Wie kamen Extremisten auf Standort?

Kasernen-Schutz nach Gruppe Reuß: Bundeswehr mauert bei Details

Nach Ausspähversuchen bei der Bundeswehr in Niederstetten bleiben Fragen zur Kaserne offen – das Verteidigungsministerium verweist auf militärische Sicherheit.

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Michael Weber-Schwarz
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Die Einfahrt zur Hermann-Köhl-Kaserne Niederstetten: Staatsfeinden ist es wahrscheinlich im Oktober 2022 gelungen, sich Zugang zum Bundeswehrstandort zu verschaffen. © Michael Weber-Schwarz

Niederstetten. Nach Ausspäh-Aktionen der extremen „Gruppe Reuß“ im Jahr 2022: Die FN-Redaktion hat zum Themenkomplex „Sicherheit von Kasernen“ eine Handvoll präziser Fragen an das Verteidigungsministerium gestellt – mit dem Fokus auf den Bundeswehrstandort Niederstetten. „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aufgrund allgemeiner Aspekte der militärischen Sicherheit keine Informationen zu Ihren konkreten Fragen geben können“, heißt es rund eine Woche nach den FN-Recherchen aus dem BMVg.

Ohne auf den Fall eines erfolgreichen Eindringens von mutmaßlichen Staatsfeinden in die Hermann-Köhl-Kaserne in Niederstetten einzugehen antwortete eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr schriftlich: „Wir haben für unsere Liegenschaften entsprechende Schutzkonzepte. Diese beziehen sich immer auf die Gegebenheiten vor Ort, also darauf, welche Gefährdung existiert, bzw. was vor Ort schutzbedürftig ist.“

Bundeswehr „reagiert“ mit erhöhten Kontrollen

Die Bundeswehr reagiere auf Eindring-, Ausspähungs- und Sabotageversuche „schnell und umfassend mit erhöhten Kontrollen, sowie mit aktuellen Sicherheitshinweisen und Sensibilisierungsmaßnahmen.“ Diese Maßnahmen würden aktuellen Lagen „unverzüglich und nachhaltig angepasst.“

Darüber hinaus „führen wir regelmäßig Schulungen und Belehrungen durch, um unser Wachpersonal in Hinblick auf mögliche Gefahren zu sensibilisieren. Der Zugang zu militärischen Liegenschaften ist für Bundeswehrangehörige gegen Vorlage des entsprechenden Dienstausweises, für Soldaten gegen Vorlage des Truppenausweises möglich. „Allen weiteren Besuchern werden die Zutrittsberechtigungen nach Antrag und Vorlage von Ausweisdokumenten im Passwechselverfahren erteilt, sodass sie sich begleitet in einer Liegenschaft aufhalten können“, heißt es weiter.

Im Übrigen bitte das Verteidigungsministerium um Verständnis dafür, „dass wir zu genauen Details keine weiteren Angaben machen können. Infrastruktur und Absicherung fallen in den Bereich der militärischen Sicherheit.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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