Alkoholprävention bei Jugendlichen - Beanstandungsquote lag nach 26 Testeinkäufen im Raum Mosbach bei 31 Prozent

Anzahl der Verstöße ist rückläufig

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Insgesamt wurden 26 Verkaufsstellen im Raum Mosbach von der Kommunalen Kriminalprävention und jugendlichen Testkäufern des Landratsamtes aufgesucht. In den meisten Fällen hielten sich die Verkäufer an das Jugendschutzgesetz, in acht Fällen kam es zu Verstößen. © dpa

Bei Alkoholtestkäufen gab es weniger Beanstandungen als im Jahr zuvor. Die Quote sank von 50 auf 31 Prozent.

Neckar-Odenwald-Kreis. Zum wiederholten Male wurden im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention Alkoholtestkäufe durchgeführt. In Begleitung von Beamten des Polizeipräsidiums Heilbronn waren jugendliche Testkäufer des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis unterwegs, um zu prüfen, ob im Kreis beim Verkauf von alkoholischen Getränken das Jugendschutzgesetz eingehalten wird.

Aufgesucht wurden diesmal 26 Verkaufsstellen im Gebiet Mosbach, darunter 18 Supermärkte und Discounter, sieben Tankstellen und eine Getränkehandlung. Das Urteil der Verantwortlichen fiel größtenteils positiv aus: Acht Verstöße wurden festgestellt. Die Beanstandungsquote lag damit bei rund 31 Prozent. Im vergangenen Jahr lag die Beanstandungsquote noch bei rund 50 Prozent.

Empfindliche Strafe

Die meisten Verkäufer machten zum ersten Mal die Erfahrung eines Testkaufs und waren sichtlich überrascht. Bei einigen wenigen folgte der Überraschung bald die Ernüchterung: Das Verkaufspersonal, das sich falsch verhalten hat, muss mit einer empfindlichen Geldbuße rechnen.

Insgesamt zeigten sich die Verantwortlichen der Kommunalen Kriminalprävention, die die Testkäufe initiiert haben, zufrieden: „Das Ergebnis der diesjährigen Testkäufe zeigt uns, dass sich die Inhaber der Märkte und Tankstellen mit dem Thema beschäftigen.“

Dennoch besteht auch weiterhin Handlungsbedarf. Auffallend ist, dass der Verkauf zu Beginn meist ordnungsgemäß verläuft und der Ausweis verlangt wird. Allerdings errechne das Verkaufspersonal das Alter manchmal falsch und gebe den Alkohol bereitwillig heraus. Ein Grund für dieses Verhalten sehen die Verantwortlichen bei Polizei und Landratsamt im Zeitdruck, dem das Personal an den Kassen ausgesetzt ist.

Ausweiskontrolle ist wichtig

Die Verkäufer wurden deshalb nochmals eindringlich darum gebeten, sich für die Ausweiskontrolle die nötige Zeit zu nehmen und vor allem auf die vorhandenen Hilfsmittel wie die Displayanzeige an der Kasse zurückzugreifen, die eine korrekte und schnelle Altersberechnung erleichtern.

Dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen ein Problem ist, weiß auch Privat-Dozent Dr. Harald Genzwürker, Ärztlicher Leiter der Neckar-Odenwald-Kliniken. „Die Neckar-Odenwald-Kliniken versorgen leider regelmäßig Jugendliche mit leichten bis schweren Alkoholvergiftungen. Diese werden uns nach der Erstbehandlung durch den Rettungsdienst und die Notärzte übergeben und müssen dann zum Teil sogar auf der Intensivstation betreut werden.“

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