Lichtel. Gleich doppelten Anlass zum Feiern gab es am Wochenende am Lichteler Landturm bei Creglingen. Zum einen beging der rund 100 000 Mitglieder zählende Schwäbische Albverein seinen 125. Geburtstag, zum anderen wurde des Kaufs des Landturms vor rund 100 Jahren durch den Albverein gedacht.
Der ehemalige Oberbürgermeister von Crailsheim und heutige Vorsitzende des Schwäbischen Albverein Burgberg-Tauber-Gau, Andreas Raab, stellte fest, dass es schon etwas Außergewöhnliches sei, dass ein Albverein solch einen Turm besitze, meist seien es nur Aussichtstürme, sie gehörten daher dem Hauptverein mit Sitz in Stuttgart.
Creglingens Bürgermeister Uwe Hehn zeigte sich in seinem Grußwort sehr erfreut, dass der Albverein nicht nur ein Wanderverein sei, sondern auch solch kulturelle Aktivitäten habe und dankte, dass sich der Albverein vor rund 100 Jahren entschlossen habe, den Landturm von Rothenburg zu übernehmen.
Kurt Förster, Bürgermeister vom früheren Besitzer des Landturms, der ehemaligen Reichsstadt Rothenburg, ging kurz auf die Geschichte des "Überbleibsels des Rothenburger Landheges" und deren Wichtigkeit für seine Stadt ein, die im 15. Jahrhundert zum Schutz des Reichstädtischen Territoriums angelegte worden sei. Bei dieser Gelegenheit lobte er auch die gute Zusammenarbeit zwischen seiner bayerischen Kommune und Baden-Württemberg, besonders die mit der Stadt Creglingen. Sein Dank galt abschließend dem Albverein für die Erhaltung des Denkmals.
Erster Landesbeamte Dr. Ulrich Derpa überbrachte die Glückwünsche des Landkreises Main-Tauber und zeigte sich erfreut, dass der Albverein nicht nur dem immer beliebter werdenden Wandern durch noch bessere Wanderwege gerecht werde, sondern auch solch tolle Ziele wie diesen Turm in seinem Programm beinhalte.
Das abschließende "Wort zum Sonntag" gab es von Pfarrer Matthias Zitzelmann, der den Wunsch äußerte, dass der Landturm auch weiterhin ein Ort der Gemeinschaft bleibe. Der 1431 erbaute Turm mit einer Höhe von 15 Metern dient heute der Ortsgruppe Creglingen des Schwäbischen Albvereins als Vereinsheim. Von dieser Ortsgruppe wurde er 1980 instand gesetzt und liebevoll ausgebaut. Der Hauptraum, der ca. 60 Personen Platz bietet, wurde zudem von einem Rothenburger Künstler mit Fresken im Stil der alten Zeit ausgemalt.
Bevor Albert Stein, "Hausmeister" des Turms, die Besucher durch den Turm führte und die eine oder andere Anekdote erzählte, ging Gau-Kulturwart Friedrich Schinko noch sehr ausführlich auf die Geschichte der Rothenburger Landhege inklusive die ebenso wechselvolle des Landturms ein und konnte gar einen "Hegereiter" hoch zu Ross begrüßen, der früher die Überwachung eines Hegeabschnitts innehatte. Für das sehr umfangreiche leibliche Wohl sorgte der Landfrauenverein Oberrimbach-Lichtel. brun
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