Die „Füenf“ auf Abschiedstournee

"Füenf" kommen nach Niederstetten: Immer nah dran am Publikum

Die A Cappella-Band „Füenf“ hat beschlossen, sich als Gruppe zu trennen. Doch zuvor geht es noch einmal auf große Deutschlandtournee. Eines dieser Best-of-Konzerte gibt’s in Niederstetten.

Von 
Michael Weber-Schwarz
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Sie sind schlicht „die“ schwäbische Boyband: Die „Füenf“ landeten mit „Mir im Süden“ als reine Vokalgruppe einen erstaunlichen Dauerhit. Der Song landete zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung noch unter den Top 20 der SWR1-Hitparade. © FüenfPromo

Niederstetten. Das wird eingefleischten „Füenf“-Fans sicher gar nicht gefallen: Nach 26 erfolgreichen Jahren hat die A Cappella-Band beschlossen, künftig fünf unabhängige musikalische Wege zu gehen. Landes- und bundesweit bekannt, wurde die schwäbische Boyband (Radiohit: „Mir im Süden“) auch in Niederstetten bei mehreren Konzerten in der Alten Turnhalle vom Publikum regelrecht gefeiert. Der Abschiedsauftritt am 25. Februar um 20 Uhr: für die Band auch eine Hommage an die treuen Zuhörer im Vorbachtal.

Bis zur endgültigen Trennung Ende 2024 (mit einem Konzertwochenende in Stuttgart) ist es noch eine ganze Weile hin, tröstet Christian Konrad Maria Langer (Bühnenname „Justice“) im Gespräch mit der FN-Redaktion.

Warum die Trennung? „Wir haben 1995 gemeinsam angefangen, also vor fast drei Jahrzehnten, und diese Zeit ist ganz schön lang“, hält der Sänger fest. „Und wir haben eigentlich über alles einen Song geschrieben und damit als Band alles gesagt“. Alle fünf Musiker haben in dieser Zeit auch ihre je eigenen Projekte verfolgt. „Sich zu trennen, wenn es gut läuft“ ist aus Sicht von Langer nur vernünftig – den Fans blieben so doch jede Menge gute Erinnerungen.

Ein besonderer Auftrittsort

Zahllose Tour-Städte, vor allem im Süden der Republik, haben die Füenf mit ihren frechen und gesanglich perfekten Shows bereits bespielt. Niederstetten war dabei immer ein besonderer Ort, die Auftritte ausverkauft. „Wir erinnern uns gerne an unsere Konzertorte. Und auch wenn wir vor einem Auftritt oft nicht mehr ganz genau wissen, wo welcher war – wenn wir da sind, dann wissen wir sofort wieder, wie es dort beim letzten Mal gewesen ist“, sagt Langer. Die Alte Turnhalle bietet einen dichte, fast familiäre Atmosphäre: „Nah am Publikum dran, das mögen wir“, hält der Musiker fest.

Musikalisches Freudenfeuer

Die Vokal-Comedians wollen sich von ihrem Publikum verabschieden, und das wie gewohnt kreativ und mit viel Humor. Das neue Best-of-Programm heißt „Endlich!“ und führt die Band durch die ganze Republik. Der Startschuss fällt am 20. Februar im Theaterhaus Stuttgart.

In einem persönlichen Schreiben haben die fünf Musiker Justice, Pelvis, Memphis, Little Joe und Dottore Basso erklärt, warum es zur Trennung kommt. „Als wir Ende 2019 damit begannen, unser 25-jähriges Jubiläum zu planen, fiel uns auf: Diese Band hat bei einigen von uns mehr als ihr halbes Leben geprägt und bestimmt. Länger, als so manche Ehe hält. Klar lief bei uns eigenwilligen Quatschköpfen nicht immer alles rund. Viele Hochs und Tiefs sowie die ein oder andere Auseinandersetzung führten am Ende aber immer zu einem fünffachen kreativen Output, einer Menge Spaß und dem Versuch, uns von Programm zu Programm weiterzuentwickeln und zu verändern. Wir spürten, dass die Zeit gekommen war, dem Wunsch nach individueller Weiterentwicklung mehr Raum zu geben, als es im ständigen Tour-Alltag in einer professionellen Band möglich ist. Nach über 2000 Konzerten, zehn Bühnenprogrammen, 13 CDs und einer unvergesslichen, geilen Zeit ist für uns jetzt der richtige Moment, um uns von euch zu verabschieden. Wir konnten eine so lange Zeit auf der Bühne tun, was uns am meisten erfüllt: gemeinsam Musik machen und für euch singen. Dafür sind wir sehr dankbar. Nun aber erstmal runter von der Tränendrüse. So sang- und klanglos machen wir uns natürlich nicht vom Acker. Im Gegenteil: Bevor der letzte Vorhang fällt, haben wir nochmals richtig Böcke, für euch ein musikomisches Freudenfeuer eines Vierteljahrhunderts Sing und Unsing abzufackeln (...) Kommt, feiert und singt mit uns!“

Sämtliche Highlight dabei

Was erwartet das Publikum beim letzten „Füenf“-Konzert in Nieder-stetten? Christian Langer macht deutlich: „Wir singen natürlich das, was die Konzertbesucher auch von uns erwarten – es werden alle Highlights dabei sein, die man von uns hören will.“

Mit im Gepäck wird die Band selbstverständlich auch ihren großen Hit „Mir im Süden“ haben – die kultige Schwabenhymne, die um 2002 die Charts gestürmt hat. Regelmäßig findet sich der Song seither unter den Top-Platzierungen der SWR-Hörerhitparade. Logisch, denn im Song geht es ums ehrgeizig schaffende Selbstbewusstsein im Ländle: „Wir haben (...) nicht die längste Theke der Welt – Nein, wir haben sie nur hergestellt: Mir im Süden stellen die hochwertigeren Kraftfahrzeuge her. Mir im Süden brauen das bessere Bier...“

Die Band über sich selbst und ihr Programm: „Wo Füenf ihr Maul aufreißen, klappen Kinnladen, rollen Köpfe, entgleisen Gesichtszüge, brechen Herzen und zerren Lachmuskeln. Wer da keine Tränen lacht, der sollte mal ernsthaft erwägen den Therapeut zu wechseln.“

Info: Die Alte Turnhalle verfügt nicht nur über einen bemerkenswerte Innenarchitektur, sondern auch über eine hochwertige Ausstattung im Bereich Bühnen- und Veranstaltungstechnik. Bei bestuhlten Konzerten können rund 350 Personen Platz finden. Karten gibt’s über Telefon 07932/60032, in der Medionthek oder bei reservix.de.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Bad Mergentheim

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