Im ausverkauften Niederstettener „Kult“ sind die Jüdischen Kulturtage im Taubertal offiziell eröffnet worden. Die Vorbachtal-Stadt ist erstmals Teil des großen Gesamtprogramms.
Niederstetten. In diesem Jahr finden die Jüdischen Kulturtage im Taubertal im Rahmen des Festjahres „2021 JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ statt, die vom Verein „321– 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ koordiniert und durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat, gefördert wird.
Bereits seit elf Jahren besteht die Bildungspartnerschaft Jüdische Kulturtage im Taubertal und in diesem Jahr tritt auch die Stadt Niederstetten dieser Bildungspartnerschaft bei und ist mit insgesamt drei Veranstaltungen im facettenreichen Programm vertreten.
Zu den Zielen der Bildungspartnerschaft gehören die Wissensvermittlung, der Dialog und Impuls für ein gelingendes Miteinander der Kulturen und Religionen, die Stärkung von Demokratie, Menschenrechten und Zivilcourage und das Kennenlernen der jüdischen Kultur und Religion.
Musik ist eine universelle Sprache, die einfach zu verstehen ist und den Weg in Verstand und Herz findet – was könnte also passender sein als ein Klezmerkonzert, um die Jüdischen Kulturtage in Niederstetten zu eröffnen?
Klezmermusik ist tief in der jüdischen Tradition und Seele verhaftet und Helmut Eisel und Birke Falkenroth berührten und begeisterten im ausverkauften „Kult“ ihre Zuhörer gleichermaßen.
Zart, fast elfengleich schwangen Harfe- und Klarinettentöne in der Luft und wechselten mit hochvirtuos dargebotenen Tonläufen und einfühlsamen Klängen von Klezmer über anmutige Klassik-Interpretationen bis hin zu jazzigen Varianten.
Unbelastet, fröhlich, frei, bewegend und berührend – Musik verbindet Menschen und Kulturen und das war am Samstagabend mit der ersten der zahlreichen geplanten Veranstaltungen im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Taubertal deutlich zu spüren.
Auch die im „Kult“ zu den Öffnungszeiten der Städtischen Mediothek, oder nach dortiger Anfrage, zu besichtigende Ausstellung „Mannheim – Izieu – Auschwitz“ ist am vergangenen Samstag eröffnet worden.
Die Wanderausstellung erzählt die Geschichte von vier jüdischen, aus Mannheim stammenden Kindern, die in Auschwitz getötet wurden.
Sicher eine weiter interessante Veranstaltung in Niederstetten wird das Erzählkonzert mit der aus Israel stammenden Erzählerin Revital Herzog sein. Herzog ist die Enkelin eines persisch-jüdischen Märchenerzählers aus Tel Aviv der ihr wohl sein Talent des freien Erzählens vererbt hat. Jüdisch-persisch-irakisch – die gemeinsamen Wurzeln, die gemeinsame Heimat, die Landschaft Israel-Palästinas: Revital Herzog verwebt das alles zu einem wunderbaren, mit Musik untermaltem Geschichtenteppich der Kulturen. stv
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