Naturverbundenheit und zeitgenössischer Kunstausdruck

Mosbach. Die diesjährige Ausstellung im Rahmen des Mosbacher Sommers beim Kunstverein Neckar-Odenwald ist dem Werk einer markanten zeitgenössischen Künstlerin gewidmet, die von den Berührungspunkten zwischen Natur und Kultur fasziniert ist, die sie in ihren vielgestaltigen Arbeiten aufgreift. Mit poetischer Vision und Feingefühl schafft sie atmosphärische Rauminstallationen, die ein körperliches Begreifen von Objekt und Raum bahnen und damit einen künstlerischen Ansatz darstellen, für den das Mosbacher Alte Schlachthaus mit seiner ganz eigenen Qualität an Licht und Luft besonders geeignet ist.

Aus ihrer Naturverbundenheit entwickelte die Künstlerin eine Vorliebe für natürliche Materialien wie Holz, Pflanzen, Federn, Fell und Leder.

Sie bearbeitet diese, setzt sie in einen neuen Kontext und verwandelt somit ihre Bedeutung. Auch Stoff, Papier, Seil, Metall und Fundstücke des Alltagslebens werden zu Arbeiten, die sich an der Schnittstelle des Existenziellen, dem Schönen wie dem Erschreckenden, bewegen. „Gegensätzliche Kräfte sind miteinander verbunden“, erläutert die Künstlerin. Eine Ausstellung in einem Saal der Sinne; fein und roh, schön und schmerzhaft…

Marietta Schwarz, die heute in Köln lebt und arbeitet, hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis und Daniel Buren studiert – zwei bedeutenden Gestalten der europäischen Nachkriegskunst, die gleichzeitig eine große Spannbreite der Ausdrucksform signalisieren, die analytische Konzept-Kunst Burens und die elementare Arte Povera von Kounellis.

In einem Künstlergespräch mit Ausstellungs-Kurator Thomas Breuer werden die Gäste der Vernissage am kommenden Sonntag ab 11 Uhr Gelegenheit haben, mehr über den Hintergrund des Schaffens von Marietta Schwarz und ihres „Refining Nature – Redefining Space“ zu erfahren. Oberbürgermeister Julian Stipp wird in seinem Grußwort die Ausstellung als Teil des Mosbacher Sommers würdigen. tk