Niederstetten. Freude über ein Wiedersehen, Gespräche mit den Tischnachbarn, Gesang und ein Jahresrückblick des Amtsverwesers Simon Michler prägten den Seniorennachmittag der Stadt Niederstetten in der Alten Turnhalle.
Simon Michler ließ das Jahr 2022 Revue passieren. Er benannte die Höhepunkte aus dem kulturellen und kommunalen Bereich. Zum einen prägten Jubiläen das vergangene Jahr. In Adolzhausen feierte der Gesangverein sein 100-jähriges Bestehen nach, der VdK Niederstetten hatte sein 75. Gründungsjahr. Zum anderen wurde nach der fast zweijährigen Coronapause auch wieder gefeiert: In Pfitzingen mit einem Dorffest und einem Tag der offenen Tür im Schulbauernhof, in Vorbachzimmern mit einem „Nei gugge nach Zimmere“.
Niederstetten hatte sein Herbstfest und den weit in der Region bekannten Weihnachtsmarkt. Im Tempele feierte „Alice im Wunderland. Kein Kinderspiel“ Premiere. Beim Stadtradeln zählte man 17 Teams mit 190 Teilnehmern, die über 47 000 Kilometer zurücklegten. Die Basteltage auf dem Frickentalplatz zogen Besucher an und in der Alten Turnhalle kam mit „Lumina“ ein Gemeinschaftsprojekt des Mediathek-Teams mit dem Niederstettener Bildungszentrum und der Musikschule Hohenlohe zur Aufführung.
Lob für Helferkreis
Der „Tachelespfad“ wurde 2022 eröffnet und erinnert an seinen sechs Stationen an Pfarrer Hermann Umfrid und das jüdische Leben in der Stadt Niederstetten. Ein historischer Stadtrundgang mit dem Handy oder Smartphone ist anhand eines an 35 Stationen angebrachten QR-Codes ebenfalls seit 2022 möglich. Die Initiative ging vom Heimatverein Niederstetten aus. Lob von Simon Michler (und Applaus von den Zuhörern) gab es für die Frauen und Männer des Helferkreises, die seit 2022 die ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine betreuen. Sie organisierten eine Kleiderboutique, halfen bei Wohnungssuche und Behördengängen. Michler würdigte zudem Kollegium und Mitarbeiter des Bildungszentrums. 22 ukrainische Kinder wurden im letzten Jahr in Deutsch unterrichtet und eingeschult. Viel wurde, so Michler, „über die Schiene Musik und Sport erreicht“. Zwischen Bildungszentrum und Sporthalle angesiedelt startete im vergangenen Jahr nach vierjähriger Bauzeit das Umschulungs- und Fortbildungszentrum (UFZ) seine Kurse. Ein 13 Millionen Euro teures Projekt und ein „in Sachen Metallbearbeitung und Elektronik Qualitätsbegriff in der Region“, wie es Michler formulierte. Seit September ist auch der Zentrale Omnibusbahnhof eröffnet. 55 Busankünfte pro Tag zählt man pro Tag, 130 Schülerinnen und Schüler steigen hier täglich aus und ein. In seinem Ausblick auf das Jahr 2023 verwies Amtsverweser Michler auf die Planungen im Gebiet „Kraußenklinge“ bei Adolzhausen, wo in Nähe zur B 290 ein 13 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen soll. Im Frühjahr wird in Rinderfeld das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht, kündigte Simon Michler an. In der Sperrlohe soll ein weiteres Wohngebiet, genannt „Sperrlohe V“, mit 60 bis 70 Bauplätzen entstehen, und auch in der Innenstadt planen Verwaltung und Gemeinderat, weiteren Wohnraum zu schaffen. In Oberstetten wird wegen steigenden Bedarfs an Kita-Plätzen der 2008 geschlossene Kindergarten reaktiviert.
Auf die vielen Worte folgten Weisen: Zuerst welche aus dem Morgenland, denn Sternsinger baten die Gäste um eine Spende. Dann stimmte der „Liederkranz reloaded“ zunächst englische Stücke an, später dann zusammen mit den Zuhörern deutsche Advents- und Weihnachtslieder. Pfarrer Roland Silzle baute seine Rede auf die alttestamentliche Geschichte von Abraham, Sara und Hagar auf. Hagar, eine Sklavin, vertrieben und in der Wüste allein auf sich gestellt, erfährt Hilfe durch Gott. Sie sagt: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Eigentlich, so Silzle, „haben wir es nicht gerne, wenn wir dauernd beobachtet werden.“ Für Silze aber zeigt dieser Satz der Hagar, der zur Jahreslosung 2023 gewählt wurde, den Wunsch eines jeden Menschen nach Aufmerksamkeit, nach Beachtung, nach dem Gefühl „Ich bin wichtig“.
Der Beginn des neuen Jahres sei die Chance, einen eigenen Blick zu wagen. Der Mensch aber sehe nur das Äußere. „Gott sieht das Herz“, so Silzle in seinen Schlussworten. btz
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