„Hauschname“

Ein Stück Donebacher Heimatgeschichte

Renate Westerberg (Buchen) und Christa Scheuermann (Mudau) arbeiteten liebevoll ein Verzeichnis sämtlicher Häuser samt Namen aus

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sis
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Renate Westerberg (Dritte von links) hat Donebach 1981 verlassen, Christa Scheuermann (Vierte von rechts) 1976. Donebacherinnen sind sie geblieben. Jetzt haben die beiden mit einem Plan über Donebacher „Hauschname“ Heimatgeschichte betrieben und den Plan dem FC Donebach übergeben. © Simone Schölch

Donebach. Manche kappen ihre Verbindungen in den Heimatort irgendwann komplett. Andere pflegen die Kontakte. So wie Renate Westerberg (Buchen) und Christa Scheuermann (Mudau), gebürtig aus Donebach. Vor diesem Hintergrund ist das liebevoll ausgearbeitete Verzeichnis sämtlicher Donebacher Häuser samt ihrer „Hauschname“ entstanden, das die beiden jetzt dem FC Donebach übergeben haben.

Die Idee dazu hatte Renate Westerberg (Mädchenname Müller) schon vor Jahren – weil ihre Mutter Gretel ihr immer wieder Geschichten aus dem Ort erzählt und dabei die „Hauschname“ verwendet hat. Namen also, die irgendwann mal entstanden sind auf der Grundlage von Gegebenheiten, Berufen oder dem Namen früherer Bewohner. Sie wurden übernommen auch für die künftigen Generationen oder Besitzer der Häuser – und so kommt es, dass bei’s „Fels“ die Familie Fertig wohnt. Oder bei’s „Wachnersch“ der Name „Köhler“ am Klingelschild steht. Und bei’s „Aaldewert’s“ war die Familie Wörner daheim.„Schulmertle’s“, „Stasle’s“, „Franzjousepp’s“, „Leineweber’ch“ – die Liste ist lang. Nicht alle, aber viele Donebacher Häuser haben diese besonderen Bezeichnungen, die langsam in Vergessenheit geraten. Und weil es nicht mehr viele gibt, die zu diesem Stück Heimatgeschichte befragt werden können, hat Westerberg ihr Wissen für die Nachwelt erhalten wollen. Mit ihrer Schulfreundin Christa Scheuermann (Mädchenname Damm) hat sie schnell die wenigen Lücken gefüllt. Das verwandtschaftlich verbandelte Vermessungsbüro Schwing/Dr. Neureither unterstütze das Vorhaben mit einem exakten Lageplan, der beschriftet und eingerahmt jetzt, nach der Übergabe an den FC Donebach, eine Wand des Sportheims ziert.

„Wir haben ja keine andere Wirtschaft mehr, die für jeden zugänglich ist“, so Westerberg, der es wichtig war, dass jeder den Plan einsehen kann. Eine zweite Liste mit Hintergründen und Namen derjenigen, die in den entsprechenden Häusern gelebt haben, komplettiert die Datenzusammenstellung. Erstmals vorgestellt haben die beiden den Plan und die Liste an ihrem Klassentreffen, Jahrgang 1956. „Wir sind noch zwölf „harte Kerne“, die sich jedes Jahr treffen“, erklärt Scheuermann.

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