Bewilligungsbescheide übergeben

Ländlicher Raum wird gestärkt

Minister Peter Hauk übergab Förderbescheide für Flurneuordnungsverfahren in Reisenbach, Oberschefflenz und Einbach

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L.M.
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Minister Peter Hauk übergab Bewilligungsbescheide für drei Flurneuordnungsverfahren. © Liane Merkle

Mudau. In ausnahmslos strahlende Gesichter blickte Minister Peter Hauk MdL bei der Übergabe von gleich drei Bewilligungsbescheiden zu Flurneuordnungsverfahren im Neckar-Odenwald-Kreis in der Alten Schule Reisenbach mit der Erläuterung: „Wir schaffen damit einen resilienten Ländlichen Raum, der die künftigen ökonomischen sowie ökologischen Anforderungen berücksichtigt und fördern die Maßnahmen in Reisenbach, Gemeinde Mudau, Oberschefflenz, Gemeinde Schefflenz und Einbach Stadt Buchen.“

Durch die Förderungen werden strukturverbessernde Maßnahmen für den Ländlichen Raum umgesetzt, Land- und Forstwirtschaft unterstützt, darüber hinaus stehen die neu ausgebauten ländlichen Wege auch den Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Tourismus insgesamt zur Verfügung. Es werden neue Habitatstrukturen geschaffen, die sich positiv auf die Natur- und Artenvielfalt auswirken und somit die Biodiversität erhöhen.

„Die Flurneuordnung ist somit ein Garant zur Stärkung der Ländlichen Räume“, unterstrich der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und lobte die Mitarbeiter der zuständigen Fachbehörde im Landratsamt als die besten Multifunktionstalente, die zur Umsetzung solcher Maßnahmen am Start seien, in Reisenbach vertreten durch den 1. Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih, der sich der Wertschätzung seiner Mitarbeiter, aber auch der Arbeit der Teilnehmergemeinschaften nahtlos anschloss, Friedrich Bopp als Leiter der Fachbehörde Flurneuordnung, Martin Sens, Michael Lünenschloß, Stefanie Müller und Melanie Mühmert als Ingenieure sowie Marvin Stern und Jörg Kromerz als ausführende Ingenieure.

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Wie weiter zu erfahren war, entfalten sich die Potenziale der Flurneuordnung insbesondere durch die engagierte und gute Zusammenarbeit aller Akteure.

In seiner Begrüßung hatte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger betont, dass sich die Gemeinde Mudau in diesem Fall freue, Geld in die Hand nehmen zu können zur Entlastung der Teilnehmergemeinschaft, denn es sei hervorragend angelegtes Geld wie bereits die Flurneuordnung in Scheidental bewiesen habe.

Bürgermeister erfreut

Ähnlich erfreut äußerten sich auch seine Amtskollegen Roland Burger und Rainer Houck, dankbar für die Erhöhungsbewilligungen ihrer jeweiligen Maßnahmen. „Sie haben Wort gehalten als Sie vor genau vier Wochen versprachen, bald mit dem Bewilligungsbescheid zum vorzeitigen Maßnahmebeginn für die erste Ausbautranche – Gesamtkosten 1,2 Millionen Euro – in Höhe von rund einer Million vorbeizukommen“, so Matthias Rechner als Ortsvorsteher und Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Reisenbach an den Minister.

Die Flurneuordnung Reisenbach betrifft eine Fläche von 860 Hektar auf 827 Grundstücken von 173 Teilnehmern und sei nach vielen Begegnungen Hand in Hand ohne jeglichen Widerspruch durchgegangen, denn man habe von Anfang an alle mit ins Boot genommen. Ziel der gesamten Maßnahme für rund 2,7 Millionen Euro bei 85-prozentiger Förderung (circa 2,3 Millionen), 340 000 durch die Gemeinde und 65 000 Euro durch die Eigentümer, sei der Ausbau von 21 Kilometern land- und forstwirtschaftlicher Wege an heutige Bedürfnisse, Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Naturschutzmaßnahmen als ökologischen Mehrwert.

Unter anderem werden über drei Hektar Buntbrache und extensives Grünland angelegt, besondere Habitatflächen wie Steinriegel hergestellt, Gehölze und Bäume gepflanzt sowie Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse errichtet. Dadurch und durch die Umsetzung von Zielen der Leader-Kulisse Badisch-Franken werde der Maximalzuschuss von 85 Prozent erreicht. Rechner dankte allen, die zum Gelingen dieses Maßnahmenbeginns beigetragen haben.

Für die Erhöhung der dritten Tranche in Oberschefflenz Nord bedankte sich neben dem Bürgermeister auch Dr. Elmar Werling als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, wobei es bei diesem besonderen Flurneuordnungsverfahren vor allem um das komplexe Rebhuhnschutzprojekt ging, das in Kooperation von Landratsamt, Gemeinden, Forst, Nabu, Landwirtschaft und Jägern ins Leben gerufen wurde und bereits erste Erfolge zeigt. Es sei am Anfang nicht leicht gewesen, alle mit ins Boot zu nehmen, erinnerte sich Dr. Werling, der sich freute, dass nun alle an einem Strang ziehen.

Hier waren vom Land bereits knapp 3,5 Millionen Euro bewilligt worden und nun freue man sich über den weiteren Zuschuss von 159 000 Euro für die noch ausstehenden Arbeiten am Wegenetz im Sinne einer Biotopvernetzung und zum Rebhuhnschutz, auch wenn dies bei weitsichtiger Planung hätte vermieden werden können.

Als dritter Nutznießer des Tages freute sich Ortsvorsteher Jochen Kraus als Vorsitzender der TG Einbach zusammen mit Bürgermeister Burger und Hubert Kieser als Technischem Dezernenten über den „Nachschlag“ von 44 000 Euro, die bei der Finanzierung des Multifunktionweges „Höhengewann“ mit begleitender Bodenordnung und Verbesserung der ökologischen Verhältnisse notwendig geworden waren wegen zwingend notwendiger Untergrundverbesserungen sowie der Umlegung/Tieferlegung eines Glasfaserkabels entlang der Trasse.

„Ich freue mich, heute zur Realisierung der geplanten Maßnahmen die Fördermittel überreichen zu können und bedanke mich bei Ihnen für die Erarbeitung dieser sehr gelungenen Gesamtkonzepte in Ihren jeweiligen Ortschaften“, so Minister Hauk, bevor Matthias Rechner als bestens gelaunter Gastgeber für den „Geschenke“-Marathon zu Kaffee und Kuchen einlud. L.M.

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