Ellwangen/Bad Mergentheim. Die 33-jährige Frau, die im September eine Mitarbeiterin des Pflegeheims in Igersheim eine Treppe hinuntergestoßen hatte (wir berichteten), wird zeitlich unbegrenzt in eine Psychiatrie eingewiesen. Die Schwurgerichtskammer am Landgericht Ellwangen stellte eine Schuldunfähigkeit und gleichzeitig eine Gefährdung für die Allgemeinheit durch die Frau fest.
Die Frau war seit Ende 2009 durchgehend in Pflegeeinrichtungen und psychiatrischen Krankenhäusern in Weinsberg, Tauberbischofsheim und Künzelsau und war auch dort mehrmals durch Aggressionen und Tätlichkeiten aufgefallen.
Noch heute spüre sie die Auswirkungen des Treppensturzes, hatte das Opfer als einer der über 20 geladenen Zeugen erklärt. Diese Tat war auch der Anlass für die ursprünglich auf drei Tage angesetzte Verhandlung. Andere Zeugen berichteten von aggressiven Übergriffen der Mutter einer elfjährigen Tochter auf Pflegepersonal und Besucher: Sie hat, berichteten die Zeugen, andere Menschen geohrfeigt, geschlagen, mit einem Glas nach ihnen geworfen und einer Zeugin einen Stuhl gegen den Kopf geschlagen.
Zur Anzeige waren diese Übergriffe in den Pflegeheimen nicht gekommen. Ein psychologischer Gutachter hatte eine paranoide Schizophrenie festgestellt, ausgelöst seien die Taten durch einen "akuten Wahn und akuten Impuls".
Die Kammer kam zu dem Schluss, dass sich solche Taten wiederholen können und die Angeklagte eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Deshalb lautete das Urteil in diesem Sicherungsverfahren auf Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung als "Maßregel zur Besserung und Sicherung".
Der Zustand der Frau wird nun regelmäßig überprüft. Das Urteil hatte sie ohne erkennbare Gefühlsregung aufgenommen.
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