„Nei gugge nach Zimmere“, unter diesem Motto hatten Ortsvorsteher Gerhard Hauf mit seinem Ortschaftsrat und allen Dorfbewohnern Besucher am Wochenende nach Vorbachzimmern eingeladen.
Vorbachzimmern. „Der ganze Ort ist ein Highlight“, sagte dann auch Isolde Veith am Bierstand vor dem Dorfzentrum voller Stolz auf die Frage eines Gastes zur Präsentation ihres Dorfes und der Eingemeindung von Vorbachzimmern vor 50 Jahren zur Stadt Niederstetten.
Bevor Ortsvorsteher Hauff auf die Feierlichkeit einging, überbrachte Niederstettens stellvertretender Bürgermeister Klaus Lahr die Grüße der Stadt Niederstetten. Neben dem Dank an Hauf, der seit 1999 im Amt ist, galt Lahrs Lob und Dank dem gesamten Ortsteil mit seinen rund 450 Einwohnern.
Nicht unumstritten
Vor fünf Jahrzehnten sei die Eingemeindung nicht unumstritten gewesen, doch heute könne man selbstbewusst feststellen, dass sich der größte Teilort Niederstettens sehr positiv weiterentwickelt habe.
Der Wandel von einem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer Wohngemeinde mit ländlichem Charakter sei sehr gut gelungen. Hier sei die Dorfgemeinschaft intakt und biete auch durch ein breites Vereinsleben der Jugend und den Erwachsenen ein reichhaltiges Angebot mit kurzen Wegen. Die Stadt Niederstetten hatte daher die Schirmherrschaft für die Feierlichkeit, die in das dritte Dorffest integriert waren, gerne übernommen. Viel Lob und Dank gab es auch vom Ersten Landesbeamten des Main-Tauber-Kreises und stellvertretenden Landrat Florian Busch. Dass Vorbachzimmern einiges zu bieten habe, zeige vor allem die steigende Einwohnerzahl.
„Froh und dankbar“
Neben dem attraktiven Wohngebiet und der guten Arbeitsplatzstruktur habe man auch touristisch einiges vorzuweisen, wie etwa Wander- und Radwege. Mit am schönsten finde er aber die intakte und engagierte Dorfgemeinschaft. Froh und vor allem dankbar zeigte sich Ortsvorsteher Hauf, dass sich die Dorfgemeinschaft so positiv in die Vorbereitungen für das Fest eingebracht habe. Daher galt sein herzlichster Dank und der des Ortschaftsrates dem ganzen Ort.
Seit der ersten Dorfpräsentation 2001 und 2011 habe sich im Ort so einiges verändert. Geblieben sei, dass es hier eine wunderbare Landschaft gebe und in Frieden und Freiheit gelebt werden könne. Deutlich an Fahrt habe in den letzten Jahren das Neubaugebiet aufgenommen, freute sich Hauf. Erfreulich dabei, dass sich Familien aus der näheren und weiteren Umgehung, auch dank der Bundeswehr, für die Ortschaft entschieden hätten. Besonders freue man sich, dass mit den Baugebieten auch der innerörtliche Bereich der Ortschaft attraktiver geworden sei. Es gebe keine Leerstände, alles werde schnell wieder mit Leben gefüllt. Bestes Beispiel sei das Gartenbauunternehmen Gerd Frank. Mitten im Dorfmischgebiet sei der Betrieb seit seinemStart bis heute deutlich gewachsen. Mit der aktuellen Betriebserweiterung sei es gelungen, den Betrieb im Ort zu halten und einen landwirtschaftlichen Leerstand in ein modernes Betriebsgelände umzustrukturieren. Als Glücksfall bezeichnete Hauf, dass 2014/15 der Kindergarten Wolkenschloss fest etabliert werden konnte. Keine Wünsche offen geblieben seien auch beim Ausbau der Landesstraße 1001 für den Abschnitt Laudenbach-Vorbachzimmern. Man habe nun eine funktionierende Verkehrsachse im Vorbachtal.
Partnerschaftliches Miteinander
Nicht gelungen sei bisher der erneute Anschluss an das Netz der Deutschen Bahn. Hier hoffe er auf Unterstützung des Landkreises und der Landespolitik. Eine Verbesserung wünsche er sich noch, nämlich dass im Bereich der Ortsdurchfahrtsstraße zusätzliche verkehrsberuhigende und sicherheitserhöhende Elemente eingefügt werden. Auch die Vorbachtalbrücke gehöre gemäß einem Gutachten seit 2013 saniert. Hauf erinnerte daran, dass bei der Abstimmung zur Kommunalreform im Jahr 1971 von 343 Einwohnern Vorbachzimmerns nur 155 zur Wahlurne gingen. 38 von ihnen machten bei „Nein“ ihr Kreuzchen machten. Letztendlich entschied man sich aber freiwillig, sich der Stadt Niederstetten anzuschließen. Es gebe ein partnerschaftliches Miteinander und man gestalte die Zukunft gemeinsam. Schließlich gab Hauf noch seiner Freude über die außergewöhnlich gut organisierte Feier Ausdruck. Durch das aktive Engagement der Bewohner präsentiere sich der gesamte Ort ganz hervorragend. Mit einem äußerst umfangreichen und bestens vorbereiteten Rahmenprogramm zeige der Niederstettener Teilort seine hervorragend intakte Dorfgemeinschaft mit aktiven Vereinen, von der viele nur träumen könnten.
Die Gäste belohnten sie, trotz hoher sommerlicher Temperaturen, mit ihrem zahlreichen Besuch. Der fand vor allem in den schattigen Ecken statt und ließ die sonnigen Bänke meist unberührt. Eröffnet wurde der Jubeltag am Dorfzentrum mit einem Festgottesdienst von Pfarrer Holger Layer bei gleichzeitiger Vorstellung der zwölf neuen Konfirmanden mit Aushändigung der Basisbibel. Musikalisch umrahmt wurde der Festtag am Dorfzentrum von Franziska Hammel und Elke Brand.
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