Jubiläum - Zur Feier des 100-jährigen Bestehens des TSV Rosenberg trat der Kabarettist in der Baulandgemeinde auf

Rolf Miller brachte die Menge zum Toben

Von 
Helmut Frodl
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Rolf Miller trat im Festzelt in Rosenberg auf. © Helmut Frodl

Rosenberg. Einzigartig war der Auftritt von Rolf Miller, einem der besten Kabarettisten Deutschlands, vor rund 400 Besuchern anlässlich des Jubiläumssportfestes zum 100-jährigen Bestehen des TSV Rosenberg am Samstagabend. Nach der gemeinsamen Begrüßung durch den TSV Vorsitzenden Christof Geiger und Thorsten Albrecht betrat Rolf Miller, in sehr „legerer“ Art, die TSV-Bühne. Als ehemaliger „Praktikant“ vor mehr als 30 Jahren im Rosenberger Rathaus hatte er sicherlich ein „Heimspiel“, denn mit seinen humorigen Worten konnte er sich noch an die damaligen Arbeitskollegen erinnern. Wie er Arno Hagenbuch erstmals gesehen hatte, das war „einwandfrei“. „Ich glaubte das ist der Vorsitzende vom Bauhof“, sagte Miller und hatte die Lacher bereits auf seine Seite.

Über Musik zu veganem Essen

Bei der Herfahrt fuhr er mehrmals im Kreis herum über „Eubi“, nach Ravenstein und über den Dörrhof nach „Rouscheberch“. Er hörte Musik von „Shakira“, die Musikerin die immer so meckere, „die Kreissäge aus Kolumbien. Fünf Lieder von ihr und du hast einen Genickbruch“, erklärte Miller.

Von der Musikerin kam er zum veganen Essen beim „Filipo“ und erinnerte sich an die früheren Besuche beim „Pfeifferhannes“ in Hirschlanden, wo man so manche Stunden verbrachte. „Jürgen sagte immer: ,Betrunken bin ich erst, wenn ich aus eigener Kraft nicht mehr auf dem Rücken liegen kann, oder so ungefähr’“, so Miller und schon war die nächste Lachsalve angesagt.

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Von der Mafia beim „Filipo“ kam er über Mario Basler wieder zurück zu Shakira mit ihrer kriselnden Ehe mit einem spanischen Fußballer. Ein großes Thema war auch die letzte Europameisterschaft, wo man sich nach drei Niederlagen schon im Finale sah.

Über „beißende Fußballer“ ging es zum nächsten Thema, dem Kinderwunsch von Frauen und den turbulenten Ereignissen im Heidelberger Krankenhaus mit seinen Freunden Achim und Jürgen – schon bogen sich die Besucher vor Lachen, was der bestens aufgelegte Miller da alles erzählte.

Ein weiteres Thema war Olaf Scholz, der Bundeskanzler, da stellte sich Miller die Frage: „Lebt der noch oder hat der schon einmal gelebt?“ 16 Jahre habe man nichts von ihm gehört. „Merkel war halt zu dominant.“ Wegen der Mergelschen Asylantenpolitik wolle Karl Lagerfeld schon seinen deutschen Pass abgeben, er sei der gleiche Astronaut wie „unser Bobbele“, der war voll daneben. „Wer eine Jogginghose trägt hat die Kontrolle über sich verloren“, und wieder wurde kräftig gelacht und geklatscht.

Auch Russland und die Corona-Pandemie waren für Miller zwei Themen: „Die App top, die Impfquote einmalig. Portugal hat hier 120 Prozent. Bei der damaligen Ausgangssperre hast du alleine Golf spielen dürfen. Ich spiele kein Golf“, sagte Miller. Er habe es auch nicht angefangen. Wegen der Statistik, jetzt weiß man: „Jeder dritte Politiker ist genau so blöd, wie die anderen Zwei“, sagte Miller und wieder gab es kräftig Beifall.

Natürlich war „Kloppo“, der deutscher Trainer in England, ein weiteres Thema. Besonders seine schönen Zähne fielen auf, wofür es einen weiteren Schwenk zum koranischen Diktator mit seinem schönen Gesicht. Auch habe der Kabarettist nichts gegen Frauen. Für ihn sei jede Frau nicht Plus oder Minus sondern „Null“ – wofür er den Unmut der anwesenden Frauen erntete. Kommentar von Miller: „Danke für das Geräusch.“

Kurz Nachrichten gehört

Während die Besucher noch lachten, verschwand Miller für eine kurze Pause von der Bühne und kam nach 20 Minuten bestens aufgelegt wieder. Er habe gerade kurz die Nachrichten angeschaut. Die wichtigste Meldung war da: „E-Autos brauchen Strom.“ Die hätten eine Reichweite von einem Akkuschrauber, da wäre er jetzt noch in Schefflenz, sagte Miller. „Der Kretschmann will jetzt auch ein Tempolimit von 130 einführen“, machte wer weiter. Als sein Freund Jürgen das erstmals hörte, sagte er: „Und außerorts?“

Die Grünen mit Habeck wollten alles abschaffen, die „Stroße“ und Autos: „Sollen sie ruhig, dann fahre ich mit meinem Diesel hochkant auf dem Radweg. Liegefahrräder sollen jetzt ,In’ sein“, meinte Miller. Und er gab noch einen zum Besten: „Was machst du mit einem Hund ohne Beine? Um die Häuser ziehen.“

Eines der letzten Themen des Abends war die schwierige Arbeit der Kindergärtnerinnen. Dann erzählte Miller noch vom Videospiel mit seinem 83-jährigen Opa, einem Mann mit Humor. Und wieder wechselte er das Thema: „Ohne Öl geht auf der Welt nichts, das sieht man jetzt beim Putin.“ Nach zwei kurzweiligen unvergesslichen Stunden mit bestem Kabarett gab es lang anhaltenden und frenetischer Beifall sowie „Standing Ovationen“ für den „Dürmer“. Ein unvergesslicher Abend endete. Rolf Miller bewertete seinen Auftrag in „Rouscheberch“ als hervorragend und lobte das tolle Publikum, denn es sei, wie er sagte, „heute für ihn ein Heimspiel“.

Er lobte auch die Organisation und Technik. Er zeigte in seiner kurzen Zugabe noch einige „private“ Gags. Zum Schluss signierte er einen Holzstuhl, der versteigert werden soll. Er bat die „alte“ anwesende Rathausmannschaft auf die Bühne. Es wurden noch lustige Gespräche über die damalige unvergessliche Rathauszeit vor 33 Jahren geführt. Das Wiedersehen der heute über 80 Jahre alten Kollegen mit dem damaligen Praktikanten Rolf bewegte diese doch sehr.

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