Merchingen. Die „Ravenstein-App“ wird es nur noch bis Ende Dezember geben (wir berichteten). Vor drei Jahren ging sie an den Start. Der Gemeinderat habe sich dagegen entschieden, die App weiterzuführen, sagt Ravensteins Bürgermeister Ralf Killian auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten. Ein Grund sei unter anderem die Kostenübernahme durch die Stadt. Außerdem stünden mit der städtischen Homepage, den WhatsApp-Ortschaftsgruppen und dem Amtsblatt bereits Plattformen zur Informationsweitergabe zur Verfügung. Vor allem Merchingen habe, so Killian, sich für die Weiterführung der App eingesetzt.
Merchingens Ortsvorsteherin bedauert Ende
Merchingens Ortsvorsteherin Anne-Katrin Kämmer bedauert das Ende der Ravenstein-App. „Die Idee dahinter war, Ravenstein enger zu vernetzen und eine Plattform zum Austausch zu schaffen“, sagt sie im FN-Gespräch. Die Applikation habe über die Jahre eine gute Resonanz bei den Bürgern gefunden. 900 Personen seien in der App registriert – von 3.000 Einwohnern. Sie sei enttäuscht darüber, dass die Empfehlung der Ortschaftsräte, die besage, die Software sei positiv von den Menschen in Ravenstein aufgenommen worden, bei der Abstimmung im Gemeinderat nicht berücksichtigt worden sei. Die App sollte von Anfang an die vorhandenen Informationsplattformen ergänzen.
Neue App ist nur für Merchinger
Sie wolle aber in die Zukunft schauen: Im Oktober soll die „Merchingen-App“ digital gehen. Sie basiert auf der gleichen Plattform wie die „Ravenstein-App“, die vom Unternehmen „Blue Village Innovations UG“ bereitgestellt wird. Die Nutzer wurden im August darüber informiert. Diesmal, wie der Name es auch schon andeute, sei die Software nur für Merchinger gedacht, erklärt Kämmer. Ein neuer Zugangscode, mit dem der eigene „Account“ erstellt werden kann, werde noch vergeben.
Die App wird auch weiterhin kostenlos sein und wie in den vorangehenden Jahren durch Spenden der Merchinger Vereine und Unternehmen unterstützt werden. Rund 2.000 Euro kostet die App im Jahr. Die „Dorffreunde Merchingen“ werden der Vertragspartner sein. „Andere Ortsteile haben die Möglichkeit, sich anzuschließen, wenn dies Einwohner oder Vereine wünschen“, erläutert die Merchingerin. Sie sähe die Anwendungssoftware als eine Möglichkeit, Interesse für den Ort zu wecken und neue Menschen zu erreichen, die zum Beispiel nicht das Amtsblatt lesen.
Das sind die Funktionen der Digitalen Plattform
„Der Vorteil der alten und neuen digitalen Plattform liegt in ihrer Interaktivität und der einfachen Bedienung“, erklärt die Ortschaftsrätin. Vereine könnten beispielsweise in der Kategorie „News“ schneller als im Amtsblatt auch über spontane Veranstaltungen informieren, sagt Kämmer. Ein angefügter Link verweist auf die jeweilige Homepage. Über gesperrte Straßen oder Wasserrohrbrüche könne in Echtzeit über Push-Nachrichten berichtet werden. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, Kommentare zu den veröffentlichten Informationen zu schreiben und sich darüber auszutauschen. Zu den weiteren Funktionen zählen der Verkauf von Produkten auf der Plattform, ein Event-Kalender, das Erstellen von Gruppen zum Austausch sowie die Kategorie „Mein Ravenstein“, die beispielsweise Informationen zu den Öffnungszeiten wichtiger Einrichtungen bietet.
„Ich habe das Gefühl, dass die meisten der Stadträte, die gegen die App stimmten, die Funktionen kaum nutzen. Sonst hätten sie gewusst, wie hilfreich sie ist“, erzählt Kämmer. Nach der Bekanntgabe des Endes der Anwendung seien einige Menschen auf sie zugekommen und haben ihr Bedauern ausgedrückt. Sie habe bis zum Ende gehofft, dass die „Ravenstein-App“ fortgesetzt werde.
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