Aub. Ritter und Gaukler, Hexen und Wikinger, mittelalterliche Musik und Greifvögel – vieles gab es zu erleben und zu bestaunen bei den diesjährigen Auber Ritterspielen. Nicht ganz so ernst wie in früheren Zeiten, wo es bei einem Turnier nicht nur um Sieg und Punkte ging, sondern auch einmal ums Überleben, waren die Turniere im Auber Schlossgarten.
Bei der Auseinandersetzung um die Schuld oder Unschuld einer Grafentochter zeugten die Wortspiele des Heroldes auch von Wortwitz und Klamauk. Ein mittelalterliches Kriminalspiel versprach Silvia Schneider alias „Silvana, die Zeitenwandlerin“ im Vorfeld des Turneys. So kam es denn auch, als ein Gottesurteil dazu dienen sollte, einen Giftanschlag auf die Gräfin aufzuklären. Statt Beweise zu sammeln sollten Geschick und Können auf dem Turnierplatz den Täter oder die Täterin überführen.
Bim Wettstreit um Punkte, zu sammeln beim Ringestechen, beim Werfen mir der Axt, dem Helmschlagen oder dabei, eine „Bestie aus den Wäldern“ mit dem Speer zu erlegen (wobei sich die Bestie als Hase, als Angsthase, erwies). Letztendlich aber musste das Gestech Mann gegen Mann (oder hier Mann gegen Frau), hoch zu Ross, mit der Lanze im Anschlag, endgültige Klarheit schaffen. Klar, dass die Auflösung dann doch überraschend kam und die Dame im Spiel das ritterliche Turney entschied. Dass die Auber Ritterspiele wieder ihren Zauber entfalten konnten, lag aber nicht nur am ritterlichen Wettstreit sondern nicht zuletzt auch am gesamten Umfeld. Eingebettet in die Mauern rund um den Schlossgarten machte es Stimmung, durch die Reihen der Buden und Marktteilnehmer zu schlendern, mittelalterliches Feeling zu erleben. Das alleine war vielen Gästen, die teilweise kostümiert anreisten, allemal einen Besuch der Auber Ritterspiele wert. Wo sonst schon kann man zwischen einer Piratenbar und Verkaufsbuden, zwischen Wikingern und mittelalterlichen Waffenmeistern umherschlendern, einem Drachen (auch wenn er einem Dinosaurier ähnelte) in die Augen sehen, sich von der Wahrsagerin die Zukunft vorhersagen lassen, mittelalterlicher Musik lauschen oder sich von Silvana, der Zeitenwandlerin, bei ihren Erzählungen in die Welt der Sagen und Märchen entführen lassen?
Bei ihren Vorführungen standen die Ritter der Gruppe Asgard im Mittelpunkt, aber auch die Falknerei mit ihren Greifvögeln und dem Uhu erregten das Interesse des Publikums.
Viel Interessantes rund um die Jagd mit Greifvögeln gab es da zu erfahren. Meister Johannes, der Scharfrichter, erregte Gänsehaut, wann immer er mit seinem Scharfrichterbeil auftrat und die Abendshow zu Pferde mit Feuer und Rauch vermittelte den Eindruck, einige Jahrhunderte in die Vergangenheit versetzt zu werden. Aufmerksamkeit erregten auch die mittelalterlichen Gaukler und Musikanten, die nicht nur zum Tanzen animierten, sondern Musikalisches aus längst vergangenen Zeiten präsentierten.
Bei Märchen, Zauberei und Puppenspiel fanden auch die jüngsten Gäste ihre Unterhaltung. Die Abende an der Piratenbar ließen nicht nur die Besucher, sondern auch die Darsteller die Sommerabende im Auber Schlossgarten genießen.
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