfer Walter Holzschuh und Birgit Ackermann.

Den lobenden Grußworten des Bürgermeisters für den aktiven Verein und seiner kurzweiligen Jubiläumsfeier schloss sich eine fröhliche Feier an. L.M.

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