Neujahrsempfang in der Seckachtalhalle

„Mit Zuversicht und Mut die Zukunft gestalten“

„Gemeinsam anpacken und miteinander sprechen“ kam auch als Wunsch und Empfehlung für 2024 in den Grußworten zum Ausdruck. Rück- und Ausblick

Von 
Liane Merkle
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Seckach. „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ lautete das Leitwort und der Segen der Sternsinger „St. Laurentius Großeicholzheim“ für die Gäste des Neujahrsempfangs in der Seckachtalhalle. Ein Motto, das perfekt zum Logo der Gemeinde passt, denn „Seckach verbindet“ nicht nur viele Menschen in Vereinen, Organisationen und Partner- und Patenschaften, sondern wertschätzt die Verdienste seiner Bürger auch in besonderer Weise, wie Würdigungen in diesem feierlichen Rahmen belegten. Das „Gemeinsam anpacken, miteinander sprechen, mit Zuversicht und Mut die Zukunft gestalten“ kam auch als Wunsch und Empfehlung für 2024 in den Grußworten der Gäste zum Ausdruck.

Mit der „Festlichen Weihnachts-Suite“ eröffnete der Musikverein unter Leitung von Martin Heß den Abend musikalisch, bevor Bürgermeister Thomas Ludwig die zahlreichen Gäste begrüßte. In seinem Exkurs ging er auf die Ursachen der Unzufriedenheit der Menschen ein, die auf die Folgen des Ukrainekriegs mit Energiepreiserhöhung, Flüchtlingsströme und überstürzte Entscheidungen der Bundespolitik gründen. „Oft vergessen wir dabei, wie gut es uns trotz allem noch geht.“ Er erinnerte an den alten Kennedy-Ratschlag „Frage nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern frage, was Du für den Staat tun kannst.“ Ein Rat, der im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen von möglichst vielen demokratisch gesinnten Menschen berücksichtigt werden sollte.

Darüber hinaus ging der Bürgermeister auf die aktuellen Seckacher Großthemen und -sorgen ein. „Prio eins“ hat der unbedingt erforderliche Neubau des Kindergartens unweit der Halle, der die Gemeindefinanzen bis zum Äußersten strapazieren wird. „Sorge 2“ ist das Baugebiet „Steinigäcker-Gänsberg II“, das sich durch immer neue Auflagen verzögert. Ebenfalls vom Amtsschimmel so umständlich wie nur möglich verzögert und verteuert wird die Sanierung der denkmalgeschützten Natursandsteinbrücke in Zimmern. Es galt und gelte so Einiges zu bewältigen, ob nun bezüglich des „Aus’“ der Firma Hilite mit dem anstehenden Verkauf der Produktionshallen, oder auch das klimatisch bedingte Sorgenkind „Wald“, das in Kooperation von Forst und Jugendfeuerwehr – vorerst im Versuch – jede nur erdenkliche Hilfe erhält.

Ludwig ist sich der Herausforderungen bewusst, doch im Zusammenhalt der Gemeinde mit Gemeinderat und in Kooperation mit vielen Ehrenamtlichen konnte auch unglaublich viel erreicht werden. So die relativ unproblematische Erschließung des vierten Bauabschnitts des Baugebiets „Weisbäumlein II“ in Großeicholzheim als Lichtblick, die Sicherung des letzten Bauabschnitts der Gesamtwasserkonzeption, ganz besonders die Wiekonzeption, ganz besonders die Wiederbelebung des ehemaligen Empfangsgebäudes am Bahnhof Seckach durch Thomas Schließmann. Die ersten Wohnungen sind bereits bezogen, und die Arztpraxis von Ruiz Gonzalez soll im Frühjahr einziehen, was der Bürgermeister als wahren Glücksfall für Seckach ansah.

Weiter freute man sich über die Erneuerung der Straßenoberflächen (bis spätestens Mitte des Jahres) der Ortsdurchfahrten von Seckach und Großeicholzheim inkl. Wasser und Abwasser sowie der L519 zwischen Buchen und Bödigheim und zwischen Seckach und dem Abzweig Hemsbach und bis Ende 2025 über den Restausbau der K3900 Seckach - Eberstadt. Es gab – auch Dank des aktiven Fördervereins – einen Fortschritt in der Wiederbelebung des örtlichen Hallenbads, der Fuhrpark des Gemeindebauhofs konnte modernisiert werden und die Kläranlage entspricht wieder den gesetzlichen Anforderungen. Umfangreiche Sanierungen waren notwendig und wurden durchgeführt bei den Spielplätzen, im Kindergarten Großeicholzheim, der Aussegnungshalle Großeicholzheim, der Fußgängerbrücke in Zimmern, der Treppenanlage der Kriegergedächtniskapelle, und vielem mehr.

Als besonders lobenswert nannte das Gemeindeoberhaupt zahlreiche sportliche und künstlerische Erfolge (SVG und SVS Fußball und Tischtennisjugend, Musikschule Bauland, Ausstellung Rainer Kampfhenkel, Workshop MV) sowie unglaubliche ehrenamtliche Gemeinschaftsleistungen der Bürger wie die ehrenamtlich durchgeführte Sportheim-Parkplatzbefestigung durch den FC Zimmern, den Bürgerempfang, der neue Bücherschrank und Müllsammelaktionen in Zimmern, die Wiederbelebung des Milchhäusle, das 150 Jahr-Fest des MGV Großeicholzheim und die neue Gedenktafel an der Friedenseiche Großeicholzheim Dank GusG und Wiltrud Malone.

Als außergewöhnliche Geschäftsidee sah der Rathauschef die Eröffnung des ersten vegetarischen American Diner „Mr and Mrs Retro“ von Suzana Krnjaic und Ernest Poroveli im Seckacher Ortskern.

Nicht allen war der neue Ordnungsdienst der Gemeinde willkommen gewesen, doch er habe vieles in die richtigen Bahnen gerückt.

Stolz berichtete Ludwig über den bundesweit beachteten zwölf Hektar großen ersten hybriden Solarpark am Winterberg und den Besuch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der Gemeinde mit enormer Resonanz sowie den festlichen Gottesdienst mit Erzbischof Stefan Burger zu 200 Jahre Weihejubiläum „St. Laurentius“. Freundschaften über Grenzen haben die rasanten Fortschritte bei der Restaurierung der St. Nikolauskirche in Schüttwa und ausgiebige Feiern ich Reichenbach OL ermöglicht.

Alles in allem seien die vielen positiven Entwicklungen auf das außergewöhnliche Miteinander in der Gesamtgemeinde zurückzuführen und Ludwig ermunterte seine Bürger, in diesem Sinne weiter an einem Strang zu ziehen. „Nur auf der Ebene, auf der sich unsere menschlichen Beziehungen abspielen, können wir die Strukturen und Verhältnisse hier vor Ort aktiv, direkt und unmittelbar beeinflussen.“

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