Neckar-Odenwald-Kreis. Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat im Neckar-Odenwald-Kreis insgesamt 14 Projekte als beispielhaft ausgezeichnet, darunter vier in Walldürn und fünf in Buchen. Über diese kann man sich bis zum 26. Februar im Landratsamt in Mosbach und ab dem 29. April im Foyer des Buchener Rathauses informieren. Die Ausstellung wurde in der vergangenen Woche in Mosbach feierlich eröffnet.
Die siebenköpfige Jury unter Vorsitz von Matthias Schuster, Freier Architekt und Stadtplaner aus Stuttgart, hatte im September im Neckar-Odenwald-Kreis 37 Bauvorhaben unter die Lupe genommen, die in den Jahren 2015 bis 2024 fertiggestellt worden waren. Dazu waren die Juroren an zwei Tagen im Landkreis unterwegs und besichtigten Objekte von Mosbach über Rosenberg bis nach Walldürn. Schirmherr des Auszeichnungsverfahrens war Landrat Dr. Achim Brötel. Im September hatte die Architektenkammer die Objekte der siegreichen Teilnehmer bei einem Pressegespräch vorgestellt (wir berichteten).
Vier prämierte Baumaßnahmen aus Walldürn
Aus Walldürn waren unter anderem Bürgermeister Meikel Dörr und Stadtpfarrer Josef Bregula sowie Oberst Herfried Martens nach Mosbach gereist, um Urkunden und Bronzetafeln entgegenzunehmen. Aus Buchen freuten sich unter anderem Bürgermeister Roland Burger, Oberstudiendirektor Jochen Schwab vom Burghardt-Gymnasium, Gastwirt Christian Reinhardt vom Hotel „Reinhardt‘s“ und Architekt Nico Hofmann vor Ort über die Auszeichnung. Die Architektenkammer Baden-Wüttemberg wählt jährlich im Wechsel in zwei Landkreisen Projekte beispielhafter Architektur aus. Bauherren und Architekten können sich selbst um diesen Preis bewerben.
Der nördliche Raum des Neckar-Odenwald-Kreises war mit insgesamt elf Preisträgern bei der Prämierung besonders stark vertreten. So wurden zwei Gebäude in der Walldürner Nibelungenkaserne ausgezeichnet: die sogenannte „Gärtnerhalle“ und ein Konditionsraum, ein Fitnessgebäude, das an eine bestehende Turnhalle angebaut wurde. Die Jury hatte die „ausgewogene Formensprache und reduzierte Fassadenstruktur“ gelobt, die „einen Kasernenbereich baukulturell bereichern kann“. Außerdem gefiel der Jury die neue Sporthalle in der Keimstraße: „Die Halle ist unglaublich pragmatisch und gut organisiert“, hatte Jury-Vorsitzender Schuster festgestellt. „Das ist eine intelligent gemachte Halle.“ Auch die Sanierung des Kindergartens St. Marien ist für die Jury beispielhaft. Denn man habe das Altgebäude nicht abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, sondern sich für eine „einfache Umbaumaßnahme“ entschieden.
Maisonettewohnungen, Gymnasium und Hotel ausgezeichnet
Sehr unterschiedlich waren auch die Objekte, die in Buchen ausgezeichnet wurden. So gefiel den Juroren, dass mit den Maisonettewohnungen in der Wilhelm-Herth-Straße ein modernes Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen geschaffen wurde. Dieses verfüge über schöne Details im Innenraum. Das Burghardt-Gymnasium Buchen hatte die Jury als „gewinnend und ansprechend“ bezeichnet. Besonders beeindruckte das Atrium als Ort der Begegnung. Die Firma Göttfert hatte ihren Firmensitz im Industriegebiet umgebaut und erweitert. Setdem können Besucher in die Produktionsräume blicken. An der „alla Hopp“-Bewegungs- und Begegnungsanlage lobte die Jury die „Freiraumgestaltung im Bestand“. Man habe den innerstädtischen Landschaftsraum entlang des Baches harmonisch aufgegriffen. Und das „Reinhardt‘s“-Hotel sei auf eine außergewöhnliche Weise saniert worden. Die Jury lobte den unternehmerischen Mut des Bauherrn, der das dem Verfall preisgegebene Haus „in ein Schmuckstück“ verwandelt habe.
In Hirschlanden zeichnete die Jury ein Strohballenhaus aus. Dieses gefiel durch seine nachhaltige Bauweise mit dem heimischen Dämmmaterial Stroh (wir berichteten). Und im Kinder- und Jugenddorf Klinge überzeugte ein Ensemble mit drei Holzhäusern mit einem durchdachten Belüftungskonzept. Außerdem prämierte die Jury Architekten und Bauherren des neuen Feuerwehrgerätehauses in Limbach, des Rathauses in Dallau und von der Kirchengemeinde„Bruder Klaus“ in Mosbach-Waldstadt für den Umbau von Kirche und Gemeindehaus.
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