Schrozberg. „Wir bewegen. Bewegen Sie mit!“ so lautet das aktuelle Motto der Albvereins-Ortsgruppe in Schrozberg, die seit vielen Jahren ein Programm auf die Beine stellt, das für Innovation und Gemeinschaftsgeist gleichermaßen steht. Dafür verantwortlich sind seit 22 Jahren Jürgen Gierke und seit zwölf Jahren Steffen Rösch, beides Ur-Schrozberger und mit einem wachen Blick für die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen ausgestattet.
„Gerade kommt ein neues Team hoch“, sagt Jürgen Gierke, der noch genau weiß, wie viel Freiheit er von seinem langjährigen Vorgänger Erwin Walther bekommen hatte, als er selbst die Ortsgruppe übernahm und mit seinen Ideen völlig neue Felder beackerte. Beide schwärmen vom sechstägigen Pfingstsurfkurs, zu dessen Ertrag heute noch fünf komplette Surfausrüstungen gehören und von den langen Bowling-Abenden in Tauberbischofsheim, wo zeitweilig von zehn Bahnen acht für „die Schrozberger“ reserviert wurden.
Und andere Vereinsmitglieder wie Hannelore Freund aus Schmalfelden sind immer noch fasziniert von den Nächten mit der mobilen Sternwarte auf der Sigisweiler Höhe, wo mithilfe von zwei Teleskopen sogar die ISS-Raumstation beobachtet werden konnte.
Sportliche Elemente
Darüber hinaus haben beide die klassischen Felder des Traditionsvereins, nämlich Wandern, Kultur und Naturschutz zielgerichtet weiterentwickelt. Geradezu eine Domäne in der Flächengemeinde sind die von Gierke entwickelten Gruppentouren mit dem Rad. „Am Anfang meiner Arbeit im Albverein war es mir wichtig, die gleichaltrigen Männer ab 30 anzusprechen. Aus ihnen das sportliche Element herauszukitzeln und in der Gruppe zu fahren, war das Nächste, und mit zunehmender Resonanz und wachsender Leistungsbreite konnten wir dienstags drei bis vier Radfahrgruppen bilden“.
So kam auch Steffen Rösch irgendwann mit den Radlern in Kontakt und stellt sich heute als Tourguide auch für Mehrtagestouren zur Verfügung. „Professionalisiert hat sich das noch, seitdem man mit der Outdoorplattform komoot die Touren herunterladen kann“, ergänzt er, so kann sich jeder Mitfahrer individuell auf die Etappen vorbereiten. Hundert Kilometer sind dabei in der Gruppe machbar, wissen beide aus Erfahrung, und so sind an langen lauen Sommerabenden auch mal Fahrten nach Schwäbisch Hall und zurück machbar.
„Grenzen erreichen und überschreiten“ – ein weiteres Motto der Ortsgruppe praktizieren die Vereinsmitglieder auch beim Wandern. Wenn die Radler im Winter pausieren, heißt es samstags „Joggen im Schorrenwald“, und auch das verläuft ganz flexibel und kann bis zur Trainingsrunde für den Halbmarathon ausgeweitet werden. Und was vor Corona schon mal ausprobiert und heuer wieder angeboten wird, ist die Wilderer-Wanderung im Juli – gemeint ist eine Wanderung bis zur völligen Dunkelheit mit Übernachtung im Schlafsack irgendwo im Freien.
„Die Teilnehmerzahlen beim Wandern nehmen neuerdings wieder zu“, dokumentiert Rösch die Entwicklung im Vorjahr, „beim Radfahren sind es 880 und beim Lauftreff 260 Teilnehmer gewesen.“ Besonders stolz sind die Vereinsikonen jedoch auf die Nachwuchsarbeit. Klettersteiggehen mit Kindern soll nicht gehen? Erhard und Michael Fleck bewiesen schon vor Jahren das Gegenteil. Und 2023 machten Kathrin Gottlöber und Amelie Herrmann eine Bergtour mit 20 Teilnehmern und waren dabei auch auf dem Mindelheimer Klettersteig unterwegs. „Wenn der Nachwuchs das will, sollten die Älteren wie ich sich hier zurücknehmen und dies positiv unterstützen. Nur so kann ein Verein jung erhalten werden“, ist sich Gierke sicher.
Die Mitgliederzahlen geben ihm Recht: Waren es vor 20 Jahren noch 92, so hat die Ortsgruppe heute 133 Mitglieder in ihren Reihen, zeitweilig sogar fast 160. Dies und die regelmäßige Bewirtung beim Schrozberger Weihnachtsmarkt („unser einziges Fest“) hat der Ortsgruppe ermöglicht, auch Investitionen wie einen eigenen Radanhänger zu finanzieren. Dazu legen sich auch alle ins Zeug.
Gierke, als selbstständiger Elektromeister und Rösch, Geschäftsführer bei der Firma Bosch im Beruf genügend gefordert, freuen sich, mit Diana Wollmershäuser nun auch eine Frau im Vorstand zu haben, die zusammen ein Trio bilden, das weiter für Furore sorgt. Für die umsichtige Pflege des umfangreichen Wegenetzes kümmern sich weiterhin Friedrich Klenk und Willi Osswald.
Gerade erschienen ist das umfangreiche Jahresprogramm des Burgberg-Tauber-Gaus, in dem alle Gau-Wanderungen und die Veranstaltungen der 15 Ortsgruppen verzeichnet sind.
Erhältlich ist es bei den Ortsgruppenvorsitzenden oder zum Herunterladen per Download über https://burgbergtauber-gau.albverein.eu
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