Rosenberg/Sindolsheim. Beim ersten Frühjahrsempfang der Gemeinde am Sonntag in der Mehrzweckhalle Sindolsheim gab Bürgermeister Ralph Matousek einen Ausblick über Themen, welche die Ortsteile in diesem Jahr beschäftigen und bewegen und welche zur weiteren Entwicklung der Gemeinde beitragen wer-den, die derzeit finanziell sehr gut aufgestellt ist.
Wichtig wäre ihm, wie er eingangs seiner Ansprache sagte, der langfristige Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort. Vor uns, so der Bürgermeister weiter, liegen einige große Projekte und Themen, denen sich die Gemeinde stellen muss, um diese fit für die Zukunft zu machen.
Gerätehaus größtes Projekt
Das größte Bauprojekt in diesem und nächsten Jahr werde der Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Anschluss an das Lagerhaus in der Hermann-Hagenmeyer-Straße sein, das neben drei Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge, moderne Umkleidemöglichkeiten für rund 50 Feuerwehrfrauen und Männer, Duschen und Werkstatt vorsieht. Erstmals wird es auch einen Jugendfeuerwehrraum geben.
Verbunden mit einer externen Notstromversorgung werden für den Katastrophenschutz erstmals Räume geschaffen, die als Lagezentrum bei einem Großschadensereignis nutzbar sind. Am alten Standort der Feuerwehr gab es keine Möglichkeiten, auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können, sagte der Bürgermeister, der das geplante Investitionsvolumen auf rund 2,5 Millionen Euro bezifferte.
Nach den öffentlichen Zuwendungen verbleibe ein Rest von 1,5 Millionen Euro, den die Gemeinde zu finanzieren hat.
Dies ist aber sehr gut angelegtes Geld, um den Aufgaben des Brandschutzes gerecht zu werden. Gleichzeitig sei es eine Wertschätzung gegenüber den Mitgliedern der Feuerwehr, die sich ehrenamtlich für die Sicherheit in Rosenberg engagieren. Der Baubeginn ist für September vorgesehen.
Als weiteres Zukunftsprojekt erwähnte Matousek die Freiflächenphotovoltaikanlage im Gewann „Hut“ in Sindolsheim. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sei Rosenberg schon seit mehreren Jahren aktiv. Mit vier Windkraftanlagen, vielen Dach-PV-Anlagen und der Biogasanlage werden rund 27 000 MWH Strom erzeugt, die im Gegenzug in Rosenberg auch verbraucht werden, wobei der Industriestrom rund 80 Prozent davon abnimmt. Eine stolze Leistung und ein deutliches Zeichen, so der Bürgermeister, dass die Gemeinde die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien besonders ernst nimmt.
Mit dem Neubau der Anlage in Sindolsheim mit rund elf MW werde der Beitrag nochmals vergrößert, und zwei weitere kleinere Anlagen werden noch dazukommen. Der Gemeinde war es wichtig, dass die Bürger an der Energiewende mit partizipieren können. Mit der Gründung der Bürgerenergiegenossenschaft Bauland wurde dieses Vorhaben nunmehr umgesetzt.
Eine Kernaufgabe der Gemeinde sind Bildungseinrichtungen. Mit der großen Anzahl der Kinder kommt das Gebäude der Grundschule, dass 1953 gebaut wurde, an seine Grenzen. Die Entscheidung des Bundes zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung treffe die Gemeinde mit Wucht. Dieser Anspruch tritt zum 1. August 2025 in Kraft, zunächst beginnend für die Grundschulkinder der ersten Klasse. Dieser Aufgabe muss sich die Gemeinde Rosenberg mit ihrer Grundschule stellen und stellt diese vor große Herausforderungen, den Rechtsanspruch umzusetzen. Die Grundschule gibt diesen benötigten Platz aktuell nicht her und mit einer großen Umbaumaßnahme sind die räumlichen und energetischen Anforderungen sowie die Barrierefreiheit des Gebäudes herzustellen. Vor der Gemeinde liegen „mehrere Berge“ von Herausforderungen und er, so der Bürgermeister weiter, würde sich auf die finanzielle Unterstützung der Politik, sein Blick war hier auf Minister Hauk und Landrat Dr. Brötel gerichtet, freuen.
Eine freudige Überraschung in Höhe von 400 000 Euro habe der im vergangenen Jahr verstorbene und sehr bescheidene Rosenberger Bürger Peter Egner der Gemeinde aus seinem Vermächtnis hinterlassen, mit dem Wunsch, dass dieses Geld den Kindern von Rosenberg zugutekommt. In einem ersten Schritt soll die Außenanlage des Kindergartens erneuert werden, sagte Matousek. Ein Großteil des Vermächtnisses werde in eine Kinder- und Jugendstiftung überführt, um mit den Erträgen die Kinder - und Jugendarbeit in Rosenberg und seinen Teilorten zu unterstützen.
Wie Bürgermeister Matousek beim letzten vorgestellten Thema sagte, beschäftigte ihn in den beiden vergangenen Jahren der gesellschaftliche Wandel, der auch deutlich in Rosenberg zu spüren ist. Zwischenzeitlich muss man sich schon mit vielen Veränderungen abfinden. Geschäfte und Gaststätten schließen, Vereine, Veranstaltungen und Traditionen kommen in nicht mehr an.
Die vergangenen drei Jahre mit Corona hätten diese Entwicklung in vielen Bereichen beschleunigt. Die Verwaltung habe sich zusammen mit dem Gemeinderat die Frage gestellt, ob man sich diese eingetretene Situation weiter anschauen oder etwas unternehmen will.
Mit einem Projektmanagement wolle man zusammen mit den Bürgern an der Weiterentwicklung der Gemeinde und aller Ortsteile arbeiten. Mit Veranstaltungen und Workshops wolle man gemeinsam herausfinden, was ist gut, wo gibt es Defizite, wo kann man etwas ändern und etwas Neues auf den Weg bringen.
Als Beispiel nannte Matousek das Generationengespräch in Hirschlanden, wo es viele gute Ideen gab. Ein Appell an die Bürger lautete: „Wir brauchen Sie, um die Gemeinde nach Corona wieder mit Leben zu erfüllen“.
Man brauche hierzu vor allem die junge, die zukünftige Generation, mit deren Vorstellungen. Ein Name für das Projekt werde noch gesucht. Damit verbunden ist auch die Absicht, im Sommer 2024 einen Antrag auf ELR-Schwerpunktgemeinde zu stellen. F
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