Tauberrettersheim. Als 1990, kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, Gemeinden aus den neuen Bundesländern nach Partnerschaften in den alten Bundesländern suchten, befand sich unter diesen auch die im westlichen Teil des Landkreises Hildburghausen liegende Gemeinde Henfstädt. Durch Vermittlung des Landratsamtes Würzburg kam es im Mai 1990 zu ersten Schriftwechseln und Kontakten zwischen der damaligen Bürgermeisterin Renate Amthor mit ihrem in Tauberrettersheim neu gewählten Bürgermeister Hermann Öchsner.
Umgehende Informationsbesuche im Sommer 1990 wie der des 100-Jahr-Vereinsjubiläums des Männergesangvereins Tauberrettersheim, des Weinfestes und anderen Festivitäten aber auch Gegenbesuche folgten, und man lernte sich schnell besser kennen. In den nächsten Jahren folgte ein reger Briefwechsel zwischen den Bürgermeistern und auch Arbeitsbesuche, um die neuen Gegebenheiten der veränderten Gesetzgebung zu meistern und gegenseitige Einladungen zu Festen der Gemeinden auszusprechen. Aus denen ergaben sich auch viele private Kontakte. Doch im Laufe der Zeit nahmen die Besuche zwischen Thüringen und Bayern wieder ab.
Ein Wechsel auf dem Bürgermeisterstuhl 2018 in der Winzergemeinde und zwei Fahrten des Kegelclubs mit Paul Wunderlich an der Spitze ließen die Verbindungen wieder neu aufleben.
Für die neue Rathauschefin Karin Fries waren vor allem die beiden steinernen Brücken, die Werrabrücke und die Balthasar Neumann Brücke über die Tauber am jeweiligen Ortseingang sowie der Werra-Radweg auf der einen Seite und der Radweg „Liebliches Taubertal“ auf der anderen Seite eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit.
Henfstädt ist zudem ein ehemaliges Adelsdorf mit sehr wertvoller Bausubstanz. Die selbstständige Gemeinde mit ihren knapp 400 Einwohnern wird ebenfalls wie ihre Partnergemeinde von einer Frau geführt. Um die ganze Partnerschaft weiter neu zu beleben, wurde nun am 33. Jahrestag des „Tag der Deutschen Einheit“ ein Partnerschaftsschild am Buswendeplatz am Ortseingang enthüllt.
Sowohl die Henfstädter Bürgermeisterin Simone Langer-Schneider als auch ihre Kollegin Karin Fries bekräftigten bei dieser Gelegenheit ihre Freundschaft und wollen diese jährlich an diesem Gedenktag auffrischen.
Bei dieser Gelegenheit brachte die Henfstädter Rathauschefin ihre große Freude zum Ausdruck, dass ihre Delegation, die mit dem Bus angereist war, erneut herzlich aufgenommen worden sei. Für ihre Gäste hatten die „Ratterschmer“ ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
Beim Dorfrundgang wurden neben der Pfarrkirche St. Vitus die Kneipp-Anlage, die Balthasar-Neumann-Brücke und das Rathaus mit seinem Königinkeller mit einbezogen, wobei der Mittagstisch und der Abschluss im Königinkeller stattfanden.
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