Ausstellung

Blau in vielen Schattierungen und in vielen Beziehungen

Hohenloher Kunstverein zeigt bis Anfang Dezember Werke im Blaufeldener Rathaus. Fünf Künstlerinnen und Künstler beteiligt

Von 
Ralf Snurawa
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Blaufelden/Langenburg. Ab und zu ist der Hohenloher Kunstverein als Veranstalter auch außerhalb des Langenburger Hofratshauses zu erleben – jetzt im Rathaus von Blaufelden.

Nachdem der Pianist Peter Zeiler und der Gitarrist Fritz Ziegler das Blau über den Wolken musikalisch aufgestoßen hatten, begrüßte Blaufeldens Bürgermeisterin Petra Weber die Gäste der Vernissage.

Es gehe mal nicht um Grabungen oder schnelles Internet im Rathaus, sondern um Kunst. Franz Raßl, zweiter Vorsitzender des Hohenloher Kunstvereins, sei auf sie zugekommen, ob man nicht mal eine Ausstellung im Rathaus gestalten könne. Das frisch gestrichene Treppenhaus erwies sich als inspirierender Ort. „Die Kunstwerke bringen das Rathaus zum Glänzen“, meinte Bürgermeisterin Weber und bedankte sich bei Kurator Raßl für das „Händchen für den Raum“.

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Nicola Beier
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„Der Hohenloher Kunstverein hat auch die Aufgabe, die Kunst in die Region zu bringen“, ergänzte Franz Raßl in seiner Einführung in die Ausstellung zum ungewohnten, aber zur Vernissage schon recht gut besuchten Ausstellungsort. Natürlich habe der Ortsname Blaufelden zum Titel der Ausstellung angeregt, für die fünf Mitglieder des Hohenloher Kunstvereins Arbeiten erstellt haben.

Thomas Achter konnte diese Ausstellung nicht mehr erleben. „Aber“, so Franz Raßl, „wer seine Arbeiten sieht, weiß, was wir mit ihm verloren haben.“ Raßl unterstrich die expressive Farbigkeit von Achters Bildern. Und in der Tat wirkt das Blau mal kräftig, aber auch mal strahlend auf seinen Acrylbildern. Bemerkenswert sind die übermalten Radierungen, wo unter dem Blau und anderen Farben die Radierung nur noch hindurchschimmert.

Als „Meisterin der Collage“ bezeichnete Franz Raßl Reingard Glass. Sie könne aus zerrissenem Papier eine Landschaft bauen. In ihrem „Wechselspiel“ mit mehr oder weniger blauen Farbfeldern spielt der Flügel immer wieder eine Rolle. Wie ein Flügel wirkt daneben dann auch eine der Sandsteinplastiken von Ursula Kensy. Allerdings sind wohl eher Pflanzenformen wie Blättertriebe die Grundlage des entsprechenden Exponats. „Sie lebt und arbeitet im Garten – aus der Natur für die Natur“, stellte Franz Raßl dazu fest. Tanja Krebs habe dagegen mehr den Menschen im Blick, und was ihn antreibt. Das Gegenüber bestimme ihre Bilder. Zum Teil seien es aus fertigen Arbeiten herausgeschnittene und dann zu Collagen zusammengestellte Bilder. Materialgrundlage kann dann wie bei einigen Bildern Jeansstoff sein, auf den Eitempera aufgetragen wurde. Eine zehnteilige Zeichnungsfolge – mit blauem Kugelschreiber angefertigt – thematisiert die Gelenke und Verbindungen des menschlichen Körpers. Ins Schwärmen geriet Franz Raßl zu Sonja Strengs „Traum in Blau“. Bei ihr sei Blau die Farbe der Treue und Ferne – und des Träumens. Wind und Wasser werden dabei thematisiert, aber auch der Alptraum. Und wie das alles zusammenklinge, fragte Raßl?

Und gab sich selbst als Antwort, dass sich die Ausstellung im Treppenhaus in die Höhe schraube. Sie stelle gelungen Berührungspunkte zwischen den Kunstwerken zur Diskussion, so der Künstler.

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