Kultur

„Wegstrecken“ im Landratsamt Mosbach

Ausstellung mit Arbeiten von Michael Buchfelner ist noch bis Juni zu sehen

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sab
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Werke des Bucheners Michael Buchfelner sind derzeit im Foyer und Fluren des Mosbacher Landratsamtes zu sehen. © Sabine Braun

Mosbach/Buchen. Knapp 50 Arbeiten des Bucheners Michael Buchfelner sind ab sofort im Foyer und in Fluren des Mosbacher Landratsamtes zu sehen. Die Werke sind überwiegend in den vergangenen sechs Jahren entstanden. Großformatige Gemälde und Zeichnungen wechseln sich in den „Wegstrecken“ ab.

Bei der Vernissage beschäftigte sich Landrat Dr. Achim Brötel mit diesem Ausstellungstitel, mit Lebenswegen und anstrengenden wie unbeschwerten Strecken. Mit Wegen, die man auf der Suche nach etwas Bestimmtem beschreitet und solchen, bei denen man die Richtung verändern müsse und bei denen „wir letztlich nur uns selbst suchen“. In den Werken von Michael Buchfelner ließen sich noch ganz andere Facetten entdecken. Er lade mit seinen Werken dazu ein, ihn auf Wegstrecken seiner künstlerischen Arbeit zu begleiten.

Er selbst sei Michael Buchfelner bereits in den 90er Jahren begegnet, als dieser sich in Buchen mit seiner Familie als Fotokaufmann selbstständig machte, so Brötel. Nun freue er sich, dass er im Rahmen der Ausstellung noch einen anderen Michael Buchfelner kennenlernen dürfe.

Das ist Michael Buchfelner

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Sabine Braun
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Weggefährte Martin Knörzer von der Walldürner „Galerie Fürwahr“ stellte den seit 1992 im Landkreis heimischen Buchfelner vor, der 1958 in Hermannstadt, heute Sibiu, in Siebenbürgen geboren wurde. Im dortigen Lyzeum der Bildenden Künste mit den Schwerpunkten Malerei, Zeichnung, Graphik und Skulpturen habe er sich das Handwerkszeug für das Zeichnen und Malen angeeignet. Im Oktober 1977 reiste die Familie nach Deutschland aus, und die Malerei rückte für viele Jahre in den Hintergrund. Erst seit 2016 widme Buchfelner sich wieder stärker seiner Kunst und bringe auf Leinwand und Papier, was ihn beschäftige und aus ihm herausdränge, so Knörzer.

Und so begegnen dem Betrachter der „Wegstrecken“ Ölgemälde und Mischtechniken auf Papier mit Kohle, Kreide und Graphit. Die Bilder zeigen Graphisches und Figuratives ebenso wie ausdrucksstarke Porträts, abstrahierte Landschaften und Stadtansichten, darunter mehrfach die Kirche von Großau. Nach den Worten von Knörzer sind darunter Bilder der Heimat, aus der Kindheit mit ihren Träumen und Fantasien – aus einer verschwundenen Welt. Dazu kommen Motive aus dem „Hier und Jetzt“, entstanden aus Beobachtungen der Natur und des Alltags, manchmal Konkretes, öfter Fantastisches, Überraschendes, expressionistische Kompositionen – in jedem Fall das Ergebnis intensiver Auseinandersetzung und harter Arbeit, sagt der Künstler bMichael Buchfelner selbst.

Rätselhaftes und Tiefgründiges mischt sich mit Surrealem. Mitunter scheint Humorvolles auf. Gefällig wolle diese Kunst nicht sein, so Knörzer. Aber auch wenn der erste Eindruck mancher Gemälde eher dunkel und schwer sei, so offenbare der nähere Blick doch Spuren von einstigem und gegenwärtigem Glück.

Eingangs hatte Landrat Dr. Brötel darauf hingewiesen, dass Kunstausstellungen seit dem Bezug des neuen Landratsamts-Hauptsitzes im Frühjahr 2013 zu einer schönen Tradition geworden seien. Auf die daraus entstandene lange Veranstaltungsreihe sei man „schon ein klein wenig stolz“. Den „Wegstrecken“ von Michael Buchfelner wünschte er bis zum 7. Juni 2024 viele interessierte Besucherinnen und Besucher. sab

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