25 Jahre Reichelsburgfest

Truchsess höchstselbst begrüßte die Gäste

Musikverein Baldersheim betreibt für die traditionsreiche Veranstaltung großen Aufwand und wird dafür belohnt

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ag
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Bauer Bernd fuhr mit dem Geschenkewagen aufs Reichelsburgfest. Der Wagen war dann doch etwas kleiner als angekündigt – das Vergnügen umso größer. © Gehring

Aub/Baldersheim. Jubiläumsfest auf der Reichelsburg: Bereits zum 25. Mal feierten die Musikantinnen und Musikanten aus Baldersheim und Burgerroth ihr Burgfest.

„Willkommen auf der Burg!“ Mit diesen Worten begrüßten Truchsess Josef Hoos und seine Burgfrau Sabine die Gäste schon an der Zugbrücke zur Burg, jeden einzeln, möglichst per Handschlag zu ihrem mittlerweile schon zur Tradition gewordenen Reichelsburgfest.

Als der Auber Bürgermeister Roman Menth symbolisch die Schlüssel der Burg übergab, waren der Truchsess und sein Gefolge auf seine Fragen, ob sie denn die Burg geziemlich vorbereitet hätten, ob sie ausreichend Speis und Trank bevorratet hätten, um all die vielen Gäste auf der Burg bewirten zu können, vortrefflich vorbereitet. Zur Zufriedenheit des Bürgermeisters und all der übrigen Gäste konnten die Baldersheimer die Fragen des Stadtoberhauptes alle bejahen, so dass der Schlüsselübergabe nichts mehr im Wege stand. Ursprünglich aus der Not heraus geboren, dass der Erlös aus dem vorherigen Festformat nicht mehr ausreichte, um die Jugendarbeit finanzieren zu können, hatten sie im Jahr 1997 erstmals das Musikfest auf die Burgruine verlegt.

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In den 1950er Jahren hatten Auber Vereine wiederholt die Kulisse genutzt, um dort zu feiern, und zehn Jahre, bevor die Baldersheimer das Burgfest wieder belebten, hatte der Auber Schützenverein schon einmal ein Reichelsburgfest ausgerichtet, mit viel Aufwand. Der Erfolg rechtfertigte offenbar den Aufwand nicht, denn danach wurde es immer wieder still auf der Reichelsburg.

Auch im Musikverein aus Baldersheim war das Reichelsburgfest anfangs umstritten. Groß war der Aufwand, um die abseits gelegene Burgruine für ein solches Fest herzurichten. Die Zugbrücke musste erneuert, Strom- und Wasseranschlüsse mussten verlegt werden. Ein Teil der Verantwortlichen war skeptisch, ob der Ertrag aus einem Fest auf der Reichelsburg den Aufwand lohnen würde. Wie Truchsess Josef am Rande der Veranstaltung berichtete, konnten sich die Befürworter letztendlich aber durchsetzen. Nach wochenlangen Vorbereitungen war es dann so weit, und Otto Haaf, der damals den Truchsess verkörperte, begrüßte zusammen mit seiner Burgdame Ina die Gäste erstmals auf der Burg. Die Gäste strömten, das Reichelsburgfest war von Anfang an ein Erfolg. Alle möglichen Witterungen haben die Veranstalter schon erlebt, von sommerlicher Hitze bis zu Schafskälte mit Wind und Regen. Einmal drohte ein Hochwasser der Gollach das Fest ausfallen zu lassen. Aber nur die Coronapandemie sorgte für eine zweijährige Pause. So feierten Musikanten nun zum 25. Mal ihr Reichelsburgfest. Hofmarschall und Vergnügungswart Michael Neckermann hatte eine Überraschung versprochen, ein ganzer Bauernwagen voller Geschenke sollte aufgefahren werden. Bauer Bernd (Geißendörfer) ließ den Wagen dann doch etwas kleiner ausfallen als gewünscht. Mit einer Schubkarre, beladen mit einem Fass und dem verbleibenden Kopf des am Stück gegrillten Schweines fuhr er vor. Bauern sind sparsam, außerdem habe es bei seinem Nachbarn gehagelt, so Bauer Bernd. „Weil es beim Nachbarn gehagelt hat, kommst du mit weniger Geschenken?“ empörte sich der Hofmarschall. „Es hätte ja auch bei mir hageln können,“ war die schlagfertige Antwort.

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag übernahm die Historische Trachten- und Stadtkapelle Aub, bevor am Nachmittag die Jugendkapelle und die Bläserklasse ihr Können zeigten. Zum Ausklang spielten die Impfinger Musikanten auf. ag

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