Niederstetten

Winzertanz mit großer Vergangenheit und glorreicher Zukunft

Das tänzerische Spektakel ist ein absolutes Highlight eines jeden Herbstfestes. 44 Tanzpaare begeisterten ihr Publikum. Am Ende wurde es emotional

Von 
Bernd Hellstern
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Niederstetten. Neben dem großen Umzug ist der Winzertanz der 44 Tanzpaare das Highlight schlechthin des Niederstettener Herbstfestes. Auch am Sonntagmittag säumten mehrere hundert Zuschauer das Sportplatzgelände am Festzelt und wollten sich dieses einmalige tänzerische Spektakel nicht entgehen lassen. Und dies trotz der drohenden Wasserpracht von oben.

Anfangs hielt sich Petrus noch etwas zurück, doch kurz vor Ende des Tanzes bewies er, dass er dieses Jahr kein Freund des Herbstfestes ist. Das beeindruckte die Tänzerinnen und Tänzer aber nicht im Geringsten, die ihren Tanz mir Bravour zu Ende brachten. Emotional wurde es am Ende, als im Namen der Stadt Niederstetten Ulrich Roth und Harald Dietz ein Vielfaches „Danke“ sagten. Dank an Helga Wollinger, als im Jahre 1974 mit der Anschaffung der neuen Kostüme eine hierfür verantwortliche Person gesucht wurde. Der damalige Leiter Ernst Wollinger habe zu seiner Frau Helga gesagt „Des könnschd eigentlich Du mache“. Und dann hat sie’s fast 50 Jahre lang gemacht. Aus diesem Grund, so die beiden Vertreter der Stadt, ergehe ein großer Dank an Helga Wollinger für ihren ehrenamtlichen Einsatz, die sich damit in hohem Maße um ein Stück Niederstettener Tradition und Kultur verdient gemacht habe. Helga Wollinger war so etwas wie die Mutter der Winzertänzer.

Nicht minder engagiert für die Winzertanzgruppe war Isolde Menikheim. Denn die Betreuung der Trachten, unter anderem die Reparatur, das Umnähen, Ausgabe und Rücknahme, zieht sich fast über das ganze Jahr hin. Die gelernte Schneiderin war immer zur Stelle, wenn an den Kostümen etwas verändert, sie den jeweiligen neuen Tänzerinnen und Tänzern angepasst werden mussten. Sie war wie Helgas Wollinger ein Glücksfall für die Winzertänzer. Auch deshalb erging ein großer Dank der Stadt an Isolde Menikheim für ihr jahrelanges Engagement.

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Von
Michael Weber-Schwarz
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Mit dem Tanz am Sonntag endete aber auch eine Epoche in der Geschichte des Winzertanzes. Denn nach vielen Jahren im Amt übergab Arnd Wollinger den Stab und Trillerpfeife, somit die Führung der Winzertanzgruppe, an seinen Nachfolger Christian Menikheim.

Ulrich Roth und Harald Dietz würdigten die großen Verdienste der Familie Wollinger für das Niederstettener Kulturgut „Winzertanz“, welches der Großvater von Arnd Wollinger im Jahre 1925 begründete. Selbst fünf Jahre als Winzer dabei, davon die letzten sechs Jahre (bis 2000) als roter König, übernahm Arnd Wollinger die Leitung der Gruppe. Nun gingen, so Roth und Dietz, 50 erfolgreiche und ereignisreiche Jahre zu Ende, die Arnd Wollinger mit jeder Faser seines Köpers gelebt, den Winzertanz geprägt habe. Er, Arnd Wollinger, habe den Winzertanz zu einem Aushängeschild der Stadt Niederstetten gemacht, er war der bestmögliche Nachfolger seines Vaters. Die Stadt sage danke für 22 Jahre richtiges Pfeifen, für das Erhalten und das Weiterentwickeln des hohen Niveaus des Winzertanzes mit einem einzigartigen Lebensgefühl. Dank gelte es auch zu sagen fürs Streng sein, wenn es nötig war, aber auch fürs Mitfeiern und die Organisation der tollen Ausflüge.

Mit Christian Menikheim als neuem Mann mit der Trillerpfeife und Stab habe man die richtige Wahl getroffen. Man wünsche dem neuen Chef der Gruppe nun viel Freude im Amt und gutes Gelingen. Die Stadt freue sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit den Winzertänzerinnen und Winzertänzern. In dieser bedeutsamen Stunde, so Roth und Dietz abschließen, gehe selbstredend ein großer Dank an alle ehemaligen und aktuellen Tanzpaare, sowie an all jene, die in irgendeiner Form dem Winzertanz verbunden waren.

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