Osterburken. Beim Gang durch die Baustelle ist schon zu erkennen, wie der neue Standort der Netze BW im Regionalen Industriepark Osterburken (RIO) einmal aussehen soll: Drei Hallen mit hellen, großen Räumen, viel Lagerfläche und modern eingerichteten Büroräumen. Doch aktuell befindet sich alles im Rohbau: Wer momentan über die Baustelle läuft, sieht hochgezogene Wände und auch die Fenster sind erst teilweise eingebaut. Nun kann der Innenausbau beginnen. Mit dem Einbau der Aufzüge wurde begonnen. Viel Holz wurde in der Konstruktion des Gebäudekomplexes verbaut.
Bei der Baustellenführung am Montagvormittag informierten Vertreter der Netze BW, der bauausführenden Firma Züblin aus Heilbronn und vom Projektleitungsbüro „h3-munich“ über den aktuellen Baufortschritt. Mit dabei waren unter anderem die Bürgermeister der RIO-Kommunen Ralf Killian (Ravenstein), Jürgen Galm (Osterburken) und Ralph Matousek (Rosenberg). „Es ist beeindruckend, was in den vergangenen Monaten geschafft wurde. Es ist toll zu sehen, dass der Komplex Formen annimmt“, sagte Jakob Huber, der Leiter des Regionalzentrums Neckar-Franken der Netze BW. Die Netze BW investiert über zehn Millionen Euro in ihren Neubau. Der alte Standort in der Boschstraße in Osterburken wurde zu klein. Darum begannen vor einem halben Jahr die Bauarbeiten im RIO. Bis Ende des Jahres soll alles fertig sein. Im ersten Quartal 2026 soll das neue Bezirkszentrum in Osterburken in Betrieb genommen werden.
Bisher seien die Bauarbeiten im Zeitplan und Kostenrahmen, informierte Helmut Schulze, Bauleiter beim Bauunternehmen Züblin. „Es kann aber immer Etwas passieren“, betonte er. Jochen Appelmann, Projektleiter von „h3 munich“, blickte auf eine witzige Anekdote zurück: Es befand sich nämlich mehr Gestein im Boden, als der Gutachter zunächst vermerkt hatte. „Wir mussten viel Fels abtragen“, fügte er an. So habe es mehr Geld und Zeit gekostet.
Standort im RIO ideal für das Bezirkszentrum
Der Standort für das neue Bezirkszentrum im RIO sei ideal, gerade wegen der Lage nahe der Autobahn 81, erläuterte Huber. Auf rund 2.400 Quadratmetern Nutzfläche sollen drei Hallen mit Büroräumen, Werkstätten, Lagerflächen und Stellplätzen für Fahrzeuge entstehen. Bei der Planung ist besonders der Nachhaltigkeitsgedanke berücksichtigt worden. „Bei der Netze BW wird die Energiewende großgeschrieben“, betonte Huber. Darum wurde viel mit Holz und weniger mit Beton gearbeitet. „Ich habe schon an vielen Häusern mitgebaut. Aber noch nie mit so viel Holz“, sagte Appelmann. Konstruktionen aus dem nachwachsenden Rohstoff wurden vor allem in den Büroräumen verwendet. Der Werkstoff schaffe ein anderes Ambiente als Beton, erläuterte er. Huber ergänzte: „Wir wollen, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen. Es ist wichtig, dass wir als Unternehmen attraktiv bleiben.“ Das helfe auch bei der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Der Bürobereich soll Platz für rund 30 Mitarbeiter bieten. Neben Umkleiden, mehreren Sanitärbereichen und einem Besprechungsraum ist eine Dachterrasse geplant. Bei Bedarf kann das Gebäude oberhalb des Bürobereichs aufgestockt werden.
Der Nachhaltigkeitsgedanke zeigt sich auch beim Heizungssystem und der Dämmung: Die Fußbodenheizung wird zukünftig durch eine Wärmepumpe betrieben. Über das Lüftungssystem wird dann außerdem Wärme zurückgewonnen. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. „Leider nicht für den Eigengebrauch. Aufgrund der Gesetzeslage muss die gewonnene Energie eingespeist werden“, erklärte Appelmann. Bei der Dämmung hätten die Projektentwickler versucht, auf Mineralwolle zu verzichten und stattdessen Holzwolle zu verbauen, erläuterte er.
Fuhrpark bietet Platz für 16 Fahrzeuge
Neben dem Bürokomplex entstehen Stehplätze für 16 Fahrzeuge: Lastwagen, Bagger und Steiger (Hubarbeitsbühne). „Alles, was auf unseren Baustellen und bei Stromausfällen gebraucht wird“, sagte Ditte Wünsch, verantwortlich für den Immobilienbereich Netze BW. Breite Tore sollen das Ein- und Ausfahren erleichtern. Für die Mitarbeiter entstehen im Außenbereich 25 Parkplätze mit zwölf Doppelladesäulen. Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern wird zudem ein Lager für das Be- und Entladen von Lastwagen mit einem Kran gebaut.
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